Island – 14. Tag Hrifunes – Kevlavik

Der letzte Tag….und es regnete immer noch. Naja, vielleicht fällt uns so der Abschied von dieser wunderbaren Insel nicht so schwer.

Beim Frühstück unterhielten wir uns noch mit einem amerikanischen Paar, die versuchten, Björn davon zu überzeugen, mal nach Utah zu reisen….ich würde da ja gerne sowieso nochmal hin.

Gegen 10:00 Uhr haben wir uns dann im Gästehaus verabschiedet. Falls wir nochmal nach Island kommen (wovon ich momentan fest ausgehe) werden wir sicher nochmal einem Besuch in diesem Gästehaus einplanen. Hier herrscht einfach eine so familiäre und gemütliche Atmosphäre und das Personal war sehr herzlich. Das Essen war sowieso exzellent.

Unser Weg führte uns dann zum Dyrholaey, ein Vogelfelsen, an dem im Sommer Papageitaucher (Puffins) zu sehen sind. Leider war die Saison jetzt schon vorbei. Aber wir hatten wieder Glück, der Regen hatte aufgehört. Den Namen hat der Felsen von diesem Felsenloch.

Einen Leuchtturm gibt es hier auch…..

….und wieder schöne Ausblicke.

Es gab aber auch noch einen lustigen Zufall. Ich lese schon seit längerer Zeit den Reiseblog von Zwerger-Schoner mit. Das sind zwei Reisejournalisten, die auch den Film „Neuseeland – Der Film“ gedreht haben. Zufällig waren die beiden die letzten Wochen auch mit ihrem auffälligen Wohnmobil in Island unterwegs. Über Facebook hatten sie mir die letzten Tage mehrere Ratschläge gegeben, vor allem bzgl. Nordlichtern. Und heute kam das Wohnmobil gerade aus einer Seitenstraße, als wir auf der Ringstraße fuhren. Das Wohnmobil ist einfach unverkennbar.

Am Dyrholaey kamen sie uns nochmal entgegen und wir winkten mal, aber woher sollten sie auch wissen, wer wir sind 😉. Nachdem wir uns am Felsen umgeschaut hatten und zum Parkplatz zurückkamen standen sie dann gerade neben ihrem Wohnmobil bzw. waren gerade am Stativ aufbauen. Ich bin dann einfach mal hingegangen und dann hatten wir fast 20 Minuten lang eine nette Unterhaltung mit den beiden Österreichern. Wahrscheinlich kommen sie im Winter sogar mit einer Multivisionshow zum Fernwehwinter nach Mainz. Diese Veranstaltungsreihe hatte ich die letzten beiden Winter häufiger besucht.

Dann ging unser Weg weiter zum Skogafoss. Wasserfälle gibt es in Island wirklich genug. Hier stand ich ca. 50 m vor dem Wasserfall und trotzdem wurde alles nass. Feinster Sprühnebel war in der Luft.

Ein relativ steile Treppe führte den Berg hinauf zu einer Aussichtsplattform oberhalb des Wasserfalls.

Hier ist auch Startpunkt für eine Wanderung, aber dafür hatten wir heute keine Zeit mehr. Auch eine der schönsten Mehrtageswanderungen startet hier.

Auf dem weiteren Weg waberte überall der Nebel.

Danach stand noch der Seljalandsfoss auf dem Programm. Da der dortige Parkplatz Geld kostete, schauten wir uns den Wasserfall nur aus dem Auto heraus von der Straße aus an. Die Hauptattraktion dieses Wasserfalls ist eigentlich, dass man auch hinter den Wasserfall laufen kann. Dieser Weg ist aber momentan wegen Steinschlaggefahr gesperrt, so dass wir es nicht zwingend als notwendig erachteten auszusteigen.

