Lofoten – 30.06.2018 – 5. Tag: Wanderung auf den Småtinden – „Im Herzen der Lofoten-Wand“

Heute stand die erste richtig große Wanderung an. Ich fand die anderen ja schon anstrengend und startete schon mit Muskelkater in den Tag, so dass mir ein bisschen Bange war. Bzgl. Frühstück und Startzeit hat sich zu den anderen Tagen nichts geändert.

Die Wanderung startete an unserer Unterkunft. Zuerst ging es ca. 4 km auf flachen Wegen wieder zu dem See, den wir auch gestern schon besucht hatten.

Und dann fingen auch bald schon steile Aufstiege an. Abseits aller Wege erklommen wir den Berg Småtinden, immer begleitet von tollen Aussichten.

In der Ferne konnten wir unsere Unterkunft erspähen.

Leider wollte die Sonne nicht herauskommen, aber wenigstens regnete es nicht. Beim Start hatten wir ca. 10 Grad, hier oben, bei der bald stattfindenden Rast wurde es bei 5 Grad dann auch schnell kühl. Auch hier hatten wir tolle Ausblicke.

Wir mussten dann quer am Hang entlang, Wege waren nicht vorhanden. Und bald erreichten wir die ersten Schneefelder.

Meine Schuhe waren inzwischen schon wieder durch und ich hatte nasse Socken. Sehr unangenehm. Und dann kamen wir an einen ganz tollen See, in dem das Wasser türkisblau leuchtete und in beide Richtungen hatte man wieder tolle Ausblicke. Schön, wenn man für seine Anstrengungen belohnt wird.

Und weiter ging der Weg.

Weitere Schneefelder mussten überwunden werden.

Immer wieder hatten wir tolle Ausblicke.

Und heute hatten wir dann den Blick auf Svolvær, der uns am Mittwoch aufgrund des Wetters verwährt geblieben ist.

Dann näherten wir uns der nächsten Rast, eine Berghütte, in der man auch übernachten kann und wie immer wurde es dann gleich frisch.

Dann ging es nochmal bergauf…

…und dann begann der lange anstrengende Abstieg. Steil, Geröll und morastig. Für mich war’s eine Qual und ich kam dann auch eher als letzte vom Berg. Nachdem ich mein Bein noch ca. 30 cm im Morast versenkt hatte, wo ich ohne Hilfe glaube ich nicht mehr rausgekommen wäre, diverse Male auf dem Hosenboden runterrutschen musste, weil meine Beine manchmal einfach zu kurz waren, ich noch in ein Loch getreten bin und dieser Weg einfach kein Ende nehmen wollte, meine Knieschmerzen wieder anfingen, kam ich dann doch noch irgendwann an. Der Guide war netterweise bei mir geblieben, ebenso ein Mitreisender. Und zum Glück hatte ich Wanderstöcke dabei und zum Glück konnte ich ohne Rucksack gehen, weil Björn alles getragen hat. Danke dafür 🙏.

Und dann denkt man, man hat es geschafft, nein, es ging dann doch nochmal 1-2 km. über unwegsames Gelände mit vielen Wurzeln und Matsch. Als dann endlich wieder fester Boden unter den Füßen war, war die Erleichterung doch groß,

Fast 10 km lang auf vielen Höhenmetern bei jedem Schritt die Konzentration aufrecht zu erhalten und genau achtzupassen wo man hintritt ist schon anstrengend. Vor allem hat irgendwann die Kraft nachgelassen.

Trotzdem mussten wir noch gut 4 km zur Unterkunft zurücklegen und konnten nochmal einen Blick auf unsere Wanderstrecke werfen.

Und der letzte Kilometer hat sich wirklich gezogen. Danach taten meine Füße höllisch weh und ich benötigte dringend erst mal eine Dusche.

Da wir erst gegen18:45 Uhr ankamen, würde das Essen auf 19:15 Uhr verlegt. Zum Glück verschob es sich wegen Stromausfall aber auf 19:30 Uhr.

Als Vorspeise gab es Krabbensalat mit Fischeiern, Hauptgericht war Heilbutt mit Kartoffeln und Gemüse. Sehr lecker der Heilbutt.

Danach war noch ne Runde Rommee angesagt und jetzt ist es Zeit ins Bett zu gehen. Morgen steht die nächste Wanderung an und es soll schönes Wetter geben.

Wie immer ist und bleibt es hell.

