Lofoten – 10.07.2018 – 15. Tag: Heimreise

Heute wurden wir um 06:15 Uhr mit dem Bus abgeholt, unser Flieger nach Oslo sollte in Evanes um 10:20 Uhr starten.

Das Frühstück stand deshalb schon um 05:00 Uhr bereit, ich ließ mich dort aber erst gegen 05:40 Uhr blicken. Das war ein letzter Blick aus dem Fenster. Man mag nicht glauben, dass es 05:00 Uhr morgens ist.

Dann ging die Busfahrt los. Heute war wieder das herrlichste Wetter. Somit legten wir unterwegs nochmal einen kurzen Fotostopp ein.

Der Bus blieb mit laufendem Motor unten stehen, während wir auf den Aussichtspunkt liefen. Die umstehenden Wohnmobilfahrer haben sich bestimmt gefreut 😉.

Aus dem Bus heraus konnte ich noch dieses herrliche Foto schießen,

Eingecheckt hatten wir schon am Vortag, aber vorsichtshalber druckten wir uns die Bordkarten am Flughafen nochmal aus. Das Gewicht der Koffer war im Soll, trotz unsere vielen Einkäufe. Dafür war das Handgepäck ziemlich schwer 😉.

Mit etwas Verspätung ging es dann los und ich konnte aus dem Flugzeug noch diese tollen Fotos machen.

Mit Verspätung kamen wir in Oslo an, was uns nicht weiter berührte, da wir hier sowieso fast drei Stunden Aufenthalt gehabt hätten. Allerdings würde es für die Münchner ziemlich knapp. Es hat aber anscheinend alles noch geklappt. Meine restlichen Kronen bin ich leider nicht mehr losgeworden. Wir machten noch das Tax Refund und bekamen doch einige Kronen zurück. Hier ging es dann ans Abschied nehmen 😢.

Wir waren nach den Münchnern die nächsten die los mussten. So verabschiedeten wir uns von den Hamburgern, die über Kopenhagen fliegen mussten und vom Düsseldorfer, der für einen Direktflug hatte, allerdings erst um 19:00 Uhr. Wir mussten erst mal nach Stockholm. In Stockholm hätten wir nur 15 Minuten Umsteigezeit gehabt, aber der Anschlussflug verspätete sich. Wie wir später hörten, hingen die Hamburger noch bis 21:00 Uhr in Kopenhagen fest. Sehr ärgerlich.

Wir hatten es dann gegen 20:00 Uhr geschafft in Frankfurt zu sein. Das Gepäck kam an und hier war das letzte Abschied nehmen angesagt. Wir wurden mit dem Auto abgeholt und waren gegen 21:00 Uhr zuhause, andere mussten nun noch 2-3 Stunden Auto oder Zug fahren, um nach Hause zu kommen.

Schade, dass es rum ist. Es war eine tolle Zeit und eine echt tolle Gruppe. Ich hoffe, dass man den ein oder anderen mal wieder sieht.

Die Lofoten sind bei schönem Wetter einfach traumhaft. Die Wanderungen erfordern allerdings gute Kondition und Trittsicherheit. Das erwies sich im Nachhinein doch anspruchsvoller, als ich vorher erwartet hatte 😉. Eine tolle Reise, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Lofoten – 09.07.2018 – 14. Tag: Wanderung auf die Matmora

Heute war wieder um 09:30 Uhr Startzeit. Die letzte 3-Stiefel-Wanderung stand an: Matmora. Diese wurde bei anderen Reiseanbietern als die Königstour angepriesen. Herrliche Ausblick, aber auch viele Höhenmeter. Beim letzten Aufstieg bis zum Gipfel sollten uns auf einem Kilometer 400 Höhenmeter erwarten. Somit war mir im Vorfeld schon ein bisschen mulmig zumute.

Zuerst fuhren wir mit dem Bus ca. 35-40 Minuten zum Startpunkt der Wanderung. Unterwegs regnete es. Die Temperaturen lagen so bei 9 Grad, bei der Ankunft hatte der Regen nachgelassen. Und los ging es…

Der Weg ging gleich stetig aber gemächlich bergan, was zum Warmwerden sehr angenehm war. Nicht gleich von Beginn so steile Anstiege wie bei einigen anderen Wanderungen. Auch der Untergrund war dieses Mal sehr angenehm. Schnell gewannen wir an Höhe.

