Am Sonntag auf dem Markt hatten wir ja bei Ralf die für heute angebotene Botaniktour angefragt. Diese findet aber erst ab 3 Personen statt. Am Sonntag war noch nicht klar, ob sie durchgeführt wird. Zwischenzeitlich hatte sich aber eine weitere Person angemeldet, so dass der Durchführung nichts mehr im Wege stand. Die Wanderung entspricht größtenteils der Wanderung 11 im Rother Wanderführer, nur dass wir ab Isora nicht mehr zurückgelaufen sind, sondern den Bus genommen haben. Laut unserem Wanderführer handelt es sich um eine einfache Tour, die wir auch einfach alleine hätten machen können. Aber zum einen wollte Ralf ja viel über die Botanik erzählen und zum anderen wollten wir einfach mal wieder mehr Kontakt mit Menschen haben. Bei den anderen Wanderungen waren wir ja immer völlig alleine.
Also machten wir uns nach dem Frühstück mit dem Mietwagen auf den Weg. Um 11 Uhr sollten wir in San Andres sein. Die Fahrt dauerte ungefähr 25 Minuten und wir hatten noch Zeit in der Bar Casa Goyo, unserem Treffpunkt, einen Kaffee zu trinken. Dann trafen wir auf Conny, die dritte Person im Bunde. Ralf erschien dann auch schon bald.
Als erstes gingen wir hinüber zur Kirche, die laut Ralf auch zu den ältesten der Insel gehört.
Am Wochenende soll hier ein großer Viehmarkt stattfinden, das größte Fest der Insel. Davon hatte uns Jörg Schon erzählt und wir haben es für Samstag fest eingeplant.
Weiter ging es durch den Ort und Ralf hatte zu fast jeder Pflanze am Wegesrand etwas zu erzählen. Die konnte man gar nicht alle fotografieren und die Namen merken konnte ich mir schon mal gar nicht.
Der Weg verlief erst mal über breite Wege.
Alle paar Meter blieben stehen und bekamen immer wieder neue Informationen über die umgebende Pflanzenwelt. Wir passierten ein schönes Häuschen, das laut Ralf momentan leer steht und die Besitzer nur kommen, um sich um den Garten zu kümmern. Schade drum.
Meistens verlief der Weg auf alten Caminos.
Wir erzählten viel mit Conny und Ralf und es war ein schöner Tag.
Dann passierten wir die Käserei und Ralf erzählte uns einiges über die Käseproduktion hier auf der Insel. Die Milch, die auf El Hierro produziert wird, wird fast ausschließlich an die Käserei geliefert. Die Milch im Supermarkt wird importiert.
Am Wegesrand begegneten uns immer wieder neue Pflanzen.
Wir kamen an verlassenen Häusern vorbei, die wohl während der Landflucht zurückgelassen wurden.
Wir kamen noch an einer Ziegenherde vorbei.
Drachenbäume waren zu sehen.
Dann liefen wir in Richtung eines Aussichtspunktes, wo wir unsere Mittagspause machten. Hier hatte man einen schönen Blick auf die Ostküste und den Fährhafen von Valverde.
Nachdem es dann wieder weiterging, erreichten wir kurz später einen Ort und hatten aus meiner Sicht eines unserer Tageshighlights. Wir kamen an einer alten Webwerkstatt vorbei und die alte Dame war auch zufällig zuhause und zeigte uns dann, wie sie die Wolle verarbeitet und was sie so macht. Sie ist schon Anfang 80 und war längere Zeit krank. Sie hatte aber noch ein paar fertiggestellte Produkte und mein Schatz kaufte mir einen schönen Rucksack, der aus Stoffresten gefertigt ist. Wir fanden diese Frau sehr beeindruckend. Sie ist wohl noch nie wirklich aus ihrem Dorf rausgekommen, hat ihre Kinder großgezogen und die Webwerkstatt betrieben. Sie machte aber einen sehr zufriedenen Eindruck auf mich und hatte eine sehr herzliche Art. Leider konnten wir uns aufgrund der fehlenden Spanisch-Kenntnisse ja mal wieder nicht unterhalten und Ralf musste als Übersetzer herhalten.
Dann mussten wir auch schon weiterziehen. Ab hier hat mir unser Wanderweg dann auch etwas besser gefallen, da er ursprünglicher und schmaler wurde.
Wir mussten noch hohes Gestrüpp durchstreifen. Zum Glück gibt es laut Ralf hier auf der Insel keine Zecken.
Dann näherten wir uns schon dem Aussichtspunkt von Isora und hatten erste Blicke auf Las Playas und das Parador Hotel.
Am Mirador de Isora legten wir dann nochmal eine Pause ein.
Ralf fragte, ob wir vor der Rückfahrt noch einen Kaffee trinken wollen. Dann mussten wir nämlich los. Also machten wir uns auf den kurzen Weiterweg nach Isora.
Dort aßen wir noch ein Eis und bestellten uns auf Empfehlung von Ralf noch einen Barraquito. Dieser besteht aus Espresso, Likör, Kondensmilch, Milch, Limettenschale und Zimtpulver. Conny lud uns netterweise dazu ein.
Um 16:05 Uhr kam dann der Bus und es ging wieder zurück nach San Andres, wo wir uns von Conny und Ralf verabschiedeten. Ralf bekam noch die 50 Euro für die Tour.
Anschließend wollten wir dann noch dem Arbol Garoe, dem Wahrzeichen der Insel, einen Besuch abstatten, da dieser auf dem Heimweg lag. Leider waren wir aber nicht in der Lage ihn zu finden. Da wo und das Schild hinführte, konnten wir keinen Baum finden. Außerdem waren wir auf einmal auf einer Schotterpiste, wo wir nicht wussten, ob wir dort mit unserem Auto überhaupt hindürfen. Also gaben wir auf und fuhren gegen 17:30 Uhr ins Restaurant La Pasada, was Ralf uns zum Rinderfilet essen empfohlen hatte.
Natürlich bestellten wir dann auch beide das Rinderfilet, ich medium, Björn well done.
Es schmeckte sehr gut und danach machten wir uns dann auf den Rückweg zum Hotel.
Es war wieder ein schöner und ereignisreicher Tag und auch Ralf können wir uneingeschränkt weiterempfehlen. Er hat ein enormes botanisches Wissen. Die Wanderung war nicht sonderlich schwer, hatte einige schöne Ausblicke und wir waren in netter Gesellschaft. Besonders gut gefallen hat uns der Besuch der Webwerkstatt.
Ich kann es nicht verheimlichen, aber gestern Abend vor dem schlafen gehen, hatte ich irgendwie doch kalte Füße vor der Höhlenexkursion heute bekommen. In der Nacht habe ich dann auch noch 2 h wach gelegen und habe gefühlte 10 Mal das stille Örtchen aufgesucht. Wach geworden bin ich mit dem gleichen unguten Gefühl. Und dann wusste ich nicht, was ich machen soll. Ich hätte am liebsten gecancelt, aber dann hätte Björn es auch nicht machen können, da die Tour nur mit 2-4 Teilnehmern stattfindet. Und es war ja schon länger Björns Wunsch an so etwas teilzunehmen. Wir gingen dann erst mal frühstücken und ich hoffte, dass sich vielleicht doch noch 1-2 weitere Teilnehmer angemeldet haben, so dass ich da bleiben konnte.
Jörg wollte uns um 10 Uhr am Hotel abholen. Das hat auch alles pünktlich geklappt, mein Wunsch, dass sich weitere Personen angemeldet haben, erfüllte sich aber nicht. Es hatte sich zwar eine Familie angemeldet, die er aber auf Donnerstag gelegt hat,, da er, wenn Kinder dabei sind, die Touren nicht mit anderen zusammenlegt. Also musste ich dann eine Entscheidung treffen. Jörg überzeugte mich davon mitzukommen.
So fuhren wir mit seinem Geländewagen wieder in die Gegend bzw. das Lavafeld zwischen El Pinar und La Restinga. Jörg war ein sehr netter Gesprächspartner. Wir passierten wieder El Llanos, dieses Mal im Sonnenschein. Björn fragte auch nach der Feuerwehr der Insel und Jörg fuhr extra einen Umweg, um uns diese zu zeigen. Durch die vielen Gespräche waren meine Ängste vor der Höhle erst mal verflogen. Wir erfuhren vieles Wissenswerte über die Insel, die Vulkane und Jörg selbst.
So verging die Fahrt wie im Flug und nach ca. 50 Minuten kamen wir im Lavafeld an. Über uns sahen wir den Vulkankrater, wo es hingehen sollte.