Lofoten – 29.06.2018 – 4. Tag: Kabelvåg

Heute stand offiziell ein freier Tag auf dem Programm, unser Guide wird wohl aber trotzdem immer Programm anbieten.

Aufstehen war schon wie die letzten Tage um 7:00 Uhr angesagt, Frühstück um 8:30 Uhr und los ging es wieder um 9:30 Uhr.

Der Weg führte uns ein bisschen durch die Natur ins nahe gelegene Kabelvåg. Wir passierten einen schönen See mit Grillhütte.

Kamen an einem Naturkindergarten vorbei….

…und sahen immer wieder solche netten Briefkästen.

Kabelvåg war nach ca. 6 km erreicht. Erstes Ziel war die Vågan Kirke, die Lofoten-Kathedrale. Es ist das größte Gotteshaus aus Holz Trondheims. Sie wurde 1898 erbaut und hat 1200 Sitzplätze, was für die kleine Gemeinde eigentlich viel zu groß ist. Der Eintritt kostete 40 NOK, also knapp 4 Euro.

Hier zündeten wir unsere obligatorische Kerze an.

Auf dem weiteren Weg Richtung Ortsmitte kamen wir an einer Felswand mit den Unterschriften der Könige vorbei.

Und dann begegnete uns dieses drollige Feuerwehrauto.

Im Ort machten wir kurz am Marktplatz Stopp. Hier teilte sich die Gruppe auf: Manche wollten ins Café, mache wollten durch den Ort schlendern und wir schlossen uns der Gruppe an, die die drei Sehenswürdigkeiten des Ortes besichtigen wollte.

Im Kombiticket kosteten alle zusammen 220 NOK. Los ging es mit dem Lofotenmuseum. Die zentralen Themen des Regionalmuseums sind die Frühgeschichte, der Lofoten-Fischfang und die Entwicklung des Trockenfischexports im Mittelalter. Hier stehen mehrere alte Fischerhütten mit der früheren Einrichtung.

Alte Boote, Kameras, etc. waren ebenfalls ausgestellt.

Weiter ging es in die Galerie Espolin, hier war aber fotografieren verboten. Der landesweit bekannte Künstler hat in zahlreichen Werken die Entbehrungen, Sehnsüchte, Ängste und Mühen der Küstenbevölkerung dargestellt. Er stellte das Leben der Lofot-Fischern meisterhaft dar. Es gibt hier ca. 100 Bilder zu betrachten. Das Gebäude ist aus Holz, Beton, Glas unter einem sattgrünem Grasdach erbaut und erinnert an die isländische Architektur.

Unsere nächste Station war dann das Lofotakvariet, das Aquarium, welches direkt am alten Hafen liegt.

Innen gibt es ca. 20 Aquarien, in denen hauptsächlich die heimischen Fischsorten vorzufinden sind.

Draußen gibt es ein Freiluft-Seehundbecken und Fischottern gibt es auch zu bestaunen.

Danach machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Markt.

Dort angekommen besuchten wir den schwäbischen Bäcker und kauften Schwäbische Seelen, sehr lecker. Der Weg führte uns danach noch in eine nette Kneipe, in der wir es uns bei Kaffee, Kakao und Kuchen gut gehen ließen.

Gegen 16 Uhr traten wir dann den ca. 6 km langen Heimweg an, dieses Mal aber an der Straße entlang. Hier hatten wir nochmal Blick auf den Hausberg, den wir vorgestern erklommen hatten.

Gegen 17 Uhr kamen wir in der Unterkunft an und ich machte erst mal ein Nickerchen. Um 19 Uhr gab es wieder Abendessen: Lamm, Kartoffeln und Gemüse, das war heute aber nicht so ganz unser Ding. Zum Nachtisch gab es noch Pudding. Das Essen verbrachten wir mit netten Gesprächen. Die Gruppe ist echt super.

Heute sind wir mal etwas früher ins Zimmer. Jetzt ist es 22:30 Uhr, aber dunkel wird es ja sowieso nicht.

Morgen steht eine große, anstrengende Tour an und mir graut ein bisschen davor, da mich heute schon der Muskelkater plagt 😉.