Und es dauerte gar nicht lange, bis wir eine Hochebene erreichten und die Pfade dann wieder flacher wurden.

Hier machten wir erst nochmal Rast und dann begann der angekündigte, steile Aufstieg. Ehrlich gesagt, ist er mir aber gar nicht so schwergefallen, da die Wegbeschaffenheit so gut war, auch wenn es immer mal wieder durch Geröllfelder ging. Wir hatten aber noch schöne Ausblicke.

Aber dann liefen wir direkt in den Nebel hinein und es wurde echt kühl.

Nach insgesamt 2 h kamen wir an der Gipfelspitze an. Lt. unserem Guide war noch keine andere Gruppe vorher so schnell dort oben. Von Ankunft der ersten Person, die oben angekommen war bis zur Ankunft der letzten Person hat es auch höchstens zehn Minuten gedauert. Die angekündigten tollen Ausblicke blieben uns aufgrund des dichten Nebels leider verwährt.

Trotzdem machten wir am Gipfel nochmal Rast, aber dann setzte schnell das Frieren ein. Somit gingen wir alsbald weiter. Der Nebel blieb dicht. Auf dem Weg musste noch eine Engstelle passiert werden, die nichts für Leute mit Höhenangst war, trotzdem haben alle es geschafft.

Es gab dann nochmal einen Gegenanstieg und danach ging es auf schönem federnden Boden gemächlich bergab.

Und dann verzog sich der Nebel für ca. 15 Minuten und gab wieder herrliche Ausblicke frei und allen ging ein wow über die Lippen.

Hier machten wir also erst nochmal Rast.

Und dann kam von jetzt auf gleich der Nebel wieder die Felswand hochgekrochen und innerhalb von 3 Minuten war wieder alles dicht und keine Ausblicke mehr vorhanden. Da hatten wir echt nochmal Glück gehabt.

Dann machten wir uns wieder an den Abstieg, der nun wieder etwas schwieriger wurde. Es klappte bei mir dieses Mal besser, aber anfreunden konnte ich mich mit diesem Wegabschnitt wieder nicht.

Gegen 17:30 Uhr hatten wir es dann geschafft.

Das war echt ein toller Weg und eine der schönsten Wanderungen, die wir gemacht haben, auch wenn uns die Aussicht am Gipfel nicht vergönnt war.

Danach ging es mit dem Bus wieder zurück zur Unterkunft. Essen gab es wieder um 19:00 Uhr. Dieses Mal gab es Seelachs mit Kartoffeln und Gemüse und einer leckeren Soße.

Und dann war die Zeit der Danksagungen gekommen. Erst bedankte sich unser Guide im Namen der Gruppe beim Koch und den Bediensteten, dann lobte er unsere Gruppe, die echt toll war, da hat einfach vieles gestimmt. Und dann bedankten wir uns natürlich auch noch bei unserem Guide Michael, für den wir auch gesammelt hatten. Eine Mitreisende hatte sogar mit Acrylfarben ein Foto abgemalt. Das Bild mit allen Unterschriften wurde dann ebenfalls überreicht.

Auf der Terrasse würde dann noch ein Gruppenfoto gemacht.

Danach vergnügten wir uns die Zeit wieder mit Rommee, auch wenn es heute nicht so lange wurde, weil ja noch Koffer packen angesagt war.

Lofoten – 08.07.2018 – 13. Tag: Wanderung zur Nøkksætra

Heute stand wieder ein freier Tag auf dem Programm, aber Ihr wisst ja, bei uns wird trotzdem gewandert. Los ging es wieder um 09:10 Uhr. Eine Person blieb heute zurück. Wieder der Weg zur Bushaltestelle, wieder der Bus nach Svolvær. Wir liefen anfangs wieder den Weg durch den Ort, wie wir ihn schon bei der 3-Gipfel-Wanderung genommen hatten. Irgendwann bogen wir aber links ab.

Der Weg zur Hütte war Kategorie grün, also etwas leichter, als unsere Wanderung zu den drei Gipfeln.