Als wir weiterfuhren entdeckten wir zufällig ein neugebautes Vulkan- und Erdbebenzentrum (http://lavacentre.is). Es wurde erst im Juni eröffnet. Wie sollte es anders sein, der Eintritt war wieder happig, 2900 ISK pro Person. Ich buchte dann noch schnell Tickets übers Internet, da gab es wenigstens noch 10% Rabatt. Zu sehen gibt es einen kurzen Kinofilm über die Vulkanausbrüche in Island, der sehr interessant war. Außerdem gibt es eine interaktive Ausstellung über alle Vulkanausbrüche, die es bisher auf Island gab, ebenso wurde anschaulich dargestellt, wie es zu Vulkanausbrüchen kommt. Das ganze war sehr interessant, aber trotzdem überteuert.

Langsam setzte wieder leichter Regen ein und wir setzten die Fahrt zur Halbinsel Reykjanes fort. Hier kamen wir an den Schlammquellen von Krisuvik vorbei, da der Nebel inzwischen aber wieder ähnlich dicht war wie am Dettifoss, unterließen wir diesen Programmpunkt und entschlossen uns, den Urlaub mit einem gemütlichen Essen im Restaurant Salthusid ausklingen zu lassen. Den Restauranttipp hatten wir vor dem Urlaub erhalten (Danke Rudi). Ich hatte Lachs mit Ofenkartoffel und Gemüse, Björn hatte Hähnchenbrust mit Ofenkartoffel und Gemüse.

Beides war sehr lecker. Das Restaurant ist eine Empfehlung wert. Ein gelungener Abschluss einer absolut großartigen Reise, die sich jetzt dem Ende nähert.

Die letzte Nacht verbringen wir im Kef Guesthouse, dass nur wenige Minuten vom Flughafen entfernt liegt. Der Flieger startet morgen um 06:00 Uhr.

Leider haben wir es nicht geschafft, in einem Naturbad zu baden und Islandpferde zu reiten. Ich glaube, wir müssen wiederkommen. Wovon ich momentan fest überzeugt bin.

Island – 13. Tag Hrifunes – Vik – Hrifunes

Der gemeldete Dauerregen kam leider. Somit ließen wir es erstmal wieder gemütlich angehen. 8 Uhr aufstehen, in Ruhe geduscht, Frühstücken. Das Pärchen aus Malaysia war auch wieder da und wir tauschten uns über unsere Tageserlebnisse aus.

Danach schrieb ich ein bisschen Blog und gegen 12 Uhr machten wir uns nochmal auf den Weg nach Vik, was nur ca. 40 km entfernt ist. Hier besuchten wir das Wollcenter, ich sah eine Jacke, entschied mich aber dagegen sie zu kaufen. Eigentlich war ich ja immer noch auf der Suche nach nem Islandpulli. Wie in jedem Urlaub kaufte ich mir aber noch einen Magneten aus Island. Hier im Wollcenter hatte man auch die Möglichkeit, sich durch diverse Fenster die Fabrik anzusehen.

Danach fuhren wir zum bekannten Lavastrand, was bei Nieselwetter ja aber nicht so richtig Spaß macht. Der Strand wurde irgendwann sogar mal unter die 10 schönsten Strände der Welt gewählt.

Ich entschied mich dann doch noch die Jacke zu kaufen und dass ich über den Betrag komme, ab dem man die Steuern zurückerstattet bekommt, habe ich noch ein Paar Angorasocken dazu gekauft.

Danach setzten wir uns einfach nur noch in Halldorskaffi und tranken einen Milchkaffee. Ich probierte dann noch ein Stück Skyr-Torte, eine Art isländischer Käsekuchen. War echt lecker, vor allem das Topping. Björn hatte eine Art Schokoladenkuchen.

Wir fuhren zurück in unsere Unterkunft und machten es uns im Aufenthaltsraum bequem. Hier sorgte der Kamin für eine wohlige Wärme. Wir machten uns nochmal Kaffee und Tee. Ein weiterer weiblicher Gast war anwesend. Nach einiger Zeit kamen wir ins Gespräch und nachdem sich herausstellte, dass die Dame aus Australien ist, hatte Björn natürlich Gesprächsstoff 😉.