Lofoten – 28.06.2018 – 3. Tag: Wanderung „Hochmoor von Vestvagoya“

Am Morgenprogramm hat sich nichts geändert: Wecker um 7 Uhr, Frühstück um 8:30 Uhr. Geändert hatte sich allerdings das Wetter. Beim Wachwerden konnte man gleich erste Sonnenstrahlen durchs Fenster wahrnehmen. Es konnte also nur ein guter Tag werden und das wurde er dann auch. Los ging es wieder um 9:30 Uhr, dieses Mal hatten wir aber zuerst eine 40minütige Busfahrt nach Vestvagoya vor uns. Hier konnten wir die herrliche Lofotenlandschaft das erste Mal bei Sonne genießen.

Diesen Berg sollten wir erklimmen:

Angekündigt war die Wanderung mit 4 h und +/- 450 m. Für unsere Rückankunft kündigten wir uns noch im örtlichen Café an und dann ging es los. Nette Gespräche begleiteten die Wanderung.

Heute hatte ich die Wanderstöcke dabei, das war bei den steilen Passagen doch recht hilfreich. Tolle Ausblicke begleiteten die Tour.

Schließlich kamen wir am Gipfel an, wo wir erst mal Essenspause machten. Hier würde es dann aber doch relativ schnell wieder kühl und die Jacken und Mützen waren wieder gefragt.

Danach ging es bergab. Die Landschaft glich ein bisschen den schottischen Highlands. Und immer wieder mussten wir durch mooriges Gelände. Leider fing mein Knie an ein bisschen Probleme zu machen.

Und schließlich kamen wir beglückt wieder an unserem Ausgangsort an.

Wir ließen es uns im Café bei Kaffee und Kuchen gut gehen und machten uns schließlich wieder mit dem Bus auf die Rückfahrt.

An der Unterkunft angekommen hatten wir dann auch endlich einen herrlichen Blick aus dem Fenster.

Danach war erst mal Duschen angesagt, Abendessen gab es dann wieder um 19 Uhr. Dieses Mal gab es Kabeljau, Dillsauce, Kartoffeln, Gemüse und pürierten Blumenkohl. Am Essen hier gibt es wirklich nichts auszusetzen.

Nach dem Essen machten wir uns dann nochmal auf dem Weg zu einem Aussichtsfelsen in der Nähe unserer Unterkunft. Hier war dann erst mal noch ein bisschen Klettern angesagt. Aber oben wieder tolle Ausblicke.

Und dann hatten wir das große Glück, den Moment mitzuerleben, wenn die zwei Hurtigruten-Schiffe (Nordkap und Nordnorge) sich mit einem Lauten Tuten begegnen. Unser Guide meinte, dass er das bei ca. 50 Versuchen heute das dritte Mal erlebt hat. Wir haben es dann gleich beim ersten Versuch geschafft. Ein gelungener Abschluss eines tollen Tages.

Danach fanden wir uns wieder zu einer Runde Rommee zusammen. Jetzt ist es 23:49 Uhr und immer noch taghell. Komisches Gefühl.

Lofoten – 27.6.2018 – 2. Tag: Wanderung nach Svolvær über den Tjeldbergtinden

Der Wecker klingelte um 7 Uhr. Frühstück gab es ab 8 Uhr, wir ließen uns dort aber erst um 8:30 Uhr blicken. Unsere Zimmer sind übrigens sehr spartanisch eingerichtet, aber es reicht. Das Frühstücksbuffet war reichlicher als erwartet. Das hier ist übrigens unsere Unterkunft, allerdings bei Sonnenschein 😉: https://www.norcamp.de/de/norwegen/orsvagvaer-i-lofoten.256.1.html

Das Wetter meinte es heute immer noch nicht gut mit uns. Bei 9 Grad und Nieselregen startete unsere Einstiegswanderung direkt ab der Unterkunft. Regenjacken und -hosen waren also im Gepäck. Ziel war die Haupstadt der Lofoten, Svolvær. Allerdings erreichten wir diese nicht auf dem direkten Weg, sondern über den Hausberg von Svolvær, den Tjeldbergtinden, der ca. 350 m Höhe aufweist.

Erst mal mussten wir ca. 1 km zurücklegen, um die Hauptstraße zu erreichen. Von dort ging es dann in die Natur. Zuerst mussten wir 2 Hügel passieren.

Mit allzu schönen Fotos kann ich aufgrund des Wetters heute nicht dienen.

Unterwegs gab es dann erst mal noch ne Vorstellungsrunde, damit sich alle Teilnehmer der Reise dann erst mal kennenlernen konnten, man war ja noch nicht mit allen Leuten in Kontakt gekommen.

