Namibia – 20. Tag Panhandle (Botswana) – Nhoma (Namibia)

Heute hatten wir wieder eine weite Strecke zu Fahren. Die Distanz hielt sich in Grenzen, allerdings fuhren wir Straßen, die auf der Karte nur gestrichelt eingezeichnet sind, bedeutet: Sand, Schlaglöcher, Schotter und ähnliches. Man wurden wir durchgeschüttelt und das über rund 200 km. Das Foto zeigt einen eher harmlosen Wegesabschnitt.

20 -1

Verfahren haben wir uns auch noch, weil es in Botswana keine Straßenschilder gab. Das war dann doch ein weiterer Umweg. Wir begegneten nur selten einem anderen Auto. Nur manchmal sah man Dörfer oder Donkey-Cars. Die Fahrt zog sich in die Länge und machte mir persönlich nicht all zuviel Spaß. Eine Polizeikontrolle mussten wir auch noch passieren.

Schließlich erreichten wir die Grenze oder was man so als Grenze bezeichnet. Sie bestand mehr  oder weniger  aus einem Viehgatter und einer Holzhütte.

20 -1-220 -1-3

Zuerst war niemand anzutreffen, bis dann doch ein Officer erschien. Bearbeitet wurden unsere Reisepässe von zwei weiteren Personen in alten abgewaschenen Trikots, die nicht nach Zollbeamten aussahen. Letzte Ausreise aus Botswana und Einreise nach Namibia, die vierte Seite im Reisepass ist voll. Auf namibischer Seite wollte ich nochmal die Toiletten ausprobieren, diese waren allerdings von ca. 5 Hunden belagert, so,dass ich dankend verzichtete.

Und an der Grenze dann noch ein weiteres Erlebnis. Ein ähnliches Fahrzeug wie unseres passierte die Grenze. Es wurde die Klappe geöffnet, wo sich bei uns das Gepäck befindet und eine Person nach der nächsten stieg dort aus. Und ich zählte und zählte und es hörte gar nicht mehr auf. Ich glaube, am Ende zählte ich 13 und eine Matratze . Unglaublich. Ich frage mich jetzt noch, wo die alle herkamen.

Und dann kam noch ein ebenso mit Menschen überfülltes Donkey-Car. Das war dann auch noch eine lustige Story. Auch hier musste jeder Reisende wegen der Maul- und Klauenseuche aus dem Auto aussteigen und über einen desinfizierten Lappen laufen. Die Räder des Donkey-Cars wurden ebenso desinfiziert…….einfach so weiterlaufen durfte der Esel……

Schließlich erreichten wir nach langer Fahrt Tsumkwe und versuchten einzukaufen. Trinkwasser war nicht verfügbar, ebenso wie die anderen Dinge, die wir benötigten. Es gab drei „Supermärkte“ die Auswahl war aber sehr beschränkt. So sieht es dann in Gebieten aus, wo die Versorgung nicht ganz so gut ist. Die wichtigsten Versorgungsmittel waren nicht vorhanden. Auch das sollte man mal erlebt haben, dann lernt man die Annehmlichkeiten hier in Deutschland wieder viel mehr zu schätzen.

Von Tsumkwe aus setzten wir unsere Fahrt fort und fuhren weitere 80 km, davon wieder 40 km Seitenstraße. Wir waren gefühlt also mal wieder am Ende der Welt. Am Nhoma Adventure Safari Camp angekommen wurden wir gleich vom Verwalter mit Hund begrüßt. Dieser fand es dann auch gleich sehr lustig in unser Auto zu springen und verteilte überall seine Hundehaare.

Im ersten Moment waren wir auch vom Camp nicht so begeistert. Ein einfaches Bushcamp. Wir hatten die Wahl zwischen den aufgebauten Zelten mit Feldbetten oder unserem eigenen Zelt und entschieden uns für unser eigenes Zelt.

Aber unsere Begeisterung wuchs dann doch, als wir erfuhren, dass es ein Wasserloch gibt (dafür hatten wir aber keine Zeit) und hier außerdem Bushmen leben. Hier leben die San vom Stamm der Ju/’hoan San und gegen Entgelt kann man in ihre alten Traditionen eingeführt werden. Hier ist das alles noch ursprünglich, heißt die Menschen leben hier noch nach ihren alten Traditionen. Somit konnten wir am Abend für 440 NAD pro Person noch deren traditionellen Spielen beiwohnen. Für den gemeinsamen Walk, wo sie ihr Handwerk zeigen oder die Jagd mit Speeren und Pfeil und Bogen, die am nächsten Tag von 8:00 Uhr bis 13:00 Uhr stattgefunden hat, hatten wir leider, leider keine Zeit. Schade, das hätte mich sehr interessiert.

