Wir hatten uns kurzfristig entschieden, doch zu Etna-Nord zu fahren, sind dann also relativ spät losgekommen. Wir fuhren eine sehr schöne Strecke durch den Parco dei Nebrodi. Enge Straßen durch hübsche Bergdörfer. Somit kamen wir aber nur relativ langsam voran. Hier das Foto eines Friedhofs.
Etna-Nord
Lt. unserem Reiseführer ist es hier viel ruhiger als im Süden. Die Anfahrt erfolgt über eine ca. 15 km lange Bergstraße, die in Linguaglossa startet. Ab hier fahren Busse, der letzte gegen 14 Uhr. War kamen um ca. 13:50 Uhr an und der letzte Bus fuhr gerade ab. Wir waren also zu spät und konnten somit den Ätna nur aus der Ferne betrachten. Ein Grund, nochmal wiederzukommen. Aber unser weiterer Urlaub wird ja auch noch weitere Vulkane bereithalten.
Randazzo
Somit entschieden wir uns zurück nach Randazzo zu fahren, einer der Orte, die wir auf der Hinfahrt passiert hatten. Randazzo liegt an der Route rund um den Ätna. Obwohl Randazzo immer wieder vom Vulkan bedroht war, erreichten die Ausbrüche die Stadt nie. Randazzo besteht aus der Neu- und der Altstadt. Die Häuser der Altstadt und die Reste der Stadtmauer bestehen aus schwarzer Lava, dem reichlich vorhandenen, bevorzugten Baumaterial der Gegend um den Ätna. Außerdem besitzt Randazzo drei Kathedralen.
Und dann entdeckte ich glücklicherweise im Reiseführer noch die Casa della Musica e della Liuteria. Seit vielen Jahren sammelt Giuseppe Antonio Severini historische Musikinstrumente und baut sie nach (teilweise nur nach Vorlage eines Bildes). Er besitzt ca. 60 Instrumente. Wenn man ihn besucht, erklärt er jedes einzelne dieser Instrumente und musiziert auf ihnen. Im Haus erklingen Töne von Glocken, Lauten, Violinen, Flöten aus Knochen, Hörner, Muscheln, Harfen und Drehleiern. Dabei erzählt er ungewöhnliche und faszinierende Geschichten über Klänge und Musik.
Er spielt diese Instrumente auch oft auf Mittelalterfesten, zum Beispiel in Frankreich.
Interessant war auch eine Gitarre, an der er alle Metallsaiten entfernt hatte, und durch Kunststoffsaiten ersetzt hatte. Diese stellte er neben das leicht geöffnete Fenster und durch den Wind gab diese dann außergewöhnliche Töne von sich. Alles sehr faszinierend und der Tag war dann doch noch gerettet. Jeder, der sich für Musik interesssiert und in der Nähe ist, sollte hier auf jeden Fall mal vorbeischauen.
Zu fast jedem seiner Instrumente findet man auch Videos in YouTube:
https://www.youtube.com/user/giuseppeseverini57