Nachdem wir die Hügel geschafft hatten ging es dann auf den ersten Berg dieses Urlaubs.

Hier folgten dann auch schnell steile Anstiege auf unwegsamen Wegen. Teilweise mussten wir pro Kilometer fast 100 Höhenmeter überwinden. Das war doch gleich eine ganz andere Kategorie als unsere Rheinsteig-Wanderungen der letzten Wochen.

Je höher wir kamen, desto schlechter wurde allerdings auch das Wetter.

Als wir den Gipfel endlich geschafft hatten blieb uns der tolle Ausblick auf Svolvær leider verwährt und wir sind für unsere Mühen nicht belohnt worden. Es war einfach nur neblig, kalt und der Regen wurde stärker.

Nach einem etwas ungemütlichen kurzen Aufenthalt ging es an den Abstieg, der teilweise auch recht steil, auf unwegsamen Gelände bergab ging. Und durch den Regen wurde alles sehr rutschig, so dass ich mich einmal auch schön hingelegt habe.

Aber schließlich näherten wir uns Svolvær.

Dort angekommen ging es Richtung Innenstadt.

Inzwischen war eigentlich nichts mehr trocken inkl Schuhe. Also verzogen wir uns ins Café und genossen Kaffee und Kuchen. Hier konnten wir uns erst mal aufwärmen. Was natürlich nichts an den nassen Schuhen änderte.

Danach gingen wir noch in den Supermarkt das Nötigste einkaufen und um 15:40 Uhr fuhr dann der Bus Richtung Unterkunft. Die Busfahrt war im Reisepreis enthalten.

Um 16:15 Uhr kamen wir an und mussten noch 1 km zu Fuß zurücklegen. Das Fußballspiel Deutschland – Südkorea war schon in vollem Gange und einige Mitreisende schalteten auch sofort den Fernseher ein, ich brauchte aber erst mal ne heiße Dusche.

Zur zweiten Halbzeit gesellte ich mich dann auch zu den anderen, die Übertragung stürzte aber ständig ab, so dass abwechselnd Handy und TV geschaut wurde. Geholfen hat es nichts, das Elend hatte ein Ende und Deutschland ist als Gruppenletzter ausgeschieden. Jetzt können wir uns ganz auf unseren Urlaub konzentrieren.

Um 19 Uhr ging es dann zum Abendessen. Heute gab es Fisch, Kartoffelbrei und Erbsen mit Karotten, wieder sehr lecker. Den Abend schlossen wir dann mit einer geselligen Runde Rommee ab. Jetzt ist es 22:30 Uhr und die Müdigkeit siegt, auch wenn es draußen taghell ist. Morgen steht die nächste Wanderung an.

Lofoten – 26.6.2018 – 1. Tag

Der Flieger startete um 12 Uhr in Frankfurt. Die Sicherheitskontrollen kamen uns dieses Mal schärfer vor als sonst. Am Gate trafen wir dann auch schon auf unsere ersten Mitreisenden und es ergab sich gleich eine gute Gesprächsrunde.

Der Flug verging recht schnell. Zwischenstopp war dann erst mal in Oslo, wo wir rund 2 h Aufenthalt hatten. Hier hatte es noch 27 Grad. Diese sollten uns auf den Lofoten nicht mehr erwarten.

Heute Abend gab es eine Sturmwarnung, so dass wir kurz vor der Landung dann auch paar Turbulenzen hatten. In Evanes erwarteten uns dann 9 Grad und erwähnter Sturm. Ein Schild zeigte eine Geschwindigkeit von 22m/s an. Die Wolken hingen tief.

Nun hatten wir noch eine ca. 3-stündige Fährt mit dem Bus vor uns. Hier ein paar Impressionen:

Wir passierten Svolvær und kamen gegen 21:15 Uhr in der Unterkunft Nähe Kabelvåg an. Schnell frisch machen und dann gab es leckeres Abendessen. Vorspeise Spargel mit Sauce Hollandaise und Schinken, Hauptgericht Lachs mit Kartoffeln und Gemüse. Hier haben wir dann auch weitere Mitreisende kennengelernt.

Jetzt ist es 23:30 Uhr und immer noch hell. So wird es auch die nächsten 14 Tage bleiben.

Hier noch der Blick aus dem Zimmer, der hoffentlich dann die nächsten Tage auch mit Sonne zu genießen ist.