Bald schon verabschiedeten sich drei weitere Mitreisende und gingen ihre eigenen Wege, was sie aber von vornherein schon so geplant hatten.

Anfang ging es auch erst mal über Holzbohlen durchs Gelände.

Dieser ging dann irgendwann wieder in normalen Boden über, der schön mit Farn bewachsen war.

Ab hier ging es dann wieder steiler bergauf, aber nicht vergleichbar mit anderen Wanderungen, die wir schon gemacht hatten. Das Wetter war eher bewölkt, 10 Grad und es nieselte immer mal wieder ein bisschen.

Und dann kam auch schon die Hütte in Sicht. Und alle so: Ach, da ist sie ja schon. Ich glaube, wir sind inzwischen ziemlich fit, so dass uns diese Wanderung nun ziemlich einfach vorkam. Auch wenn ich sagen würde, dass sie schon Kategorie Rheinsteig hatte.

Die Hütte liegt schön am See und gegen Gebühr kann man hier übernachten. Diese muss man aber vorher entrichten und den Schlüssel für den Schlafraum abholen. Lt. unserem Guide gibt es 16 Betten. Wenn man übernachtet, kann man auch das vorhandene Boot benutzen. Der Aufenthaltsraum der Hütte steht jedem frei zur Verfügung, die Schlafräume sind abgeschlossen. Schuhe müssen vor der Tür ausgezogen werden. Toiletten stehen in einem eigenen Häuschen ca. 20m entfernt zur Verfügung, Im Aufenthaltsraum gab es eine Küche, Feuerstelle, eine gemütliche Couch und eine Essecke. Hier nahmen wir erst mal unsere mitgebrachten Speisen zu uns. In der Hütte konnte man es echt gut aushalten.

Vor der Hütte ist mir blöderweise noch meine Kamera aus der Tasche gefallen, ist ein paar Mal auf nem Felsen aufgeprallt und runtergekullert. Sie scheint es überlebt zu haben, hat nun aber ein paar Dellen am Gehäuse.

Bald ging es wieder weiter, leider regnete es inzwischen und der Wind blies heftiger. Wir mussten noch über eine kleine Anhöhe und dann folgte der Abstieg. An der Hütte war die Kategorie des Weges wieder ein bisschen höher. Richtig spektakuläre Ausblicke gab es heute nicht, schön war es aber trotzdem.

Der Weg bis hier her war immer mal wieder etwas schlammig, ab nun würde es aber ein wahre Schlammschlacht. Die Mädels vom Muddy Angels Run hätten ihre Freude gehabt 😉.

Meine Schuhe haben wieder dem Wasser nicht stand gehalten.Die Imprägnierung scheint wohl dahin zu sein. Allerdings hatte ich die Schuhe auch ein paar Mal im Matsch versenkt.

Unten im Tal angekommen ging es einen breiten Schotterweg weiter. Kurz später hatten wir die Entscheidung, ob wir nach Svolvær in die Stadt laufen, zur Bushaltestelle oder einen weiteren Weg an den Seen entlang nach Kabelvåg laufen (ca. 1,5 h). Dieser wurde von unserem Guide als Spaziergang angekündigt. Fast alle liefen dann diesen Weg mit, der dann aber doch nicht ganz ein Spaziergang war 😉. Es gab vor allem nochmal zwei schöne Anstiege. Manche legten wieder ein Tempo vor, bei dem ich einfach nicht mithalten kann, aber das ging nicht nur mir so.

Nach ca. 17 km kamen wir dann in Kabelvåg an und belohnten und dort mit Kaffee und Kuchen. Einige legten dann von dort noch den ca. 3,5 km langen Weg bis zur Unterkunft zu Fuß zurück. Wir waren aber zu kaputt und gönnten uns den Bus, was ja aber trotzdem nochmal einen Kilometer Fußmarsch bedeutet.

Nach der Dusche (die heute nur lauwarm war), gab es wie meistens um 19:00 Uhr Abendessen. Es gab als Vorspeise wieder Brot mit Krabbensalat, Hauptgericht war Lamm mit Kartoffeln und Gemüse (Sellerie, Pilze, Zwiebeln).