Als Ausrüstung bekamen wir dann noch einen Helm mit Stirnlampe, Handschuhe und Knieschoner, wobei Jörg mir versprochen hatte, dass wir die Knieschoner nicht brauchen werden, weil Krabbeln oder Robben nicht angesagt wären. Björn hatte unseren Rucksack, Jörg hatte weiteres Equipment im Rucksack, deshalb bekam ich dann noch den Rucksack mit der Verpflegung, den Jörg mitgebracht hatte. So liefen wir dann durchs Lavafeld Richtung Vulkankrater, wo der Eingang zur Höhle sein sollte.
Wir näherten uns immer mehr dem Vulkankrater, aber mit sehr vielen Pausen, da Jörg eine Menge über die Gesteine, deren Entstehungsgeschichte und überhaupt über die Umgebung zu erzählen hatte.
Seit der Abfahrt waren inzwischen schon rund 3 h vergangen. In der Ferne sahen wir weitere Gebilde, die wie Vulkankrater aussahen, Jörg klärte uns aber auf, dass dies keine Vulkane sind, da es sich um festes Material handelt, aber den Namen dafür habe ich leider vergessen.
Schließlich näherten wir uns einer kleineren Höhle, die aber nicht unser eigentliches Ziel war, trotzdem statteten wir dieser auch schon mal einen Besuch ab. Also Helm auf, Knieschoner hochgezogen, Licht an und los ging es. Die Rucksäcke ließen wir draußen zurück.
Es gab erst mal einen breiten Eingang und einen großen Hohlraum, der früher wahrscheinlich auch als Behausung gedient hat.
Dann ging es ein Stück in die Höhle hinein und Jörg fragte mich nach meiner Höhlentauglichkeit. Noch war alles gut, aber wir waren ja auch noch nicht weit gekommen. Schon bald wurde es nämlich enger wo man doch schon engere Spalten überwinden musste und ich fing schon an zu schlucken. Jörg meinte, dass ich das nicht machen muss und das die eigentliche Höhle viel größer ist, also ging ich lieber zurück in die Vorhalle und wartete auf die beiden Männer.
Anschließend ging es weiter über das Lavafeld Richtung der eigentlichen Höhle.
An diesem Steinturm sollte der Eingang in die Höhle sein.
Am Eingang angekommen, sahen wir dann auch gleich eine kleine Ecke, wo an einen Verstorbenen gedacht wurde. Ich wollte mir das gar nicht näher anschauen, aber Björn musste dann gleich nachfragen und Jörg erzählte ausführlich, dass vor ein paar Jahren ein junger Mann alleine in die Höhle gegangen ist, ihm das Licht ausgegangen ist und er dann den Ausgang nicht mehr gefunden hat. Genau die richtige Geschichte für mein Nervenkostüm 😉. Ich bat darum, das Thema bitte nicht weiter auszudiskutieren. An diesen furchtbaren Tod darf ich gar nicht denken. Jörg versicherte mir noch, dass wir mehr als genug Licht dabei haben. Die Rucksäcke ließen wir wieder vor der Höhle zurück.
Jörg informierte dann noch irgend eine offizielle Stelle, dass wir nun die Höhle betreten. Wenn wir uns nach spätestens drei Stunden nicht zurückgemeldet hätten, wäre wohl jemand geschickt worden. Ich meinte dann noch, ob ich es darin wirklich 3 h aushalten soll. Er versprach mir, dass ich jederzeit zurück könne, wenn ich dies wolle. 300 m ist die Höhle lang. Eigentlich gar nicht so viel. Jörg wies uns noch darauf hin, dass die Höhle auch Taubenhöhle genannt wird, weil sich im Eingangsbereich viele Tauben aufhalten, die die Höhle verlassen werden, sobald wir diese betreten. So war es dann auch. In einem Affentempo stoben diese über uns hinaus. In einer Ecke sahen wir noch eine brütende Taube.
Dann ging es los, aber nach wenigen Metern blieben wir schon wieder stehen, da Jörg wieder eine Menge Erklärungen zu den Steinen abgab. So lange der Eingang noch zu sehen war, war für mich erst mal alles gut.
Aber schon bald sollte es tiefer in die Höhle hineingehen.
Überall gab Jörg viele Erklärungen ab, wir erzählten dann aber auch über dies und jenes. So verging die Zeit und wir waren noch gar nicht so weit gekommen. Schließlich kamen wir an eine Stelle, an der wir uns abseilen mussten. Mit Abseilen hatten wir ja schon Erfahrung auf Sardinien gesammelt, das war kein Problem. Jörg erklärte uns ausführlich, wie man den Knoten im Seil macht, verband die Seilenden mit einem Karabinerhaken und schlang das Seil um einen großen Stein. Dann machte er sich selbst auf den Weg nach unten.
Als es dann hieß, „Seil frei“, folgte ich ihm.
Unten setzte ich mich erst mal auf einen Stein und beobachtete, wie Björn sich abseilte.
Das Abseilen hatten wir dann erst mal alle geschafft.
Hier gab es dann eine kurze Abzweigung, die ich lieber nicht mitlaufen wollte, da diese mir wieder enger erschien. So blieb ich auf meinem Stein sitzen und die Männer machten sich auf den Weg nach unten. Jörg sagte, dass sie in 5 Minuten wieder da wären.
Für einige Momente waren sie auch nicht mehr zu hören. Das war schon ein komisches Gefühl alleine zu sein, aber es war ok. Bald war auch schon wieder das Licht zu sehen und die Stimmen zu hören. Ab hier zweigte die Höhle dann aber nach links ab und stieg wieder nach oben an, bis wir bald eine große Halle erreichten, die 15 m hoch war. Hier ließen wir uns nieder. Hier sollte ungefähr die halbe Strecke geschafft sein. Wir waren aber durch die vielen Erläuterungen und Erzählungen schon 2 h in der Höhle. Jörg fragte mich, wie es mir geht. Ich sagte, dass es ganz ok ist, so lange ich nicht drüber nachdenke, wo ich grade bin. Ein bisschen flaues Gefühl im Magen hatte ich aber schon die ganze Zeit.
Ja und dann meinte er, ob wir mal das Licht ausmachen wollen, wir könnten es dann auch schnell wieder anmachen, wenn wir wollen. Ok, wir probierten es aus. Ich sage Euch, es herrschte wirklich absolute Dunkelheit. Ich weiß nicht, ob ich das schon mal erlebt habe. Wir unterhielten uns ein bisschen im Dunkeln. Die Stimmen waren auch eher gedämpft, wie in einem Akustikraum. Er erzählte uns, dass er mal mit einer Opernsängerin da gewesen wäre. Und, dass man, sobald man um eine Ecke ist oder nur 30 m weg ist, nichts mehr hören würde. So saßen wir eine Zeit da, aber ich wollte das Licht nach einiger Zeit dann doch lieber wieder einschalten. Nach der Tour erzählte er mir, dass einige Gruppen hier gerne bis zu 40 Minuten im Dunkeln verweilen wollen, um zu meditieren.
Dann setzten wir unseren Weg fort und das Ende der Höhle war dann schnell erreicht, was er uns schon vorhergesagt hatte.
Ok, Ende der Höhle stimmte dann nicht ganz. jörg hatte am Sonntag auf dem Markt schon erwähnt, dass man sich am Ende dann doch nochmal an engen Abschnitten und Robben versuchen kann, wenn man es denn unbedingt will. Die Höhle ging nochmal ca. 30 Meter weiter und das war dann natürlich Björns Ding. Ich hatte keinen Bedarf 😉.
So kroch er in den letzten Abschnitt der Höhle. Die ersten 5 m hätte ich ja vielleicht noch mitgemacht, aber ich ließ es dann doch.
Jörg kroch dann hinterher und schon bald waren die Lichter und Stimmen der beiden nicht mehr zu sehen und hören. Anfangs vertrieb ich mir die Zeit noch mit Handy spielen, aber je länger die beiden nicht mehr wiederkamen, merkte ich, wie langsam die Angst in mir aufstieg. Alleine in völliger Ruhe und mit dem Wissen, ohne Licht auch in völliger Dunkelheit zu sein, machte mir langsam Panik. Ich rief die beiden mehrmals, aber nach den Ausführungen vorher war mir ja schon klar, dass sie mich nicht hören würden. Ich versuchte irgendwie ruhig zu atmen und sagte mir immer wieder, ruhig bleiben. Eigentlich wusste ich ja auch, dass nichts passieren kann. Neben mir stand auch der Rucksack von Jörg mit dem ganzen Zusatzlicht und mein Handy hatte ich ja auch noch. Und war ja auch klar, dass sie irgendwann wieder kommen. Aber natürlich spielte bei meinen Gedanken auch die Geschichte vom Eingang mit eine Rolle. Und die beiden kamen nicht und kamen nicht. Ich zitterte irgendwann am ganzen Körper. Das war wohl eine kleine Panikattacke. Das war natürlich ziemlich unlustig. Ich weiß nicht, wie lange sie letztlich weg waren. Ich tippe auf 15 Minuten. Schließlich war wieder das Licht der beiden zu sehen und ich hörte, dass sie mich riefen. Jörg war dann als erstes bei mir und kurz später kroch auch Björn wieder aus der Höhle.