Wir hatten uns entschieden, wieder am Abendessen teilzunehmen. Es war einfach zu lecker und das auch das ganze Ambiente so schön, dass wir diese Ausgaben nochmal tätigten. Das war hier in dieser Unterkunft überhaupt das schönste, dass man so einfach mit allen anderen Gästen aus Allerherrenländern ins Gespräch kam. Heute waren lauter neue Gäste da. Björn unterhielt sich weiterhin mit der Australierin, ein belgisches Pärchen war anwesend, drei Deutsche Mädels aus Deutschland, die sich aber nicht an den Gesprächen beteiligten und mehrere Amerikaner.

Als Vorspeise gab es dieses Mal Tomatensuppe und Brot. Als Hauptspeise gab es Lammkotletts, auf die wir aber verzichtet haben, Fleischbällchen, ebenfalls aus Lammfleisch (die waren ein Gedicht), eine Art Kartoffelbrei (auch so lecker), Gemüse, Salat und mehrere Dips. Der Tomatendip war auch so lecker, dass ich mir das Rezept habe geben lassen. Und alles war selbstgemacht. Als Nachspeise gab es dann noch Schokoladenkuchen. Exzellent.

Nach dem Essen schauten wir uns mit der Australierin noch Fotos aus anderen Urlauben an, wir zeigten ihr unsere Polarlichtfotos und am Ende tauschten wir noch Emailadressen aus. Nachdem sie ins Bett gegangen war, unterhielten wir uns noch ein bisschen mit den Amerikanern.

An diesem Tag war einfach dieser tolle Abend mit dem leckeren Abendessen und vielen tollen Gesprächen das Highlight. Gegen 0 Uhr waren wir dann im Bett.

Island – 12. Tag Hrifunes – Skaftafell – Jökulsarlon – Hrifunes

Heute hätte eigentlich Laki auf dem Plan gestanden. Da dorthin aber wieder sieben Furten hin und wieder zurück passiert werden müssen, haben wir uns entschieden, diesen Part auszulassen, auch wenn es dort sehr schön sein soll. Wir waren froh, durch alle anderen Furten gut durchgekommen zu sein.

Da heute das allerherrlichste Wetter gemeldet war, Sonne pur und 20 Grad, zogen wir unser Programm vom folgenden Tag vor.

Aber erst mal ging es duschen und zum Frühstück. Dieses wurde wieder am Gemeinschaftstisch eingenommen. Wir unterhielten uns erst mit den beiden älteren Texanern, dann mit einer weiteren Amerikanerin und am Ende des Frühstücks hatten wir noch eine nette Unterhaltung mit dem Pärchen aus Malaysia. Dort gibt es normal nur eine Woche Urlaub im Jahr, dieses Jahr haben sie ausnahmsweise mal zwei Wochen frei und sind jetzt eben in Island unterwegs.

Unser Weg führte uns dann erst mal mit dem Auto Richtung Westen zum Skaftafell Nationalpark. Dieses Mal fuhr ich mal das Auto. Auf dem Weg dorthin hielten wir an mehreren Aussichtspunkten an.

Das erste Mal hielten wir an einem Wasserfall, wo wir ein deutsches Paar fragten, ob sie ein Foto von uns machen können und so kamen wir ins Gespräch und tauschten uns über die jeweiligen Reisepläne und die bisherigen Erlebnisse aus.

Der nächsten Halts waren mit Blick auf den Gletscher des Vatnajökull, der größte Gletscher in Island.

Am Fuße des Vatnajökull liegt Skaftafell. Hier auf dem Parkplatz trafen wir dann lustigerweise wieder die Insassen des kaputten Fahrzeugs vom Vortag und hielten ein kurzes Schwätzchen. In Skaftafell liefen wir einen ca. 2 km Fußweg zum Gletscher und das bei herrlichstem Wetter. Je näher wir aber dem Gletscher kamen, desto kühler und windiger wurde es. Also doch Jacke und Mütze an.