Unser Guide präsentierte die morgige letzte Tour. Hört sich nach einer großen Herausforderung an und das nach der Tour von heute….

Eine Runde Rommee rundete den Abend wieder ab.

Lofoten – 07.07.2018 – 12. Tag: Wanderung auf den Glomtinden und Besuch von Henningsvær

Heute stand offiziell wieder ein freier Tag auf dem Plan, unser Guide bot aber trotzdem wieder eine Wanderung an, die etwas leichter war als einige anderen, die wir bisher absolviert hatten. Die Gruppe ging bis auf eine Person wieder geschlossen mit. Der Himmel war bedeckt und es waren ca. 11 Grad. Richtig tolles Wetter wird es eher nicht mehr geben in diesem Urlaub.

Los ging es um 09:50 Uhr. Ziel war der Glomtinden, auf den wir die ganze Zeit ja schon aus unserem Fenster drauf geblickt hatten. Wir liefen wieder den Kilometer zur Bushaltestelle,

….fuhren 4 Minuten mit dem Bus und dann ging es auch schon los. Vom Parkplatz ging es rechts ab ins Gelände. Der Weg ging anfangs noch relativ flach durch eine Art Heidelandschaft, teilweise war es wieder matschig. Der Weg wurde dann aber stetig steiler.

Manche legten wieder ein ziemliches Tempo vor, ich versuchte trotzdem mein Tempo beizubehalten. Und es dauerte auch gar nicht so lange, bis wir oben ankamen. Gegen unsere anderen Wanderungen war das ja heute ein Klacks.

Das letzte Stück auf den Gipfel war dann nochmal ziemlich steil, so dass ich mir dies erst schenken wollte, aber ich habe mich dann nochmal umentschieden und der Anstieg war dann auch halb so schlimm. Da hatten wir wirklich schon anstrengenderes. Oben gab es dann auch nochmal schöne Ausblicke bis zu unserer Unterkunft in der Ferne.

Dann der gleiche Weg von der Spitze zurück zur letzten Aussichtsplattform, von dort ging es dann ziemlich sanft abwärts auf guten Wegen. Steinig war es aber trotzdem immer wieder.

Schließlich kamen wir auf der Straße an, die wir noch ein bisschen entlang laufen mussten, um zur Bushaltestelle zu kommen. Von dort konnten wir nochmal einen Blick auf den Gipfel werfen.

An der Bushaltestelle teilte sich dann die Gruppe. Einige wollten zurück zur Unterkunft, 12 Leute, darunter wir, fuhren nochmal mit dem Bus nach Henningsvær. Uns hatte das Städtchen so gut gefallen, dass wir dort nochmal hin wollten. Erst zeigte uns unser Guide das Klettercafé, das er beim letzten Mal schon empfohlen hatte.

Fast alle gingen dann in den Outdoorladen, der aber ziemlich teuer war. Danach ging jeder seiner Wege. Wir gingen noch ein bisschen shoppen und ich kaufte mir eine Kapuzen-Daunenjacke. In dem gleichen Laden gab es unter anderem auch Fischköpfe zu kaufen 😉.

Wir schlenderten noch eine Weile durch ein paar Geschäfte und setzten uns dann doch ins Klettercafé, wo wir auf unseren Guide und zwei Mitreisende trafen. Ich trank einen Kakao, Björn hatte Kaffee und Kuchen und wir plauderten eine Weile. Gegen 16:00 Uhr liefen wir beide nochmal zur Touri-Info, wo es eine 15-minütige Fotoshow über die Lofoten gab. Diese war im Eintritt der Galerie mit drin, kostete allerdings ca. 12 Euro pro Person. Wir bekamen eine Privatvorstellung, weil außer uns niemand da war. Die Fotos waren ganz nett, aber den Eintrittspreis dann doch nicht wert. Wir liefen nochmal durch die Galerie, das war aber auch nicht so spannend. Muss man aus meiner Sicht nicht unbedingt reingehen. Am Wasser entlang liefen wir zur Bushaltestelle zurück.

Der Bus fuhr gegen 16:50 Uhr. Um 19:00 Uhr gab es wieder Abendessen. Ein Eintopf mit Kabeljau und Muscheln. Als Nachtisch gab es einen Brownie.