Nachdem die beiden wieder zurück waren, habe ich mich aber relativ schnell wieder beruhigt und wir traten den Rückweg an. Auf einmal waren wir ganz schnell zurück am Seil, wo Jörg noch ein paar Fotos von uns machte.
Dann hangelten wir uns wieder am Seil nach oben.
Und dann näherten wir uns auch schon ganz schnell dem Ausgang.
Und dann hatten wir es geschafft.
Es hört sich jetzt komisch an, aber ich glaube, wir waren innerhalb 7-10 Minuten wieder aus der Höhle draußen. Die ganze restliche Zeit haben wir dann wohl mit Erläuterungen, Gesprächen, Fotos machen und Einwirken lassen der Umgebung verbracht. Die 3 h haben wir übrigens knapp überschritten und setzten deshalb noch schnell unsere Meldung ab. Jörg meinte dann, dass das wahrscheinlich Rekord wäre, weil sie normal eher 2 h in der Höhle verbringen und dass er damit nach meinen anfänglichen Bedenken eher nicht gerechnet hätte.
Draußen verwöhnte Jörg uns dann noch mit seinem leckeren selbstgemachten Brot, dass er auch sonntags auf dem Markt verkauft. Dazu gab es selbstgemachte Mojo Verde aus Koriander und Käse. Die Mojo werde aufs Brot geschmiert und Käse obendrauf, das schmeckte sehr lecker.
Anschließend wollte Jörg dann mit uns nochmal in den Vulkankrater steigen. Das war nochmal eine lohnenswerte Tour.
Hier erzählte Jörg uns auch noch etwas über die Entstehung von Lavabomben, da er grade zufällig eine gefunden hatte. Den Vulkankrater hatten wir schließlich auch umrundet und wir gingen zurück zum Auto. Auf dem Weg kamen wir noch an einer Lavaröhre vorbei.
Dann ging es mit dem Auto wieder zurück nach La Frontera. Inzwischen war es 20 Uhr, wir waren also 10 h unterwegs gewesen. Wir entrichteten Jörg noch die 120 Euro, die für die Tour fällig waren und er empfahl uns noch ein Bistro in Los Llanillos. Nachdem wir uns schnell umgezogen hatten, machten wir uns auf den Weg dorthin. Ich aß nur eine Kleinigkeit und Björn einen Burger.
Nach kurzer Zeit machten wir uns aber wieder auf den Rückweg, weil wir nach dem langen Tag doch müde waren. Trotzdem ließen wir es uns aber nicht nehmen, nochmal beim Charco Azul vorbeizufahren. Eigentlich ein türkisblau leuchtendes Naturbad. Wir schauten nur von oben und sahen, dass das Becken kaum Wasser führt und somit auch nicht blau war. Jörg klärte uns später auf, dass das an der Ebbe lag. Wir schauten noch den Sonnenuntergang.
Dann fuhren wir zurück ins Hotel, wo wir auch schnell das Bett aufsuchten.
So endete ein ereignisreicher und aufregender Tag. Jörg war ein toller Gesprächspartner und Guide und war ein wandelndes Lexikon, wenn es um die verschiedenen Gesteine ging und auch unsere zahlreichen Fragen rund um die Insel konnte er uns alle ausführlich beantworten. Wir können ihn uneingeschränkt weiterempfehlen. Die Höhle war genau Björns Ding und er war voll in seinem Element. Ich werde in diesem Leben (und im nächsten auch nicht) kein Höhlenforscher mehr 😉. Es war trotzdem ein lohnenswerter und toller Ausflug. Vielen Dank an Jörg für die tolle Durchführung und die vielen Erläuterungen.
Der Tag heute begann schon mal erfreulich. Ich hatte die Tage herausgefunden, dass es eigentlich Blödsinn ist, bei der Heimreise noch eine Zwischenübernachtung auf Teneriffa einzulegen. Das war bei der Hinreise notwendig, für die Heimreise klappen die Verbindungen aber ganz gut und eine Zwischenübernachtung ist eigentlich nicht notwendig. Am Wochenende hatte ich schon gecheckt, dass ich die Unterkunft auf Teneriffa noch bis Mittwoch kostenlos stornieren kann. Diese hatte uns ja eh nicht so gut gefallen. Ebenso hatte ich gecheckt, dass ich den gebuchten Mietwagen auf Teneriffa kostenlos stornieren kann. Die Binterflüge können für 12 Euro pro Person umgebucht werden, das hält sich ja noch im Rahmen. Einziger offener Punkt war noch, ob wir hier im Hotel Ida Ines auch noch eine Nacht länger bleiben können. Das klärten wir heute nach dem Frühstück ab und wir hatten Glück. Da kam Freude auf, weil uns so ein weiterer Urlaubstag geschenkt wurde. Wären wir am Samstag Nachmittag nach Teneriffa geflogen, hätten wir mit dem Tag eh nichts mehr anfangen können. So können wir jetzt hier noch einen weiteren Tag auf El Hierro verbringen, an dem wir dann auch noch was unternehmen können.
Also habe ich direkt nach dem Frühstück online das Hotel auf Teneriffa storniert, das war erst mal das Wichtigste, alles andere konnte erst mal warten.
Danach rätselten wir, was wir heute machen könnten. Eine anstrengende Wanderung wollten wir nicht machen, dass wir morgen bei der gebuchten Höhlentour nicht zu kaputt sind. Also beschlossen wir erst mal nach Valverde, die Hauptstadt von El Hierro, zu fahren und ggf. später noch eine einfache Wanderung zu machen.
Gegen 10:45 Uhr machten wir uns auf den Weg. Zwischen La Frontera und Valverde gibt es einen Tunnel durch den Berg, so dass die Fahrzeit nur knapp 20 Minuten betrug. Valverde hat nur knapp 2000 Einwohner. Klingt ein bisschen drollig, dass es sich trotzdem Inselhauptstadt nennen darf. Aber hier ist halt alles etwas kleiner und ruhiger. Hier gibt es aber sogar auch ein Krankenhaus. Valverde liegt auf einer Höhe von 600-700 m und somit im direkten Einflussbereich des Passats. Deshalb kann sich der Charakter der Stadt wohl oft binnen Minuten ändern, von Sonne zu feucht-klammen Nebelschwaden. Wir wurden heute aber mit Sonne satt verwöhnt. Das war auch gut so, weil ich meine Jacke vergessen hatte.
Wir suchten erst mal einen Parkplatz und hatten Glück, dass gleich eine Parklücke frei wurde.
Dann steuerten wir direkt den schönsten Platz Valverdes an, den Plaza Principal. Der Platz besteht aus mehreren gesäumten Terrassen. Wir konnten hier heute bis nach La Gomera und Teneriffa herüber schauen. An der Südseite des Platzes befindet sich das Rathaus.
Schräg gegenüber befindet sich die Kirche Iglesia Nuestra Señora de la Conception, das schönste Gebäude der Stadt. Sie befindet sich auf der untersten Platzterrasse. Der Glockenturm war wohl früher ein Piratenausguck. Sobald sich ein Feind näherte, wurden die Kirchenglocken geläutet und die Einwohner dazu aufgefordert, sich in der Kirche zu versammeln.
Danach liefen wir zur Casa de las Quinteras, die sich in der Oberstadt Tesine befindet. Das Anwesen ist ein Kunsthandwerkszentrum, mit einer Schmiede, einer Weberei, ausgestellte Trachten etc. Wir besuchten aber nur den kleinen Kunsthandwerksladen und ich erstand ein paar Ohrringe.
Nicht weit entfernt davon trafen wir dann auf die Casa del Conde, das Grafenhaus. Hier soll viele Jahre der Verwalter des Inselgrafen gewohnt haben und der Conde selbst soll auch hier abgestiegen sein.
Danach machten wir uns auf den Weg zur Fabrica de Quesadillas, zur Käsekuchenfabrik. Wir dachten, wir könnten dort einen Kaffee trinken und einen Kuchen essen, als wir ankamen, sah es aber so aus, als wenn der Kuchen hier nur gekauft werden könnte, also gingen wir weiter.
Unterwegs hatten wir nochmal einen Blick auf die Stadt.
Wir kamen an der Regionalverwaltung vorbei. Wie gesagt, hier ist halt alles etwas kleiner.
Und tranken dann im Ort noch einen Café und hatten ein Stück Kuchen.
