USA – Explore the West, 15. Tag: Tusayan – Yucca Valley

Heute voller Vorfreude aufgestanden, den Vorhang aufgezogen und es war herrlicher Sonnenschein, der ganze Schnee weg, als wenn gestern nichts gewesen wäre. Dem Hubschrauberflug über den Grand Canyon stand also nichts im Wege. Ist im Moment ja die einzige Möglichkeit den Grand Canyon zu sehen. Ich hatte mich für den Flug um 10:00 Uhr eingetragen, Treffpunkt 9:15 Uhr. Also um 8:45 Uhr zum Frühstück, das im Hotelpreis mal mit drin war. Cranberry-Saft, Bagel mit Frischkäse und ein bisschen Bacon.

Mit unserem Kleinbus sind wir dann zum Helikopter-Landeplatz gefahren, der nur ca. 5 Minuten entfernt war. Da war heute mal richtig Betrieb. Ständig sind in Tusayan wieder Flieger und Helikopter über uns hinweggeflogen.

Dort angekommen musste jeder erst mal seinen Reisepass vorzeigen und sich auf die Waage stellen. Die Sitzplatzverteilung im Helikopter erfolgt nach Gewicht.

So langsam stieg dann auch der Adrenalinspiegel. Um 10 Uhr bekamen wir dann erst noch eine Einweisung, wie die Gurte zu benutzen sind, Sicherheitshinweise, etc. Rucksäcke durften nicht mitgenommen werden, Kameras waren aber erlaubt. Jeder hat dann noch eine Schwimmweste oder sowas ähnliches bekommen, die wir um die Hüfte schnallen mussten.

Vom Betreiber wurde dann von der Reisegruppe vor den Heli noch ein Foto geschossen, dass man nach dem Flug für 19,90 $ kaufen konnte.

Und dann hieß es Einsteigen. Ich hab dann auch einen der besten Plätze abbekommen. Vorne rechts, so dass ich einen guten Blick aus der Frontscheibe und der Seitenscheibe hatte. Gurte an, Kopfhörer auf und dann ging es los. Mein erster Helikopter-Flug und dann gleich über den Grand Canyon. Die Aufregung war enorm.

Der Einweiser gab das Startsignal und dann ging es ab in die Lüfte. Ein unglaubliches Gefühl, als wir abgehoben haben. Die meisten konnten es gar nicht richtig fassen. Zuerst mal ging es mit ca. 200 km/h über Wald und der Grand Canyon war weit und breit nicht zu sehen. Wir machten eine kurze Vorstellungsrunde über die Mikros der Kopfhörer und dann auf einmal, wie aus dem Nichts tauchten die gewaltigen Schluchten mit dem Colorado-River unter uns auf und ein Aaaah und Ooooh ging durch die Reihen. Gigantisch, gewaltig, einzigartig.

Es war einfach ein unglaubliches Gefühl dort oben in den Lüften zu schweben. Teilweise dachte man, man steht in der Luft und hat gar nicht gemerkt, dass immer noch mit 150 km/h geflogen wurde. Wir kreisten über dem Canyon, eine Menge Fotos wurden geschossen. Im Nachhinein muss ich sagen, ich hätte es noch mehr genießen sollen, anstatt zu fotografieren. Aber ich habe mich zwischendrin immer wieder gezwungen die Kamera beiseite zu legen.

Danach ging’s erst mal zum North Rim, wo es viel grüner war und noch Schnee lag. Ich dachte erst schon, der Flug wäre schon rum, da wir wieder über Wald geflogen sind, aber das war zum Glück nicht so. Im Bogen ging es wieder zurück zum Canyon und wieder die einzigartigen Ausblicke. Die Ausmasse des Canyons sind einfach gigantisch. Wir kreisten dann noch ein bisschen über dem Canyon, der Pilot hat zweimal kurz die Schnauze gesenkt und uns somit ein bisschen Achterbahn-Feeling verschafft. Im Heli um 9:00 Uhr, in dem einige andere unserer Gruppe saßen, hat der Pilot vor dem Rim Gas gegeben, um dann über dem Rim nach unten zu ziehen, dass war wohl Achterbahn pur. Schade, dass wir das nicht auch erleben durften. Ich hätte das lustig gefunden.