Jetzt sitze ich mit einigen Mitteisenden vor dem Fernseher und wir schauen das Spiel Russland – Kroatien.

So ein halber Gammeltag wie heute war auch mal was Schönes.

Lofoten – 06.07.2018 – 11. Tag: Fahrt mit den Hurtigruten in den Trollfjord

Das war eine kurze Nacht, nachdem wir erst um 3:00 Uhr im Bett waren und um 7:00 Uhr schon wieder der Wecker klingelte. Aber wir quälten uns erst gegen 7:30 Uhr aus dem Bett. Ich fühlte mich, wie einmal durch den Fleischwolf gedreht. Nach einer Dusche und dem Frühstück war es kurzfristig besser, der nächste Tiefpunkt kam aber schnell wieder. Um 9:10 Uhr war auf jeden Fall Treffpunkt. Wieder einmal mussten wir erst den Kilometer zur Bushaltestelle zu Fuß zurücklegen. Dann begann eine längere Busfahrt , um dann mit der Fähre nach Melbu auf den Vesteralen überzusetzen. Im Bus hatten wir zum Glück noch einen Sitzplatz erwischt, kurz später war nämlich voll und es gab nur noch Stehplätze. Unterwegs bin ich kurz eingeschlafen und wurde bei der Ankunft an der Fähre dann jäh geweckt. Die Autofähre erreichten wir nur, da die Busfahrerin angerufen hatte, dass sie auf uns warten sollen, sie mächtig aufs Gas drückte und dann sogar geblitzt wurde und die Polizei sie trotzdem weiter gewunken hat.

Kaum waren wir an Bord, schlossen sich auch schon die Tore und los ging es. Wir machten es uns bequem und tranken erst mal einen Kaffee. Nach rund einer halben Stunde kamen wir aber schon in Melbu an und mussten hier in den Bus nach Sortland umsteigen. Dieser brachte uns nach Stokmarknes. Hier hatten wir zwei Stunden Aufenthalt. Wir schlenderten die Straße entlang und landeten schließlich fast alle im Sportgeschäft. Vier wackere Mitreisende machten sich mit dem Guide noch auf den Weg zu einer kurzen Wanderung.

Im Sportladen ergatterten wir neue Merinoshirts und gingen dann ins Hurtigruten-Museum. Einige andere hatten sich ins Café verzogen. Das Museum kostete 100 NOK Eintritt pro Person, also rund 10 Euro. Das Museum war ganz interessant und es gab auch einen Film über die Geschichte der Hurtigruten.

Hier wird momentan auch die MS Finnmarken auf Vordermann gebracht, ein ehemaliges Hurtigruten-Schiff, dass jetzt zum Museumsschiff umgebaut wird. Dieses konnte man von innen besichtigen.

Um 14:00 Uhr trafen wir uns dann wieder und Ihr könnt Euch wahrscheinlich denken, was dann auf dem Programm stand. Natürlich eine Fahrt mit den Hurtigruten. Der Tag heute galt offiziell wieder als freier Tag, aber unser Guide hatte auf Wunsch der Gruppe diesen Ausflug organisiert. Somit war er allerdings auch nicht im Reisepreis enthalten. Üblicherweise wurde bei anderen Touren eher eine Bootstour ab Svolvær in den Trollfjord mit Vogelbeobachtungssafari gemacht, wir entschieden uns aber für die Hurtigruten-Variante, da diese zum einen billiger ist und zum anderen diese Ausflugsboote inzwischen völlig überfüllt sind. Der Kostenpunkt lag bei ca. 40 Euro für die eine Etappe.

Heute war die MS Lofoten am Start, das älteste noch betriebene Schiff der Hurtigruten, erbaut 1964, und das Schwesterschiff der MS Finnmarken, die wir eben im Museum besichtigt hatten. Was ich vorher auch nicht wusste ist, dass man die Schiffe, wenn sie an Land liegen, kostenlos betreten darf. Vor Abfahrt muss man das Schiff natürlich wieder verlassen.

Kurz nach 14:00 Uhr tauchte dann die MS Lofoten am Horizont auf, konnte aber noch nicht anlegen, da gerade noch ein großes Container-Schiff beladen wurde.

