Heute war nochmal ein sehr interessanter Tag. Nach dem Frühstück stand ein Besuch bei den Bribris auf dem Programm. Die Bribris gehören zu den Ureinwohnern.
Auf dem Weg zum Ort Bribri luden wir unseren lokalen, englischsprachigen Guide für diese Tour ein und erreichten kurz später schon unser Ziel. Wir waren die erste Gruppe vor Ort.
Die Bribris stellen alles was sie brauchen, aus natürlichen Materialen her, zum Beispiel Ketten, Pfeil und Bogen, Blasrohre. Muscheln dienen teilweise als Musikinstrumente.
Nach einer Vorführung diesbezüglich betraten wir den Garten und bekamen hier auch wieder allerhand Pflanzen zu sehen.
Hier wurde uns auch gezeigt, wie die Farbe hergestellt wird, um die Haut zu bemalen oder die Fingernägel.
Wir sahen zum Beispiel:
Kakao,
Bromelien, Basilikum, Anato / Ajote (dient als Hautfarbe, das Trinken hilft aber auch gegen Magenprobleme).
Anis, Muskatnuss,
Chinin, Chilli.
Mit den Blättern dieser Pflanze werden die Dächer der Häuser hergestellt.
Diese Tierchen liefen uns auch noch über den Weg.
In einem abgesperrten Bereich konnten wir dann nochmal viele Pfeilgiftfrösche beobachten. Hier bekamen wir den grünen Frosch dann auch gut auf die Kamera.
Einer der Bribris machte mit einem Pflanzenblatt im Mund dann noch Vogelgeräusche nach. Faszinierend.
Die Bribris haben keine Kirche, aber eine Hütte, in der sie z. B. bei Krisen uns Feuer tanzen. Wenn jemand krank ist, werfen sie Blüten und Pflanzen ins Feuer.
Das Interessanteste kam dann zum Schluss. Wir wurden in die Herstellung von Schokolade eingewiesen.
Das ganze fängt mit den Kakaobohnen an.
Diese müssen sechs Tage fermentiert werden. Danach werden sie 22 Tage in der Sonne getrocknet.
Dann werden die Bohnen 10 Minuten im Feuer geröstet.
Hinterher werden sie mit einem großen Stein gemahlen.
Durch Schütteln wird die Schale entfernt
Danach kam dann eine Art Fleischwolf zum Einsatz, durch den alles durchgepresst wurde.
Dadurch wird das Öl freigesetzt und eine breiige Masse entsteht, die wir auch probierten. War aber sehr bitter.
Nachdem dem Ganzen noch süße Kondensmilch zugesetzt wurde, war es dann sehr lecker.
Aus diesen Bechern tranken wir den Kakao.
Leider durften wir diese nicht behalten.
Die gesüßte Masse wurde dann noch auf Bananen und Sternfrüchte gestrichen. Auch das war nochmal ein Genuss.
Wir kauften dann noch zwei Beutel mit fertiger Kakaomasse für Zuhause.
Im Shop kauften wir dann auch noch eine Maraca, ein Musikinstrument, das Geräusch wird durch Samen erzeugt, die sich im Inneren befinden.
Dann fuhren wir erst mal zurück ins Hotel. Unterwegs machten wir noch einen kurzen Halt. Hier konnte man nämlich nach Panama rüberschauen. Der Fluss ist quasi die Grenze, auf der anderen Flussseite ist schon Panama.
Inzwischen waren Gerüchte aufgekommen, dass ggf. unser Flieger am Donnerstag zurück nach Deutschland wegen Corona gecancelt ist. Niemand wusste aber was Genaues.
So fuhren wir eine Stunde später zum Naturschutzgebiet Gandoca-Manzanillo.
Das stand nicht offiziell auf dem Programm, wurde aber optional angeboten und wir wollten alle hin. Nach nur ca. 20 Minuten Fahrt waren wir auch schon da. Hier gab es tolle Strände und der Wellengang war auch nicht so hoch, wie an unserem Hotel. Es bestand der Wunsch, nach der Wanderung durch den Park hier noch einen Badestop einzulegen.
