21.05.-04.06.2023 El Hierro – 3. Tag: Centro de Interpretacion Vulcanologico und El Pinar

Heute wollten wir es erst nochmal ein bisschen langsam angehen lassen, nachdem wir immer noch ein bisschen kaputt von der Anreise waren und mein Fussknöchel, wovon auch immer seit gestern etwas weh tut. Der Wecker klingelte zwar um 7 Uhr, aber wir sind dann nicht sofort aufgestanden, sondern ließen es ruhig angehen. Frühstück gab es ab 8 Uhr auf der Terrasse des Hotels, wir erschienen dort aber erst gegen 9 Uhr und waren erst mal die einzigen Gäste. Das Frühstück musste gesondert bezahlt werden. Für 8 Euro bekam ich zwei Toastbrote, zwei Scheiben Käse, zwei Scheiben Schinken und ein paar aufgeschnittene Tomatenscheiben. Ebenso noch einen Apfel, Kaffee und frischgepresster O-Saft.

Die Sonne schien schon herrlich und wir ließen es uns gut gehen, mit Blick auf den Hafen. Schließlich gesellte sich eine weitere Dame zum Frühstück und wir kamen schnell ins Gespräch und unterhielten uns angeregt, über El Hierro, Reisen und dies und das. Bis wir herausfanden, dass sie dieses Jahr ein Buch veröffentlicht hat, von dem sie uns nun erzählte. Der Titel ist „Willst Du wirklich sterben, Vater meines Herzens“. Das Buch ist eine wahre Geschichte und handelt von der Begleitung bei der aktiven Sterbehilfe ihres Wahlvaters. Die Sterbehilfe wurde relativ unerwartet genehmigt und dann blieben nur noch fünf Tage. Sie berichtet von ihren persönlichen Erfahrungen bzgl. dieser letzten fünf Tage. Dieses Thema begleitete uns dann etwas länger und war natürlich etwas schwere Kost. Das Buch wurde im Selbstverlag veröffentlicht und über einen Fundraiser finanziert. Sie hatte ein paar Bücher dabei, so dass wir es uns anschauen konnten und erworben dann auch ein Exemplar. Wir sind gespannt. Damit, dass wir heute ein Buch direkt bei einer Autorin kaufen würden, hatten wir eher nicht gerechnet 😉, Ebenso hat sie schon an Antarktis-Expeditionen teilgenommen. So hat man im Urlaub immer wieder spannende Begegnungen. Das ist einfach das Schöne am Reisen.

Anschließend gingen wir noch kurz zum Supermarkt und kauften ein paar Sachen fürs Frühstück ein, da wir beschlossen haben, morgen auf dem Zimmer zu frühstücken.

Danach saßen wir noch etwas auf unserer Terrasse und gegen 13 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Centro de Interpretacion Vulcanologico, das ca. 6 km von La Restinga entfernt ist. Der Eintritt kostet 5 Euro pro Person. 2011 war 5 km vor der Küste von La Restinga in 1000 m Meerestiefe ein unterseeischer Vulkan ausgebrochen. Er spuckte „Steine“ an die Meeresoberfläche, die noch Dampffahnen hinter sich herzogen. Zwei Tage später öffneten sich küstennah zwei weitere Schlote, deren Eruptionen zum Aufbau eines unterseeischen Vulkans führten. Im Centro Vulcanologico wird dies in einer Panoramaschau dargestellt. Das Center befindet sich mitten in einer Lavalandschaft, die wir auf einem kurzen Pfad durchquerten und viele Fotos machten 😉. Dann gelangten wir zu einem tiefer gelegenen Gebäude, in dem das Ganze nochmal mit dokumentarischen Filmaufnahmen dargestellt wurde.

Die Landschaft ist zwar sehr karg, Vulkanlandschaften faszinieren uns aber immer wieder.

Anschließend fuhren wir noch die kurze Strecke bis El Pinar weiter. Auf dem Dorfplatz sprach uns noch ein Schotte an, der schon 23 Jahre auf El Hierro lebt und wir unterhielten uns ein bisschen auf Englisch. Danach tranken wir im Café gegenüber des Dorfplatzesnoch einen Kaffee, umgeben von lauter Einheimischen,

Bevor wir wieder zurück nach La Restinga fuhren, machten wir noch einen Abstecher zum Aussichtspunkt „Mirador de Tanajara“.

Zurück in La Restinga zogen wir uns schnell um und starteten dann direkt zum Fischrestaurant El Refugio. Dort wollten wir gestern schon hin, da das Restaurant auf Platz 1 bei TripAdvisor steht, standen aber vor verschlossener Tür. Heute hatten wir mehr Glück und es war wirklich eine gute Wahl. Die Karte gab es sogar auf Englisch und Deutsch, die Bedienung sprach hauptsächlich Spanisch, war sehr freundlich und die Verständigung klappte eigentlich ganz gut. Er empfahl uns die gemischte Fischplatte für zwei Personen. Da Björn aber keinen Fisch wollte, kam das nicht in Frage, also fragte ich nach einer Fisch-Empfehlung für eine Person. Ich muss dazu sagen, dass es hier in La Restinga den fangfrischesten Fisch der Insel gibt, da dies der Haupt-Fischereihafen von El Hierro ist. Also muss man doch einfach mal Fisch essen. Er empfahl mir dann den Alfonsinos de altura, den Großaugenbarsch. Dann probierte ich das einfach. Björn bestellte Hähnchenbrust.

Vorneweg gab es dann noch Brot mit Mojo Rojo und Mojo Verde und Krabben aufs Haus.

Der Fisch war sehr lecker und reichhaltig, auch wenn ich es ja normalerweise bevorzuge, den Kopf und die Augen nicht auf dem Teller zu haben 😉. Hier war es echt super und ich glaube, wir werden morgen nochmal vorbeikommen. Auch der Preis war mit 30 Euro für zwei Personen wirklich gut. Gutes Preis-Leistungsverhältnis. Aber auch heute war außer uns nur ein weiterer Gast zu sehen.

Anschließend spazierten wir nochmal zu dem Lavafeld, dass direkt hinter dem letzten Haus von La Restinga beginnt.

Die Sonne ging langsam unter und wir machten uns zurück auf den Weg zum Hotel. Zuerst wollten wir noch in die Bar, die sich mehr oder weniger direkt vor unserem Fenster befindet. Dort war es aber relativ laut und wir entschieden uns doch dagegen. Die Geräuschkulisse hielt dann auch noch länger an, aber mit geschlossenem Fenster war fast nichts mehr zu hören.