Gegen 15:00 Uhr konnte sie dann doch anlegen, die Weiterfahrt war für 15:30 Uhr geplant. Wir hatten uns so früh getroffen, da wir keine Tickets gebucht hatten und so auf das Schiff sind. Somit standen wir ganz am Anfang der Reihe (auch wenn andere Leute es sich wieder nicht verkneifen konnten, an der Schlange vorbeizulaufen und sich vorne hinzustellen).

Bezahlt wird übrigens auf dem Schiff. So liefen wir dann aus dem Hafen aus. Der Himmel war wolkenverhangen und es blies ein kühles Lüftchen.

Wir versuchten ein freies Plätzchen im Salon zu finden, das meiste war aber schon belegt. Bei den zwei Plätzen, die wir noch ergattern wollten, beschwerten sich zwei ältere Herren, da der eine Platz direkt vor dem Fernseher war und sie gleich Fussball schauen wollten und die Stühle waren im Boden verankert. So gingen wir dann erst mal an Deck und versuchten unser Glück dann kurz später im Café. Dort trafen wir auf ein paar Personen unserer Reisegruppe, die etwas zusammenrückten. Wir tranken einen Kakao und aßen einen Käsekuchen, der aber ziemlich süß war. Die Preise waren vergleichbar mit norwegischen Cafés, waren also nicht überteuert. Kurz bevor wir in den Raftsund einbogen gingen wir wieder an Deck und dort wurde es auch langsam voller.

Nun hatten wir also wieder die Bergwelt der Lofoten rund um uns rum.

Unterwegs stiegen einige Passagiere bei voller Fahrt auf ein anderes Boot um eine Seevogelsafari zu machen. Und dann näherten wir uns langsam dem Trollfjord. Das Deck wurde immer voller und so habe ich die bekannte Einfahrt in den Fjord in der letzten Fernsehsendung dann doch besser sehen können als in der Realität. Ich hatte auch keine Lust mich ins Getümmel zu stürzen. Aber pünktlich zur Einfahrt in den Fjord riss der Himmel auf und die Sonne kam heraus.

Da die MS Lofoten nicht allzu groß ist, hatte sie mit dem Wenden im engen Fjord nicht so viele Probleme wie die großen Kreuzfahrtschiffe.

Wir bekamen noch ein paar Seeadler und weitere Wasservögel zu sehen, die von den kleinen Booten, die die Seevogelsafari durchgeführt haben, angelockt wurden. Kaum waren wir am Trollfjord vorbei, war das Deck dann auch wieder leer.

Allerdings wehte kurz später auch wieder eine steife Brise, so dass wir uns auch wieder ins Innere verzogen. Dort trafen wir wieder auf Teile unserer Reisegruppe und gesellten uns zu ihnen. Hier konnten wir uns aufwärmen und konnten immer mal wieder einen Blick aus dem Fenster erhaschen.

Gegen 18:30 Uhr legten wir dann in Svolvær an und haben leider unseren Bus verpasst, da das Schiff nicht ganz pünktlich war. Zuerst hieß es: Taxi oder Laufen. Auf den Bus eine Stunde später sollte nicht gewartet werden. Es konnte dann ein Taxi für 16 Personen organisiert werden, noch ein normales Taxi dazu und dann konnten wir fast zum normalen Buspreis zurückfahren. Haben uns aber auch an der Bushaltestelle rausschmeißen lassen, um den Preis etwas zu drücken.

Das Abendessen war heute für 20:00 Uhr bestellt. Als Vorspeise gab es Fisch und als Hauptgericht auch 😉. Dazu heute mal Kartoffelbrei und Erbsen und Möhren.

Wir schauten noch die letzten zehn Minuten vom Spiel Brasilien – Belgien und verzogen uns dann aufs Zimmer. Nach der kurzen Nacht gestern ist heute mal früher Schlafen angesagt.

Fazit des heutigen Tages: Es war ein toller Tag, aber eine ganze Woche wollte ich nicht auf den Hurtigruten verbringen, was wir vorher doch mal ins Auge gefasst hatten. Aber auf dem Schiff war schnell klar, dass das nichts für uns ist. War dann doch ein bisschen Rentnertreff und mir auch zu voll. Außerdem finde ich es dann doch interessanter auf den Bergen oben gewesen zu sein, als sie mir von unten anzugucken. Für einen Tag aber absolut empfehlenswert.

