So, heute ist dann unser letzter Tag hereingebrochen. Diesen haben wir auch in Meas Homestay verbracht.
Linda war über Nacht in Phnom Penh geblieben, so dass wir das Frühstück von ihrer Mutter zubereitet bekamen.
Danach liehen wir uns die Fahrräder der Familie aus und fuhren zum zwei Kilometer entfernten Markt. Ich hatte ein Mountainbike, bei dem die Bremsen noch halbwegs funktionierten, Björn hatte ein klappriges Vehikel, bei dem die Bremsen eher nicht mehr funktionierten. Wir entschieden uns, den Weg durch die Reisfelder zu nehmen. Am Vorabend hatte es geregnet, so dass dies teilweise wieder zu einer matschigen Angelegenheit wurde. Viele Einheimische begegneten uns auf dem Weg durch die schöne Umgebung. Nach nicht allzu langer Fahrt kamen wir dann am Markt an. Unser Hauptanliegen war, einen speziellen Nachtisch zu finden, der in unserem Lunchpaket am Phnom Kulen enthalten war und uns so gut geschmeckt hatte. Da wir den Nsmen nicht wussten, hatten wir am Morgen versucht, diesen bei Lindas Mutter rauszubekommen und das war uns wirklich durch unsere Beschreibungen gelungen: Khanom Chan, eine Masse aus verschiedenen Lagen aus Reismehl, Kokosnuss und Zucker. Leider haben wir alleine den einen Stand, an dem es diesen zu kaufen geben soll, dann doch nicht gefunden. Schade.
So spazierten wir einfach so noch ein bisschen über den Markt, wo die hygienischen Verhältnisse auch eher nicht allzu gut waren. So machten wir uns schließlich mit dem Rädern wieder auf den Heimweg, dieses Mal über die Hauptstraße. Am rechten Fahrbahnrand fuhr auf einmal ein Gefährt los und der Fahrer zog ohne zu gucken auf die Straße und hätte fast Björn mitgenommen, der das ganze aber schon geahnt hatte. Ich habe auf jeden Fall die Luft angehalten.
Zurück am Homestay war dann auch schon fast das Mittagessen fertig. Linda war auch wieder zurück und nahm das Essen wieder mit uns zusammen ein.
Danach erzählten wir ein bisschen über die Hochzeit und ich fragte, was das Brautpaar in Kambodscha für Kleidung trägt. Somit holte Linda die Fotobücher ihrer Schwester. Lindas Mutter war auch wieder zugegen und strickte. So saßen wir unter dem Pavillion und betrachteten die Fotos. Wir zeigten ebenfalls ein paar Fotos auf unseren Handies.
Einer der Hunde der Familie hatte es sich in der Sonne bequem gemacht 😂.

Dann lernten wir noch diese freundlichen Mitbewohner der Familie kennen, die auf einmal hinter dem Haus hervorkamen.

Die Oma der Familie hatte dann die ganze Zeit ein wachsames Auge auf die beiden Kühe. Apropos Oma, die habe ich noch gar nicht erwähnt. Sie ist schon 87 Jahre alt aber immer noch fleißig am mitarbeiten. Leider kann sie kein Englisch hat uns aber immer freundlich begrüßt.
Schließlich führte Linda uns nach zum Haus auf der anderen Wegesseite, welches eigentlich ihrer Tante gehört, momentan aber von Linda bewohnt wird. Dort schnitt sie für jeden eine Kokosnuss von der Palme ab. Leider waren diese schon etwas alt, so dass der Saft nicht mehr allzu gut geschmeckt hat, da er etwas säuerlich war.

So saßen wir dann bei Tee weiterhin unter dem Pavillion beisammen und erzählten und auf einmal packte Linda eine riesige Portion getrocknetes Lemongrass in eine Tüte und sagte, dass dies für uns ist. Da hatte sie mich wohl falsch verstanden, ich hatte eigentlich gefragt, ob wir noch welchen zum Trinken haben können. Wir haben aber natürlich trotzdem dankend angenommen.
Gegen 16 Uhr verabschiedeten wir uns nochmal auf unser Zimmer und um 17 Uhr trafen wir uns wieder mit Linda, um mit ihr zum Englischunterricht zu gehen, den sie jeden Tag ehrenamtlich für die Einheimischen hält.
Wir wollten uns dann auch gleich in die letzte Reihe setzen, Linda hielt uns aber zurück. Sie meinte, wir sollten uns erst mal vorstellen. Das taten wir dann vor der Klasse, anschließend stellten sich die Schüler einzeln vor. Jeder von ihnen hatte einen Khmer-Namen und einen englischen Namen, damit es für Ausländer einfacher auszusprechen und zu merken ist. In den meisten Fällen haben die den englischen Namen selbst ausgesucht. Jeder sagte also seinen Namen und in welche Klasse er geht. Ok, danach durften wir uns dann doch in die Schulbank setzen. Linda besprach den Test, den sie in der letzten Stunde geschrieben hatten und sprach auch die Fehler durch, die gemacht wurden. Tja und nach 20 Minuten meinte Linda dann, dass sie jetzt für uns essen machen muss, weil ihre Mutter nicht da ist und meinte, wir sollen den Untericht übernehmen. Da haben wir aber mal nicht schlecht geguckt. Sie sagte noch zu den Schülern, sie können uns alles fragen, was sie wollen und dann ging sie. Ok, wir warteten nun auf Fragen, aber es kamen keine. Also, was tun? Björn ließ sich die nächste Lektion im Schulbuch zeigen und entschied dann, dass wir lieber doch was anderes machen *lach* 😂.
Ok, also fragte er jeden einzeln, was er denn später mal werden will. Die meisten sagten entweder, dass sie Arzt werden wollen, eine weitere häufige Antwort war Lehrer. Ein Mädel sagte, dass sie gerne im Tourismus arbeiten würde, erst in Kambodscha und dann durch die Welt reisen.
Nach dieser Fragerunde hatten die Schüler entweder keine Lust mehr oder sie mussten wirklich noch in anderen Unterricht, wie sie es uns weis machen wollten. Eine Schülerin meinte aber, sie wolle noch da bleiben und drei weitere schlossen sich an.
Das Mädel hat uns dann auch ganz interessiert weitere Fragen gestellt, über unsere Reise, wie lange wir verheiratet sind 😉, und mehr. Sie erzählte uns, dass sie gern im Tourismus arbeiten würde, aber dass dies wahrscheinlich nicht möglich wäre, da ihre Eltern die Ausbildung nicht finanzieren können. Sowas bringt einen ja doch mal wieder zum Nachdenken. Wir unterhielten uns noch nett und um 18 Uhr liefen wir wieder zum Homestay, wo Linda schon mit dem Essen auf und wartete. Vom Fleisch waren wir nicht so begeistert, aber der Rest war lecker.
Wir kauften dann noch mehrere Gläschen Kokosnussöl für uns, unsere Eltern und Freunde. Das Öl wird von der Familie selbst hergestellt.
Als Lindas Mutter zurück kam, schenkte sie uns noch ein Glas Mangomarmelade. Sehr nette Geste.
Wir tranken wieder Tee und dann ging es ab ins Bett.
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