Im Minimarkt kauften wir noch Wassernachschub und Äpfel und fuhren dann mit dem Auto noch zur Ermita de Santiago, die älteste Kirche El Hierros. Diese war aber schon ziemlich runtergekommen, wie auch die ganze Umgebung der Kirche.
Alles in allem war Valverde ziemlich unspektakulär und die Sehenswürdigkeiten waren in 2 h abgelaufen.
Auf dem Rückweg hielten wir nochmal an der schönen Kirche in Mocanal und legten nochmal ein Päuschen auf der Bank davor ein.
Wir fuhren durch den Tunnel zurück und parkten dann in Las Puntas, um von dort durch das Lavafeld nach La Maceta zu wandern. Dies ist die Nummer 27 im Rother Wanderführer.
Wir parkten direkt am Hotel Punta Grande, dass mal den Eintrag im Guiness Buch der Rekorde hatte, als kleinstes Hotel der Welt. Vier Zimmer gibt es hier. Im Internet habe ich Preise von 350 Euro pro Nacht gefunden.
Von dort liefen wir erst nochmal zu den ehemaligen Salinen.
Dann waren wir wieder zurück am Auto und machten uns dann auf den Weg nach La Maceta, der laut Angabe nur 2,5 km lang sein sollte. Inzwischen war es schon ca. 17 Uhr. Dieser führt durch das Lavafeld und verläuft hauptsächlich auf Holzplanken.
Zuerst kamen wir aber nochmal an einem schönen Felsbogen vorbei.
Der Weg war zwar schön, konnte aber nicht mit der Wanderung von gestern mithalten. Hier wirkte alles ein bisschen künstlich angelegt.
Nach kurzer Zeit wollte Björn schon eine Pause einlegen, die Sonne brannte auch ziemlich heiß vom Himmel herunter. Auf dem Weg gab es immer wieder kleine Unterstände mit Sitzgelegenheiten. Hier begegneten uns dann viele kleine Eidechsen.
Wir setzten unsern Weg fort. Mit dem Fotografieren hielt ich mich nach den vielen Aufnahmen gestern etwas zurück, aber ganz ohne geht es halt nicht 😉.
Ein weiterer Aussichtspunkt.
Und dann näherten wir uns auch schon dem Ende der Wanderung.
Und dann kamen wir in La Marceta an. Hier gibt es ein Naturschwimmbecken. Deshalb hatte ich heute morgen auch extra schon die Badesachen eingepackt, hatte mich aber doch dagegen entschieden, sie mit auf die Wanderung zu nehmen. Ich hatte ursprünglich gedacht, dass wir die Wanderung in die andere Richtung laufen. Das wäre unser Preis gewesen 😉.
Hier war auch richtig viel los. Auf der Wanderung waren uns wieder kaum Leute begegnet. Wir entschlossen uns dann aber hier im Restaurant noch etwas zu essen. Inzwischen war es ca. 18 Uhr. Biörn bestellte eine Art Schweinegeschnetzeltes und ich hatte einen veganen Teller mit gebratenem Gemüse, Hummus, Falafel und Schrumpelkartoffeln. Björn bestellte noch einen leckeren frischen Saft und ich eine Cola. So genossen wir das Essen mit Blick auf das weite Meer.
Danach überlegten wir, ob wir uns für den Rückweg ein Taxi rufen, die sollen hier recht billig sein oder den Bus nehmen oder doch laufen. Wir entschieden uns letztendlich für das Laufen. Und in etwas schnellerem Schritt und ohne weitere Fotos zu machen, mein Handyakku hatte eh den Geist aufgegeben, hatten wir die Strecke dann in gut 30 Minuten zurückgelegt. Eigentlich ein schöner Abendspaziergang. Gegen 20 Uhr waren wir dann zurück in der Unterkunft.
Per Email stornierte ich noch die Mietwagenbuchung auf Teneriffa.
Für heute hatten wir erst mal nur beschlossen, auf den Markt in La Frontera zu gehen. Dieser hat von 8-13 Uhr geöffnet. Somit frühstückten wir erst mal noch in Ruhe und gegen 10:15 Uhr machten wir uns dann Richtung Markt auf. Zu Fuß sind es bis zum Ortszentrum ca. 15 Minuten, größtenteils bergab.
Der Markt ist klein und überschaubar.
Alles in allem war er weniger spannend, aber wir waren ja auch hauptsächlich hergekommen, weil der Wanderführer und der Führer der Höhlentouren hier auch vertreten waren. Zuerst schauten wir uns die Fotos der Höhlentouren in einem ausgelegten Heft an und sprachen dann Jörg, den Höhlenführer darauf an. Es gibt verschiedene Touren zur Auswahl. Björn war dann Feuer und Flamme für eine Tour, bei der man 100 m auf Knien durch eine Lavaröhre kriechen müsste, mit der Decke direkt im Rücken. Das kam für mich von vornherein schon nicht in Frage, weil das mein Kriterium war, ob ich teilnehme. Keine 40 cm Röhren, da zieht sich mit ja schon der Magen zusammen, wenn ich nur daran denke. Deshalb schlug uns Jörg eine andere Tour vor, bei der es nicht solch enge Passagen gibt. Da die Touren erst ab 2 Personen stattfinden, schlug ich Björn vor, dass er die andere Tour ja alleine machen könnte, falls sich noch eine weitere Abmeldung findet. Das wollte er dann auch nicht. Also entschieden wir uns für die Tour ohne enge Passagen, die aber laut Jörg auch die abenteuerlichste sein soll. Wir hatten dann noch die Wahl zwischen Dienstag und Donnerstag und entschieden uns für den Dienstag. Jörg wird uns um 10 Uhr am Hotel abholen, dann fahren wir gemeinsam zur Höhle. Die Tour wird 60 Euro pro Person kosten. Ggf. könnte es sein, dass noch zwei weitere Personen bei der Tour dabei sein werden. Das war dann schon mal eingetütet.
Dann gingen wir weiter zum Stand vom Wanderführer Jörg. Normalerweise bietet er drei Wanderungen pro Woche an, diese Woche gibt es aber nur eine Tour am Mittwoch. Lt. seiner Aussage sind wir momentan eher in der Nebensaison und das Interesse ist nicht so groß. Momentan waren wir auch die einzigen Interessenten und die Tour findet erst ab 3 Personen statt. Deshalb sollen wir ihn morgen nochmal anschreiben, ob sich noch weitere Interessenten gefunden haben. Die Tour würde 25 Euro pro Person kosten und von San Andres zum Aussichtspunkt von Isora führen, mit Erläuterungen zur Pflanzenwelt. Also müssen wir hier den morgigen Tag nochmal abwarten.
Wir setzten uns am Markt nochmal auf eine Bank und beobachteten das Treiben, wobei Treiben vielleicht etwas übertrieben ist. Es war eigentlich nicht so viel los. Trotzdem genossen wir die Sonne und das Beobachten. Anschließend gingen wir nochmal zum Ortskern und bestellten uns zwei Milchkaffee.
Anschließend gingen wir erst mal zurück ins Hotel und beschlossen dort, noch die Wanderung 37 „Punta de La Dehesa“ aus dem Rother Wanderführer zu laufen. Diese verläuft im Nordwesten der Insel und führt 1:15 h durch eindrucksvolle Lavalandschaften. Das sollte zeitlich ja auch noch am Nachmittag machbar sein.
Somit starteten wir mit dem Auto gegen 14 Uhr in Richtung Sabinosa, wo wir ja gestern schon hingelaufen waren. Von dort ging es weiter nach Pozo de la Salud. Der Parkplatz war dann noch ca. 1,8 km weiter an der Playa Arenas Blancas.
Wir liefen zum felsigen Strand.
Ab hier konnte man den Wanderführer dann getrost beiseite legen, da der Weg ein mit Steinreihen eingefasster Pfad war, dem man immer nur folgen musste.
Und dann ging es durch grandiose Lavalandschaften, die jedes Fotografenherz höher schlagen lassen 😉.
Die Lavalandschaft erinnerte ein bisschen an Island, nur, dass in Island noch die Nebelschwaden über dem Gestein waberten.
Mal ein kurzes Video…
Und dann kamen wir zu den ersten Felstoren.
Weiter ging es durch das Lavafeld.
Ein weiteres Video.
Wir konnten uns gar nicht satt sehen. Legten nun aber mal eine kurze Trinkpause ein.
Schließlich erreichen wir die Lavabrücke Arco de la Tosca, ein etwa 20 m hoher Felsbogen.
Anschließend gingen wir auf einer Piste zur Straße hinüber. Der Rückweg verlief dann ca. 20 Minuten an der asphaltierten Straße entlang.
Gegen 17;00 Uhr erreichten wir dann wieder unser Auto. Wie bei fast allen Wanderungen hier auf El Hierro waren wir wieder völlig alleine.