Somit machten wir uns um 17:15 Uhr auf den Weg zur Lodge. Dort wurden wir von einem Guide abgeholt, der uns die ca. 10 Minuten Fußweg zum Dorf begleitete. Er selbst stammt auch aus einem solchen Dorf in der Nähe. Die Sprache dieses Stammes enthält sehr viele Klicklaute, die wir als Europäer gar nicht aussprechen können.

Bei dem Dorf handelt es sich um eine große Familie. Als wir ankamen saßen die Leute vor ihren Hütten.

20 -1-4

Die Hütten dieses Stammes bestehen nur aus Reet, sie sind nach vorne hin offen und innen findet man nur Sand. Alles Hab und Gut liegt dort einfach verstreut. Die Menschen schlafen auf dem Boden, als Kopfkissen dient ein Stück Holz. Die Kinder hier gehen eher nicht zur Schule, sondern lernen alles, was sie für dieses Leben benötigen von den Älteren. Zum Beispiel werden sie ab 12-13 Jahren mit zur Jagd genommen.

20 -1-520 -1-6

Auf dem großen Platz, auf dem sich das Dorf befindet, wurden viele selbstgemachte Ketten und Armbänder zum Verkauf angeboten. Zuerst durften wir dann bei der Herstellung einer solchen Kette zusehen. Dafür wurden Straußeneier in Stücke geschlagen, diese wurden dann mit einer Art Beil bearbeitet, so dass sie ihre runde Form erhielten. Anschließend gab es ein weiteres Werkzeug, eine kleine Holzstange mit einer Metallspitze vorne drauf. Dieses wurde verwendet, um das Loch für die Kette zu erzeugen. Dafür wurde die Spitze aufgesetzt und dann das Holz zwischen den Handflächen gedreht.

20 -1-7

Wir erfuhren, dass die Herstellung einer solchen Kette ca. einen Tag dauert, Armbänder benötigen auch  schon mal zwei bis drei Tage . Somit war der Preis für eine Kette mit 100 NAD ja eigentlich ein Schnäppchen und ich wurde von meinem Schatz mit einer solchen beglückt. Auf jedem Schmuckstück Stand der Name der Person, die dies hergestellt hat. Meine stammte von Maria Josef.

Anschließend begannen deren traditionellen Spiele. Zuerst ein Spiel der Frauen mit einer Monkey Orange. Diese wurde mit bestimmten Bewegungen von Frau zu Frau weitergegeben. Teilweise hatten diese ihre Babies auf dem Rücken. Beim Zusehen ähnelt das ganze fast schon einem Tanz. Und das ganze restliche Dorf schaute zu.

20 -1-820 -1-920 -1-1020 -1-11

Irgendwann griffen die Männer ins Spiel ein und klauten den Frauen ihre Frucht. Diese versuchten die Frucht zurückzuerobern und es das ganze hatte dan. Schon Ähnlichkeit mit einem Rugby-Spiel. Nachdem die Frauen die Frucht wieder erobern konnten, ging das Spiel von vorne los.

 

Danach gab es noch ein weiteres Spiel, genannt Porcupine Game. Auf der einen Seite nahmen die Frauen Platz, auf der gegenüberliegenden Seite die Männer. Die Regeln sind dann ähnlich wie bei uns Schere, Stein, Papier. Bestimmte Armbewegungen schlagen andere Bewegungen, für einen Außenstehender passieren diese Bewegungen aber so schnell, dass man das ganze dann doch nicht so richtig versteht. Alt und Jung nahm an diesem Spiel Teil und alle waren fröhlich und ausgelassen.

20 -1-13

Für uns ging es danach wieder zurück. Inzwischen war auch die Dunkelheit hereingebrochen.

20 -1-12

Nach dem Abendessen ging es dann ab ins Bett und wir konnten alles nochmal Revue passieren lassen. Der Gesang und die Musik der Buschmänner war noch bis weit in den Abend hinein von unserem Camp aus zu hören.

Ein Gedanke zu „Namibia – 20. Tag Panhandle (Botswana) – Nhoma (Namibia)

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s