Am Eintritt in das Naturschutzgebiet ist kostenlos, Spenden sind aber erwünscht. Unser Guide empfahl uns, 1000 Colones pro Person zu spenden.
Der Park war sehr schön und ruhig, mit herrlichen Strandabschnitten und Eckchen zum Verweilen.
Vor der Küste gibt es ein großes Korallenriff.
Es war immer mal wieder ein bisschen matschig. Wir drehten auch keine allzu große Runde. Schön anzusehen waren noch die Wellen, die sich an diesen Felsen gebrochen haben.
Tja und dann bekam unser Guide einen Anruf von seiner Frau und er verkündete, dass der Flughafen in San José bis 12.4. schließt. Da waren alle erst mal ein bisschen geschockt. Ich dachte, erst mal offizielle Infos abwarten, aber natürlich schlich sich ein ungutes Gefühl ein. Bis 12.4. hier bleiben? Das wäre doppelt so lange, wie der Urlaub geplant war. Ja, momentan geht es uns hier viel besser, als in Deutschland, wo ja schon vieles geschlossen hat, und wir hier eigentlich noch keine Einschränkungen haben. Aber man weiß ja auch nicht, was hier noch kommt. Nein, bis 12.4. wollen wir eigentlich nicht hier bleiben, auch wenn Costa Rica ein tolles Land ist.
Nach dieser Nachricht wollte dann doch niemand mehr baden und somit fuhren wir zurück zum Hotel. Dort relativierte sich die Aussage dann etwas. Der Flughafen ist für Einreisen bis 12.4. geschlossen, die Ausreise ist noch möglich. Trotzdem wussten wir ja nichts genaues. Auf der Condor-Seite stand der Flug noch ordnungsgemäß drauf, anderen Mitreisenden war gesagt worden, dass die Flüge gecancelt sind. Wir mussten also einfach der Dinge harren.
Wir versuchten das Hier und Jetzt zu genießen und nicht an Donnerstag zu denken. Wir wollten uns die letzten Urlaubstage ja nicht noch vermiesen. World Insight wird uns schon informieren, wenn es was zum Informieren gibt.
Netterweise fuhr Carlos, unser Busfahrer, uns um 18 Uhr wieder in den Ort und wir gingen wieder zu Sabine ins Bikini-Restaurant. Sabine nahm sich heute viel Zeit für uns. Für sie stehen ja auch harte Zeiten bevor, wenn jetzt keine Touristen mehr kommen. Sie erzählte uns, dass sie Vertrauensperson der Botschaft ist. Sie machte uns auch Mut, dass wir schon wieder nach Hause kommen und sagte, dass die deutsche Regierung sich gut um ihre Bürger kümmert und wir schon abgeholt werden, wenn auch vielleicht nicht am Donnerstag. Und sie sagte, dass es uns hier ja grade viel besser geht als in Deutschland und hier in Puerto Viejo eigentlich so gut wie keine Ansteckungsgefahr besteht. Eigentlich alles genau meine Gedanken. Aber ein paar Mitreisende waren inzwischen halt doch schon sehr hippelig. Die Gespräche kamen doch immer wieder auf das Thema Corona zurück.
Auf jeden Fall gab es von Sabine erst mal Tacco-Chips und selbstgemachte Guacamole aufs Haus. Ein Traum.
Ich bestellte heute die Hähnchenbruststreifen. Und die leckere Limonade mit frischer Minze.
Zum Abschluss gab es wieder den Banane-Mango-Rum-Drink aufs Haus.
Sabine hatte uns am Vortag auch schon ihren Marketing-Trick erklärt. Sie benutzt Stellwände, die sie immer so positioniert, dass das Restaurant voll aussieht. Ist kein Platz mehr da, werden die Wände weiter nach hinten gerückt. Sehr schlau.
Unser Fahrer nahm uns wieder mit zurück ins Hotel und wir saßen wieder noch bei einem Glas Wein beisammen.
Unter anderem beschlossen wir, eine Kommune hier in Costa Rica zu gründen, falls wir nicht ausreisen dürfen 😉.