Dort entschieden wir uns dann, noch zur Ermita de Los Reyes zu fahren, die nur 25 Minuten entfernt sein sollte. Somit fuhren wir weiter die Straße entlang, die sich nun in engen Serpentinen den Berg hochschlängelte.
Unterwegs kamen wir dann noch am Leuchtturm von Orchilla vorbei und entschieden uns, den steilen Abstecher nach unten auch noch zu machen. Hier schlängelte sich die Straße in noch engeren Kurven nach unten und ich musste ein paar Mal die Luft anhalten.
Schließlich erreichten wir den Leuchtturm, an dem übrigens früher der 0 Meridian verlaufen ist, bevor dieser nach Greenwich verlegt worden ist.
Um zur Ermita zu kommen, mussten wir den ganzen Berg wieder nach oben. Das ging aber gefühlt viel schneller als runter. Dann war die Ermita auch schon bald erreicht. Diese war aber leider schon geschlossen.
Von dort hatten wir dann aber noch gut eine Stunde Rückweg nach Frontera. Auf den schmalen Straßen dauert es halt. Wir streiften sogar nochmal El Pinar, das wir ja in den ersten Urlaubstagen besuchten hatten. So haben wir heute völlig ungeplant, mit dem Auto einmal die halbe Insel umrundet.
Gegen 19;45 Uhr waren wir dann zurück in Frontera. Das Restaurant, das wir angesteuert hatten, hatte dann aber heute leider geschlossen. Somit fuhren wir in die Ortsmitte und setzten uns in eine Pizzeria. Wir bestellen zusammen eine Pizza Salami und einen Chefsalat mit Hühnchen. Das war kein Geschmackserlebnis, aber nach dem ereignisreichen Tag hatten wir Hunger.
Dafür, dass wir heute nichts richtiges geplant hatten und auch erst um 14 Uhr richtig in den Tag gestartet sind, war das dann doch ein sehr ereignisreicher Tag. Und das wir die bisher schönste Wanderung, die wir hier auf der Insel gemacht haben. Vom Wandern her wenig anspruchsvoll, aber von den Eindrücken her super uns spektakulär. Für alle, die Lavalandschaften lieben, ein absoluter Top-Tipp.
Vorgestern hatten wir gelesen, dass heute in Sabinosa ein Fest stattfinden soll und die Dame von der Rezeption hatte mich auch gestern nochmal darauf hingewiesen. Unser ursprünglicher Plan war, mit dem Auto hinzufahren und dem Fest beizuwohnen. Dann haben wir aber gesehen, dass der Wanderweg PR-EH 2.3 dort hinführt und so hatten wir uns heute morgen entschieden hinzulaufen. Eine Alternative wäre noch gewesen, mit dem Auto hinzufahren, dem Fest beizuwohnen und dann noch eine Wanderung in der Nähe zu machen. Letztlich entschieden wir uns doch, nach Sabinosa zu laufen.
Also frühstückten wir erst wieder und gegen 10:15 Uhr machten wir uns auf den Weg. Das Fest sollte um 12 Uhr beginnen.
Wir liefen von unserem Hotel die Straße herunter und dann mussten wir erst mal den richtigen Weg finden. Mit Karte und Handy schafften wir das dann irgendwie. Ein breiter Sandweg bog links ab. In der Ferne war das Meer zu sehen. Nachdem wir diesen ein Stückchen gegangen waren, fanden wir auch endlich Schilder, die uns bestätigten, dass wir richtig waren. Ab dort sollten es noch 10 km nach Sabinosa sein.
Der Weg selbst war aber gar nicht so schön, so dass wir schon überlegten umzudrehen und doch mit dem Auto zu fahren. Wir zogen es dann aber durch.
Vereinzelt standen immer mal wieder kleine Häuschen am Wegesrand und auch dieses prächtige Anwesen.
Dann kamen wir an einer Ananasplantage vorbei.
Am Wegesrand wuchsen diese Früchte, laut meiner App eine Avocado, da bin ich mir aber nicht sicher, ob das stimmt.
Der Weg selbst war aber einfach nur eine Sandpiste, die sich eben durch das ganze Golfotal zog.
Begleitet wurde der Weg durch eine alte Wasserrinne, die aber inzwischen ziemlich verfallen und runtergekommen ist.
So zog sich der Weg weiter dahin, die 12 Uhr, wo das Fest anfangen sollte, war inzwischen überschritten.
Dann sahen wir in der Ferne das erste mal das Örtchen Sabinosa, am Berghang gelegen.
Schließlich näherten wir uns Sabinosa.
Kurz vor dem Ziel wurde der Weg dann doch noch ganz schön, ging aber auch relativ steil zum Ort bergauf, was bei den warmen Temperaturen dann doch ziemlich schweißtreibend war.
Schließlich erreichten wir gegen 13:45 Uhr Sabinosa, aber von einem Fest war weit und breit keine Spur. Sehr merkwürdig. Wir trafen noch eine Einheimische, diese wusste auch nichts von einem Fest. Mit Übersetzungsapp verständigten wir uns irgendwie mit ihr. Und dann stellten wir fest, dass der nächste Bus um 14:10 Uhr zurückfahren sollte und der nächste dann erst wieder im 19:30 Uhr fahren sollte. Da ja eh kein Fest war, nahmen wir diesen. Etwas ärgerlich, da das Fest ja der Hauptgrund war, heute Sabinosa zu besuchen und der Wanderweg war jetzt auch nicht der Schönste. Ohne das Fest hätten wir heute wahrscheinlich was ganz anderes unternommen.
Der Bus kostete wieder 1,80 Euro pro Person. Und im Bus erfuhren wir dann, dass das Fest aufgrund eines Todesfalls und Beerdigung abgesagt wurde. Also waren wir gegen 14:30 Uhr zurück in Frontera und gegen 14;45 Uhr wieder im Hotel. So hatte ich dann doch Zeit, dass spannende Bundesligafinale auf dem Handy zu schauen. Unsere Mainzer ließen sich nicht hängen und warfen heute nochmal alles in die Waagschale. Ein versöhnlicher Abschluss und ein toller letzter Spieltag, auch wenn ich ja gerne den BVB als Meister gesehen hätte. Aber dafür hätten sie schon selbst sorgen müssen.
Danach fuhren wir mit dem Auto noch nach Las Puntas ins Restaurante Lays. Die Bedienung heute konnte ganz gut Englisch. Ich glaube, wir müssen dringend mal einen Spanisch-Kurs machen, es gibt doch viele Länder, wo man mit Englisch nicht gut weiterkommt. Ich aß dann gefüllte Hähnchenbrust mit karamellisierten Zwiebeln und Björn sie normale Hähnchenbrust. Beides war reichhaltig und mit 28 Euro kamen wir heute richtig billig weg.
Dann fuhren wir wieder die 10 Minuten zum Hotel zurück und ließen den Abend ausklingen.
Heute gibt es nicht so viel zu berichten, da wir einen Tag Pause eingelegt haben. Wir frühstückten im Hotel, was hier leider nur drinnen möglich ist. Danach verzogen wir uns aufs Zimmer. Gegen Mittag lief ich alleine mal in den Ort und schlenderte bisschen rum. Viel zu sehen gab es nicht. Ein paar Geschäfte, ein paar Restaurants und kleinere Kneipen. Ansonsten viele Einheimische und wenig Touristen.
Mal ein Blick ins Golfotal in die andere Richtung.
Dann lief ich auch schon wieder zurück und erblickte unser Hotel in der Ferne, etwas höher gelegen.
Am späteren Nachmittag machte ich mich nochmal auf, die kleine Kirche besuchen. Steil ging es nach oben, erst auf der Straße, dann über eine Treppe.
Auch von hier hatte man wieder einen schönen Blick ins Golfotal.
Hier setzte ich mich noch ein bisschen auf die Mauer und genoss den Ausblick. Und dann gab es doch noch eine lustige Geschichte. Ich hatte in der El Hierro Gruppe auf Facebook ein Bild kommentiert und gefragt, wo das aufgenommen ist. So kam es dann, dass ich mit der Fotografin des Bildes ins Chatten kam. Sie gab mir noch ein paar Tipps für El Hierro und irgendwann fanden wir heraus, dass wir letztes Jahr zur gleichen Zeit auf Ischia waren, uns sogar begegnet waren und sogar ein paar Worte auf dem Mount Epomeo gewechselt hatten. Was für ein lustiger Zufall. Karma?
Dann ging ich zurück zum Hotel, wo wir heute nur noch ein Brot auf der Terrasse aßen. Hier konnten wir wieder dem Sonnenuntergang teilhaben.