Leider war der Flug dann viel zu schnell rum. Ich hätte noch Stunden weiterfliegen können. Wieder ging’s über den Wald zurück und wir konnten den Ranger sehen, der an der Strasse den Zutritt zum Park verwährt.

Nach dem Landen wurden uns dann noch eigene Fotos vor dem Heli gewährt. Wir machten ein Gruppenfoto und noch Einzelfotos mit dem Piloten, der nach der Vorstellungsrunde schon direkt unsere Namen drauf hatte.

Ich konnte es mir dann nicht verkneifen, das Video von unserem Flug für 40 $ zu erwerben. Hoffentlich lohnt es sich. Und ein Poster vom Grand Canyon und eins von Monument Valley wurde gleich noch mitgekauft.

Hier die Handyfotos von diesem einmaligen, unvergesslichen Erlebnis:

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Die Fotos können diese gigantischen Ausmaße gar nicht wiedergeben. Das war wirklich ein einzigartiges Erlebnis und mein 5 Jahre alter Wunsch ist nun doch noch in Erfüllung gegangen. Schade, dass Helikopter-Fliegen so teuer ist, sonst würde ich das ab sofort öfter machen ;-).

Trotz aller Euphorie bleibt aber trotzdem
noch ein kleiner Wermutstropfen, nicht auch noch am Rim gestanden zu haben und das direkte Naturerlebnis gehabt zu haben, aber ich bin ja froh, dass der Flug überhaupt noch geklappt hat.

Danach ging’s erst mal zum Essen, Fastfood war angesagt. Ich hatte ne Ofenkartoffel mit Bacon und Cheese und danach noch ein Softeis.

Um 13 Uhr ging es dann wieder ab in die Busse und 7 h Fahrt waren angesagt, die weiteste Strecke unserer Reise. Was hat sich die Fahrt gezogen, die Zeit wollte gar nicht rumgehen. Es wurde ein bisschen vor sich hingedöst, Ebook gelesen und dann waren wir da, an der Mutter aller Straßen, die Route 66. In Seligman, wo es lauter Souvenirläden zur Route 66 gab, haben wir angehalten, Eis gegessen und sind durch die Läden gebummelt. Der Ort ist sehr touristisch, hat aber ein paar lustige Fotomotive geboten. Ich hab mir nen kleinen Pin der Route 66 zugelegt und wir haben die kitschigen Aufbauten dort betrachtet und abgelichtet.

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Nach ner halben Stunde ging’s dann auch schon wieder weiter. Wieder lesen und dösen. Wir verließen die Route 66, durchquerten die Mojave-Wüste und kamen irgendwann doch wieder auf die Route 66.

Beim Sonnenuntergang habe ich als drauf gehofft, dass die Strasse mal ne Kurve macht, um ein Foto machen zu können, aber sie ging immer nur einfach gerade aus und immer weiter und immer weiter.

Irgendwann kamen wir dann auf die glorreiche Idee, Stadt, Land, Fluss zu spielen. Da wurde es dann ganz lustig. Danach haben wir noch das Spiel gespielt, wo einer einen Namen sagt und der nächste mit dem letzten Buchstaben nen neuen Namen suchen musste. Das A war ganz schön oft dran. Das haben wir dann bis zum Ende durchgehalten und so ging die Fahrt dann doch viel schneller um.

Wir überquerten die Grenze von Arizona nach Kalifornien und gegen 20:15 Uhr kamen wir dann hier im Yucca Valley im Hotel Super8 an und sind dann auch gleich zu viert zum Mexikaner zum Essen gegangen und endlich gab es mal gemäßigte Preise. Ich hatte nen Vegetarian Burrito und nen Eistee, der aber nach gar nix geschmeckt hat.

Das war der heutige Tag. Hier sind wir jetzt am nächsten geschlossenen Nationalpark, Joshua Tree. Also morgen wieder Planänderung.

Jetzt werde ich mit vielen schönen Erinnerungen an heute morgen einschlafen.

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