Am Fuße des Gletschers befindet sich ein Gletschersee, in dem mehrere Eisbrocken schwammen. Ein kleiner Vorgeschmack auf Jökulsarlon.

Wir liefen am See entlang und dann auf dem gleichen Weg zurück. Und schon wurde es wieder richtig warm, sobald wir uns vom Gletscher entfernten. Am Touristencenter machten wir erst mal kurz Pause und aßen ein bisschen mitgebrachtes Obst. Anschließend ging es auf die nächste Kurzwanderung zum Wasserfall Svartifoss. Hierfür mussten wir ein bisschen bergauf laufen. Nach ungefähr einem Kilometer erreichten wir das obere Ende des Wasserfalls und verzichteten darauf nach unten zu laufen, weil wir ja noch einiges vor hatten.

Als wir am Parkplatz ankamen trafen wir erneut die Insassen des defekten Wagens. Weiter ging unsere Fahrt in Richtung Westen, zu einem weiteren Ziel, das ich unbedingt auf unserer Reiseroute haben wollte: der Gletschersee Jökulsarlon (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Jökulsárlón). Und ich wurde nicht enttäuscht.

Direkt neben der Ringstraße liegt dieser herrliche See. Der Gletscher kalbt und gibt somit die riesigen Eisbrocken in den See ab. Manche sind über 2000 Jahre alt. Wir schauten uns diese Naturschönheit erst mal vom Rand aus an.

Danach versuchten wir Tickets für ein Boot zu bekommen. Bevorzugt wären wir gerne mit dem Zodiac gefahren, ein Art Schlauchboot, weil man damit näher an die Eisberge rankommt. Leider gab es keine Plätze mehr. Wir ergatterten aber noch zwei Plätze in einem Amphibienboot, was uns dann aber auch einiges an Geld sparte. Trotzdem kostete die halbe Stunde noch 5900 ISK pro Person.

Das Boot legte aber erst eine Stunde später ab. Deshalb liefen wir erst nochmal zum in der Nähe liegenden Basaltstrand. Die Lagune ist über einen kleinen Fluss mit dem Meer verbunden, welcher von einer Brücke der Ringstraße überspannt wird. Bei meerwärts gerichteter Strömung werden die Eisbrocken aus dem See heraus Richtung Meer gespült…

…und teilweise am Strand abgelagert. Auch dies stellte eine herrliche Kulisse dar.

Danach mussten wir uns aber spurten, dass wir unser Boot um 18:20 Uhr noch erreichten.

So umrundeten wir auf dem Boot die Eisberge. Ein faszinierendes Schauspiel. Ich finde, Jökulsarlon ist einfach ein MUSS, wenn man Island besucht.

Und wie in jedem Urlaub durfte das hier natürlich nicht fehlen 😉.

Danach machten wir uns an die 150 km lange Rückfahrt. Auf dieser Strecke gab es ständige Wetterwechsel. Wir starteten in schönem Wetter, durchfuhren eine Nebelwand und die Wolken hingen tief, kurz später war es wieder besser…..das Wetter in Island ist einfach unberechenbar.

Unterwegs hielten wir nochmal an, um etwas zu essen. Allerdings war es schon 21:00 Uhr. Wieder gab es nur Burger und weiteres Fast Food. So richtig gute Restaurants gab es selten….oder wir haben sie nicht gefunden.

Auf den restlichen Kilometern, gegen 22:00 Uhr, sahen wir nochmal ganz kurz ein Nordlicht, dieses Mal hielt es aber nur wenige Sekunden an. Als wir zur Unterkunft zurückkamen war es zu wolkig, um das tolle Spektakel noch einmal zu erleben. Kurz vor Mitternacht gingen wir dann ins Bett; leider mit dem Wissen, dass es die nächsten beiden Tage wahrscheinlich Dauerregen gibt. Heute war einer der schönsten Tage im ganzen Sommer und dann wieder dieser Wechsel. Die gute Fee in unserer Unterkunft war der Meinung, dass heute der letzte Sommertag war.