Heute war schon wieder Abschied nehmen angesagt. Grade hatten wir uns eingewöhnt, müssen wir schon wieder weiter. Aber das Hotel hatte beim Buchen keine längere Verfügbarkeit. Zuerst wollten wir wieder auf unserer eigenen Terrasse frühstücken, aber dort war keine Sonne, auf der Frühstücksterrasse schon. Und irgendwie hatte ich auch nicht richtig Lust auf Nutellabrot. Somit entschieden wir uns doch, das Frühstück vom Hotel in Anspruch zu nehmen. Dirt trafen wir auch wieder auf Carola. Dieses Mal entschied ich mich für das süße Frühstück, dass aber trotzdem Schinken und Käse beinhaltet. Als Obst gab es heute Ananas aus Frontera. Ebenso bekamen wir noch einen kleinen Kuchen, der aber nicht so unseren Geschmack traf.
Da wir heute ja keinen Zeitdruck hatten ließen wir uns mit dem Frühstück Zeit und genossen die Sonne auf der Terrasse. Die Koffer waren so gut wie gepackt. Wir unterhielten uns noch mit Carola. Und dann hieß es Tschüss zu sagen zu Carola, La Restinga und dem Hotel Sur.
Nachdem ich das Frühstück bezahlt hatte, machten wir uns dann gegen 12 Uhr auf ins Golfo-Tal. Es gab zwei Wege, wir entschieden uns für den kürzeren, der aber länger dauern sollte. Die Fahrt sollte ca. 57 Minuten dauern.
Im Pinienwald von El Pinar hielten wir nochmal kurz an.
Hier oben im Berg hingen wieder die Wolken und es nieselte etwas. Nachdem wir ca. 30 Minuten gefahren waren, kamen wir an einem Schild „Mirador de La Llania“ vorbei, wo mehrere Autos parkten. Björn wollte dann auch mal anhalten und schauen. Es gab ein Schild zum erwähnten Aussichtspunkt und ebenso starteten hier drei verschieden lange Rundwege. Wandern hatten wir heute eigentlich nicht geplant, aber wir zogen uns andere Schuhe an und die Regenjacke und gingen zum Mirador de La Llania.
Der Wald hier mutete ein bisschen mystisch an oder wie im Märchenwald oder wie die Heimat von Elfen und Trollen, was auf den Fotos leider gar nicht so richtig rüberkommt.
Der Aussichtspunkt war schnell erreicht und überall waberten die Nebelschwarten. Am Aussichtspunkt selbst, sah es dann so aus. Genau so hat für mich damals auch der Vesuv ausgesehen, als ich oben war 😂.
Am Aussichtspunkt führten auch die drei Wanderwege vorbei. Wir entschieden uns, einfach so noch ein bisschen auf den Wegen rumzulaufen, einen kompletten Rundweg wollten wir aber nicht gehen, da diese 2 h (grün), 3 h (rot) oder 4h (blau) dauern sollten.
Der Wald wirkte weiterhin sehr mystisch und wie aus einer anderen Welt.
Die Stämme waren alle mit Flechten bedeckt.
Letztendlich entschieden wir uns dann doch, eine Rundtour zu laufen. Welche es werden sollte, entschieden wir dann aber erst, als die Wege sich trennten.
Über all wuchs Farn….
….und Disteln waren ebenso überall am Wegesrand zu finden.
Letztendlich entschieden wir uns für den roten, den mittellangen Weg, der 5,6 km lang ist und 3 h dauern sollte.
Dann machten wir eine kurze Rast an einer Bank. Uns war noch keine andere Menschenseele begegnet, was auch his zum Ende der Tour so bleiben sollte.
Der Wald strahlte eine unglaubliche Ruhe aus. Wenn überhaupt war nur Vogelgezwitscher zu hören. Das war ein richtiger Kraftort.
Schließlich erreichten wir einen weiteren Aussichtspunkt, zu dem aber noch ein ziemlich steiler Anstieg zu bewältigen war. Oben hatte man dann einen schönen Blick in einen Vulkankrater.
Wieder durch Wald ging es weiter zum Mirador de La Llania.
Wieder am Mirador angekommen lag weiterhin alles im Nebel und so setzten wir unsere Tour dann mit dem Auto fort. 20 Minuten waren es noch bis zu unserer Unterkunft in Frontera.
Unterwegs hatten wir noch einen schönen Blick ins Golfo-Tal, das wie ein Kessel von einer hohen Felswand umgeben ist. Über uns hinten die Wolken und das Golfo-Tal war sonnenbeschienen.
Da wir den Check-In nicht bis 14 Uhr durchgeführt hatten, wurde uns der Schlüssel im Safe mit Code hinterlegt. Wir ließen das Gepäck erst mal im Auto. Wir stellten dann fest, dass unser Zimmer im zweiten Stock ist und mehrere Treppen hinaufführen. Für den Gepäcktransport etwas unlustig, aber wir stellten dann fest, dass wir das Zimmer mit dem schönsten Blick aufs Meer (Zimmer 8) erhalten hatten, inklusive einer großen Terrasse.
Hier machten wir es uns nochmal gemütlich, bevor wir zum Abendessen aufbrachen. Wir wollten dann gleich das Restaurant von Platz 1 bei TripAdvisor ansteuern, zumal dieses fußläufig nur 7 Minuten entfernt sein sollte.
So gingen wir dann den doch etwas steileren Weg zur Bodeguita de Fa und merkten dann doch unsere Beine von den Wanderungen. Der Weg führte uns an der kleinen Kirche vorbei, die wir vorher schon aus dem Auto gesehen hatten.
Das Restaurant sollte um 18:30 Uhr öffnen, inzwischen war es 19 Uhr und es wurden gerade noch die Tische vorm Restaurant aufgebaut. Somit lief ich noch ein kleines Stück die Straße weiter und erhaschte noch einen schönen Blick ins Tal.
Dann gingen wir ins Restaurant und wurden freundlich empfangen. Wir setzen uns aber nach drinnen. Ich war heute mal wieder probierfreudig und probierte ein Gericht aus, das ich bisher noch nie gegessen hatte. Ich bestellte Wachteln in einem Dressing aus Honig, Pfeffer und Mandarinen. Das schmeckte grundsätzlich sehr gut, was ich nicht bedacht hatte war, dass das Gericht mit Knochen geliefert wird. Das ganze zu zerlegen und ans Fleisch ranzukommen war dann nicht so einfach und an Knochen nagen mag ich ja eigentlich nicht so. Aber wie schon geschrieben, schmeckte das Fleisch trotzdem sehr gut. Björn bestellte Bolognese Lasagne und einen Rotwein, der aber mal wieder kalt serviert wurde. Kalter Rotwein schmeckt mir einfach nicht.
Anschließend entschieden wir uns noch für einen Nachtisch. Ein Waldbeeren-Desert sollte es sein. Ich erwartete irgendwie eine Creme aus Waldbeeren, gekommen ist aber ein riesiges Stück Kuchen. Das hat zwar sehr gut geschmeckt, war für die Uhrzeit aber eigentlich etwas zu mächtig.
Nach dem Essen liefen wir nochmal am El Sitio vorbei, die Unterkunft, die uns auch noch empfohlen wurde. Sie machte auf jeden Fall von außen einen sehr guten Eindruck.
Bei Sonnenuntergang liefen wir dann zurück zu unserer Unterkunft….
…wo wir den Abend auf der Terrasse ausklingen ließen. Hier ist es aber schon lauter als in La Restinga, man hört jedes Auto, jedes Motorrad und jeden Hund, da alle Geräusche durch das Tal hallen.
Heute hatten wir uns für die Wanderung auf dem Camino de La Restinga entschieden. Auch hier hatte ich mich wieder an der Gruppenreise orientiert und die Wanderung war auch unter der Nr. 18 im Rother Wanderführer zu finden.
Da es sich nicht um einen Rundweg, sondern um eine Streckenwanderung handelt, hatten wir uns gestern erkundigt, wie wir am besten nach El Pinar kommen. Es gab einen Bus um 9 Uhr oder um 11:30 Uhr, der nur 1,28 Euro pro Person kostete. Wir entschieden uns für 11:30 Uhr, da die Wanderung mit 2,5 h angegeben ist, brauchten wir uns ja keinen Stress machen.
Also frühstückten wir erst mal in Ruhe auf unserer Terrasse. Leider stellten wir heute fest, dass das gestern gekaufte Müsli lebte (genauso wie gestern schon der Pfefferminztee), so dass ich dann auch mit Nutella-Brot vorlieb nehmen musste. Neuen Tee hatten wir gestern noch gekauft. Langsam kam auch wieder die Sonne heraus.
So schlenderten wir dann gegen 11:15 Uhr in Richtung Bushaltestelle, die nur 5 Minuten vom Hotel entfernt ist. Nebenan im Café trafen wir dann wieder Carola, die Autorin, und wir setzten uns noch einen Moment zu ihr, da der Bus noch nicht da war. Das war wieder ganz nett, aber kurz später kam dann unser Bus und wir machten uns auf den Weg nach El Pinar. Die Fahrt dauerte so 15-20 Minuten. Den Startpunkt der Wanderung hatten wir gestern schon gesehen, der ist nämlich direkt an dem Dorfplatz, den wir gestern schon besucht hatten. Von der Bushaltestelle liefen wir 5 Minuten dorthin.
Und dann konnte die Wanderung auf dem Camino de La Restinga losgehen, die uns von El Pinar über 8 km nach La Restinga führen sollte. 890 Höhenmeter sollte es nach unten gehen.
Ausgangspunkt ist die Plaza an der Hauptstraße, von wo wir die steile Dorfstraße Calle La Paz hinabsteigen mussten.
Nach wenigen Minuten kamen wir zur Kirche San Antonio Abad, die aber leider geschlossen hatte.
Von dort ging es weiter zum Friedhof, wo wir links auf einen abwärtsführenden Fahrweg abbogen. Der Weg war gesäumt von vielen Kakteen mit Kaktusfeigen.
Danach verpassten wir einen Abzweig, was uns letztendlich knapp einen Kilometer zusätzlich gebracht hat.
Schließlich fanden wir aber den steingepflasterten Weg, den wir eigentlich hinabgehen sollten.
Nun wurde der Weg aus unserer Sicht langsam schöner. Hier gab es keinen Asphalt mehr und alles wurde ursprünglicher.
Irgendwann erreichten wir dann die Hauptstraße nach La Restinga, die wir überqueren mussten.
Unser Weg setzte sich auf der anderen Straßenseite fort. Ab hier war es jetzt ein gemütlich heranführender Fahrweg, der parallel zu einer Rohrleitung verläuft, direkt auf die Erhebung des Restingas zu. Rechterhand erhob sich der Vulkankegel des Montana de Prim.
Schließlich erreichten wir unser Ziel La Restinga.
Im Ort legten wir nochmal eine kurze Rast ein.
Hier entdeckte ich dann erst eine Email von Carola vom Vorabend, in der sie uns gefragt hatte, ob wir nochmal in die Bar kommen. Das hatte sich ja erledigt, aber wir verabredeten uns dann für heute Abend in der Bar.
Danach errichten wir dann nach rund 3,5 h wieder unser Hotel.
Letztendlich schloss sich Carola auch kurzfristig noch dem Abendessen an. Wir gingen gegen 18:45 Uhr nochmal ins selbe Restaurant wie gestern. Die Küche schloss um 19 Uhr, also mussten wir uns mit der Bestellung beeilen.
Björn nahm wieder das Hühnchen und ich teilte mir mit Carola die gemischte Fischplatte, die es ja nur für 2 Personen gibt.
Ich muss aber gestehen, dass es gestern besser geschmeckt hat. Heute waren sehr viele Gräten im Fisch und er war auch eher frittiert als gebraten. Gewürzt war er heute auch nicht so gut wie gestern. Dafür hatten wir aber wieder nette Gespräche, die wir hinterher in der Bar noch bis 23 Uhr bei Beobachtungen des Sternenhimmels fortsetzten. Und eine Widmung in unserem Buch haben wir nun auch noch bekommen.
Heute wollten wir es erst nochmal ein bisschen langsam angehen lassen, nachdem wir immer noch ein bisschen kaputt von der Anreise waren und mein Fussknöchel, wovon auch immer seit gestern etwas weh tut. Der Wecker klingelte zwar um 7 Uhr, aber wir sind dann nicht sofort aufgestanden, sondern ließen es ruhig angehen. Frühstück gab es ab 8 Uhr auf der Terrasse des Hotels, wir erschienen dort aber erst gegen 9 Uhr und waren erst mal die einzigen Gäste. Das Frühstück musste gesondert bezahlt werden. Für 8 Euro bekam ich zwei Toastbrote, zwei Scheiben Käse, zwei Scheiben Schinken und ein paar aufgeschnittene Tomatenscheiben. Ebenso noch einen Apfel, Kaffee und frischgepresster O-Saft.
Die Sonne schien schon herrlich und wir ließen es uns gut gehen, mit Blick auf den Hafen. Schließlich gesellte sich eine weitere Dame zum Frühstück und wir kamen schnell ins Gespräch und unterhielten uns angeregt, über El Hierro, Reisen und dies und das. Bis wir herausfanden, dass sie dieses Jahr ein Buch veröffentlicht hat, von dem sie uns nun erzählte. Der Titel ist „Willst Du wirklich sterben, Vater meines Herzens“. Das Buch ist eine wahre Geschichte und handelt von der Begleitung bei der aktiven Sterbehilfe ihres Wahlvaters. Die Sterbehilfe wurde relativ unerwartet genehmigt und dann blieben nur noch fünf Tage. Sie berichtet von ihren persönlichen Erfahrungen bzgl. dieser letzten fünf Tage. Dieses Thema begleitete uns dann etwas länger und war natürlich etwas schwere Kost. Das Buch wurde im Selbstverlag veröffentlicht und über einen Fundraiser finanziert. Sie hatte ein paar Bücher dabei, so dass wir es uns anschauen konnten und erworben dann auch ein Exemplar. Wir sind gespannt. Damit, dass wir heute ein Buch direkt bei einer Autorin kaufen würden, hatten wir eher nicht gerechnet 😉, Ebenso hat sie schon an Antarktis-Expeditionen teilgenommen. So hat man im Urlaub immer wieder spannende Begegnungen. Das ist einfach das Schöne am Reisen.
Anschließend gingen wir noch kurz zum Supermarkt und kauften ein paar Sachen fürs Frühstück ein, da wir beschlossen haben, morgen auf dem Zimmer zu frühstücken.
Danach saßen wir noch etwas auf unserer Terrasse und gegen 13 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Centro de Interpretacion Vulcanologico, das ca. 6 km von La Restinga entfernt ist. Der Eintritt kostet 5 Euro pro Person. 2011 war 5 km vor der Küste von La Restinga in 1000 m Meerestiefe ein unterseeischer Vulkan ausgebrochen. Er spuckte „Steine“ an die Meeresoberfläche, die noch Dampffahnen hinter sich herzogen. Zwei Tage später öffneten sich küstennah zwei weitere Schlote, deren Eruptionen zum Aufbau eines unterseeischen Vulkans führten. Im Centro Vulcanologico wird dies in einer Panoramaschau dargestellt. Das Center befindet sich mitten in einer Lavalandschaft, die wir auf einem kurzen Pfad durchquerten und viele Fotos machten 😉. Dann gelangten wir zu einem tiefer gelegenen Gebäude, in dem das Ganze nochmal mit dokumentarischen Filmaufnahmen dargestellt wurde.
Die Landschaft ist zwar sehr karg, Vulkanlandschaften faszinieren uns aber immer wieder.
Anschließend fuhren wir noch die kurze Strecke bis El Pinar weiter. Auf dem Dorfplatz sprach uns noch ein Schotte an, der schon 23 Jahre auf El Hierro lebt und wir unterhielten uns ein bisschen auf Englisch. Danach tranken wir im Café gegenüber des Dorfplatzesnoch einen Kaffee, umgeben von lauter Einheimischen,
Bevor wir wieder zurück nach La Restinga fuhren, machten wir noch einen Abstecher zum Aussichtspunkt „Mirador de Tanajara“.
Zurück in La Restinga zogen wir uns schnell um und starteten dann direkt zum Fischrestaurant El Refugio. Dort wollten wir gestern schon hin, da das Restaurant auf Platz 1 bei TripAdvisor steht, standen aber vor verschlossener Tür. Heute hatten wir mehr Glück und es war wirklich eine gute Wahl. Die Karte gab es sogar auf Englisch und Deutsch, die Bedienung sprach hauptsächlich Spanisch, war sehr freundlich und die Verständigung klappte eigentlich ganz gut. Er empfahl uns die gemischte Fischplatte für zwei Personen. Da Björn aber keinen Fisch wollte, kam das nicht in Frage, also fragte ich nach einer Fisch-Empfehlung für eine Person. Ich muss dazu sagen, dass es hier in La Restinga den fangfrischesten Fisch der Insel gibt, da dies der Haupt-Fischereihafen von El Hierro ist. Also muss man doch einfach mal Fisch essen. Er empfahl mir dann den Alfonsinos de altura, den Großaugenbarsch. Dann probierte ich das einfach. Björn bestellte Hähnchenbrust.
Vorneweg gab es dann noch Brot mit Mojo Rojo und Mojo Verde und Krabben aufs Haus.
Der Fisch war sehr lecker und reichhaltig, auch wenn ich es ja normalerweise bevorzuge, den Kopf und die Augen nicht auf dem Teller zu haben 😉. Hier war es echt super und ich glaube, wir werden morgen nochmal vorbeikommen. Auch der Preis war mit 30 Euro für zwei Personen wirklich gut. Gutes Preis-Leistungsverhältnis. Aber auch heute war außer uns nur ein weiterer Gast zu sehen.
Anschließend spazierten wir nochmal zu dem Lavafeld, dass direkt hinter dem letzten Haus von La Restinga beginnt.
Die Sonne ging langsam unter und wir machten uns zurück auf den Weg zum Hotel. Zuerst wollten wir noch in die Bar, die sich mehr oder weniger direkt vor unserem Fenster befindet. Dort war es aber relativ laut und wir entschieden uns doch dagegen. Die Geräuschkulisse hielt dann auch noch länger an, aber mit geschlossenem Fenster war fast nichts mehr zu hören.
Das Taxi zum Flughafen hatten wir für 9:30 Uhr bei Taxi Rüsselsheim für 28 Euro Festpreis bestellt. Dieses Mal waren wir mit dem Fahrer zufrieden, auch wenn ich 28 Euro für die 15 Minuten Fahrzeit schon echt happig finde. Mit den Öffis hätte es aber dreimal Umsteigen bedeutet, was mit dem Gepäck ja auch nicht so witzig ist und es hätte immerhin auch 12 Euro gekostet. Check-In hatten wir schon am Vorabend gemacht. Sitzplatzauswahl sollte 10 Euro pro Person extra kosten, ebenso das Buchen eines Gepäckfachs. Es wird immer doller.
Die Condor Halle war ganz schön voll und irgendwie war alles ziemlich chaotisch. Das war auch alles mal anders am Flughafen. Am Schalter waren lange Schlangen, also versuchten wir unser Glück bei den Automaten, um das Gepäck selbstständig aufzugeben. Dort waren aber 3 von 4 Automaten kaputt und die Servicekraft war aufgrund dessen etwas gestresst. So richtig einfach war es dann auch ohne Hilfe doch nicht. Schließlich hatten wir dann unseren Gepäckanhänger und mussten die Koffer aber erst noch an die Gepäckabgabe bringen, wo wieder eine Schlange war. Und zu guter letzt war mein Koffer mal wieder zu lang für den Self-Service. Die Koffergröße ist erlaubt, da fragt man sich schon, warum dann die Geräte nicht darauf abgestimmt sind. Also nochmal zum Schalter der Business Class, um dann dort den Koffer abzugeben.
Die Sicherheitskontrolle war dann problemlos und wir saßen wieder frühzeitig am Gate.
Mit ca. 1 h Verspätung ging es dann mit Kringel 😂 los. Gut, dass wir noch eine Zwischenübernachtung auf Teneriffa eingeplant haben, durch die Verspätung hätten wir die mögliche Fähre nach El Hierro nämlich definitiv nicht mehr bekommen.
Der Flug war insgesamt etwas unruhig, so dass die Stewardessen sich auch öfters hinsetzen mussten. Und dieses Mal war es extrem warm. Üblicherweise ist es mir ja meistens eher zu kalt. Dieses Mal war genau das Gegenteil der Fall. Essen und Trinken musste natürlich auch wieder extra bezahlt werden. Ich gönnte mir dann trotzdem einen Tee für 2,90 Euro.
Wir waren dann aber ganz gut unterwegs, so dass wir mit einer halben Stunde Verspätung nach knapp 5 h auf Teneriffa ankamen. Das Gepäck war relativ zügig da und der Schalter von Cicar, dem Autovermieter, war auch direkt an der Gepäckausgabe. Die Bedingungen waren ja eigentlich ziemlich gut, was ich beim Buchen nicht beachtet hatte war, dass das Tanken nicht voll/voll war. Somit war der Wagen nicht vollgetankt, was es natürlich schwierig macht, ihn mit gleichem Level zurückzugeben. Ca. 18 Euro mussten wir fürs Tanken vorlegen, die wir wieder zurückbekommen, wenn wir ihn mit gleichem Benzinstand zurückgeben.
So fuhren wir dann die ca. 40 Minuten zu unserer Unterkunft in La Laguna. Dort gab es dann nur ein Parkhaus, das für 24 h nochmal 9,75 Euro kostete. Das Aguere Nest Hostel war dann eher einfach, ein Hostel halt. Ein relativ schmales Doppelbett und Gemeinschaftsdusche und -WC.
Da es dann schon ca. 18:30 Uhr Ortszeit war, machten wir uns dann gleich auf zur Restaurantsuche. Ziemlich viele Restaurants hatten aber heute auf Sonntag geschlossen. Schließlich landeten wir im Steakrestaurant San Juan 18, welches bei TripAdvisor auf Rang 4 war. Das war eine gute Wahl. Trotzdem waren wir den ganzen Abend die einzigen Gäste. Die Karte gab es auf Englisch, die Bedienung sprach aber nur Spanisch, aber mit Händen und Füßen geht ja alles 😉. Die Steaks mit kanarischen Salzkartoffeln und der Wein waren sehr lecker.
Danach schlenderten wir noch ein bisschen durch die Straßen von La Laguna. Das war noch ganz nett. Zurück in der Unterkunft war dann noch ziemliches Tamtam in der Küche. Mehrere Personen kochten dort, unterhielten sich laut und die Musik lief recht lautstark. Wir setzten uns noch einen Moment auf die Rooftop-Terrasse, die ganz nett war, die Aussicht war aber weniger schön. Wir verzogen uns dann auf unser Zimmer.
Der Wecker klingelte um 6:45 Uhr, aber wir waren schon vor dem Wecker wach. Die Dusche tat dann ganz gut. Frühstück gab es ab 8 Uhr auf der Rooftop Terrasse. Die Auswahl war ordentlich. Es gab Toastbrot, Müsli, Käse, Wurst, Marmelade, Humus, Tomaten etc. Der Kaffee war aber leider schon etwas kalt. Wir ließen uns etwas Zeit und kamen noch mit einer Belgierin ins Gespräch, die für einen Sprachkurs auf Teneriffa verweilt. Und gegen 10 Uhr fuhren wir dann Richtung Flughafen Nord. Der Weg dauerte nur 15 Minuten. Unterwegs tankten wir noch schnell für 5 Euro und dann war die Mietwagenrückgabe schnell erledigt. Letztendlich waren wir dann doch wieder 2 h vor Abflug am Flughafen, obwohl mehrere Leute im Internet bestätigt hatten, dass 1h vorher eigentlich reicht. Wieder Gepäck abgeben und durch die Sicherheitskontrolle. Pünktlich um 12:20 Uhr starten wir dann mit der Propellermaschine von Binter in Richtung El Hierro, unserem eigentlichen Ziel.
Dort kamen wir dann gegen 13 Uhr an und übernahmen den nächsten Mietwagen.
Wir ließen noch nen zweiten Fahrer eintragen und fuhren dann die 50 Minuten zu unserem Hotel in La Restinga, ein verschlafener Ort an der Südküste.
Hier werden wir jetzt für die nächsten drei Nächte im Hotel Sur Restinga verweilen, bevor es dann weiter ins Golfo-Tal geht. Hier in La Restinga sind wir am südlichsten Punkt Europas. La Restinga ist ein kleines Fischerdorf mit rund 600 Einwohnern, von denen die meisten immer noch im Fischfang tätig sind.
Wir waren von der ganzen Anreise etwas kaputt, so dass wir uns noch ein bisschen ausruhten, bevor wir dann gegen 18:30 Uhr zum Essen aufmachten.
Es war allerdings schwierig, ein geöffnetes Restaurant zu finden. Irgendwie war heute alles geschlossen und auch auf den Straßen war tote Hose. Das Restaurant Casa Juan öffnete dann aber um 19:30 Uhr. Jetzt kam eine kleine Herausforderung, da es die Speisekarte nur auf dem Handy gab und auch nur auf Spanisch. Mit Björns vorhandenen Spanischkenntnissen kamen wir nicht weit. Aber zum Glück gibt es ja heutzutage den Google Übersetzer und wir haben zum ersten Mal die Kamerafunktion ausprobiert. Das hat super funktioniert, muss ich sagen. Kamera auf den Text halten und schon ist die Übersetzung da. Klasse.
Björn bestellte dann Brot mit dreierlei Dips und ich bestellte kanarische Kroketten mit Thunfisch. Das Preis-Leistungsverhältnis war dann eher etwas teuer. Und wir waren wieder die einzigen Gäste.
Danach machten wir dann noch einen Verdauungsspaziergang auf die Kaimauer.
Danach saßen wir noch etwas auf unserer Terrasse und überlegten uns, was wir am nächsten Tag unternehmen können, bevor wir dann gegen 23:00 Uhr ins Bett gingen.