Lofoten – 05.07.2018 – 10. Tag: Wanderung auf den Festvagtinden und Mitternachtswanderung auf den Hoven

Heute war um 09:50 Uhr Treffpunkt. Also erschienen wir mal erst um 09:00 Uhr zum Frühstück, da waren fast alle anderen schon fertig. So marschierten wir dann wieder den Kilometer zur Bushaltestelle. Der Bus hatte etwas Verspätung. Unterwegs mussten wir nochmal umsteigen und erreichten nach relativ kurzer Zeit Henningsvær. Der Busfahrer ließ uns aber schon am Einstiegspunkt der Wanderung aussteigen. Ziel war der Festvagtinden, von dem man einen tollen Blick auf Henningsvær hat.

Der steile Anstieg war direkt schon von der Straße aus ersichtlich. Und es ging direkt steil los. Erst über ein Geröllfeld, dann über steile Wege nach oben. Die meisten unserer Gruppe gingen links am Geröllfeld vorbei, ein paar andere und ich entschieden uns für den rechten Weg (der von meinem Reiseführer empfohlen wurde). Es war wirklich steil. Irgendwann löste sich dann ein bisschen oberhalb von mir ein ca. 10 cm großer Stein, flog durch die Luft und landete direkt an meinem Schienbein. Aua. Naja, besser als am Kopf.

Alle anderen waren dann erst mal weg und ich suchte alleine meinen Weg. Nach einer Stunde Aufstieg kam ich am angekündigten See an, an dem ich dann auch wieder auf alle anderen traf.

Wir liefen zum Felsüberhang und hier hatte man die ersten Blicke auf Henningsvær. Hier legten wir eine erste Pause ein.

Hier konnte jetzt jeder entscheiden, ob er hier bleibt und die Sonne genießt oder den dann noch steileren weiteren Anstieg angeht. Das Wetter war uns heute auf jeden Fall wieder hold und wir hatten bis zu 19 Grad und strahlend blauen Himmel.

Der Anstieg sah von unten extrem steil aus, aber da ich gerade erst eingelaufen war, wagte ich mich an den Aufstieg. Fünf Personen blieben zurück.

Ich hechelte mal wieder allen anderen hinterher. Aber man will ja auch die Ausblicke genießen, die Kondition könnte allerdings trotzdem besser sein. Der Ausblick auf Henningsvær begleitete uns weiter. Irgendwann hatten wir dann die Bergkuppe erreicht und ein weiterer toller Blick breitete sich vor uns aus.

Noch ein kurzer letzter Anstieg…

…und wir kamen nach nicht ganz zwei Stunden auf eine etwas größere Plattform. Lt. unserem Guide findet hier einmal im Jahr ein Konzert statt. Alles wird per Helikopter nach oben transportiert und die Menschen pilgern in Massen nach oben. Wäre bestimmt ein Erlebnis.

Auf jeden Fall hatten wir es dann geschafft. Auf nur 3 km Weg haben wir 540 Höhenmeter überwunden, dann könnt Ihr Euch vorstellen, wie steil es war. Das ganze in nicht ganz zwei Stunden. Die Bergspitze war nicht unbedingt was für Leute mit Höhenangst. Hier hatten wir dann erst mal Rast und spektakuläre Ausblicke.

Nach einem schönen Aufenthalt ging es dann wieder bergab.

Mit dem Abstieg tat ich mich wieder schwer, auch wenn es besser klappte als die letzten Tage. Auf jeden Fall kam ich wieder als letzte an, unser Guide blieb aber netterweise bei mir, was an der ein oder anderen Stelle schon hilfreich war.

Nach 2 Stunden Abstieg kam ich dann wieder stolz unten an…

…und dann mussten wir noch ca. einen Kilometer die Straße entlang laufen, um nach Henningsvær zu kommen.

Wir liefen durch den Ort zum Hafen. Nettes beschauliches Städtchen. Hier hat es mir gefallen.

Danach war natürlich wieder Café angesagt. Ich entschied mich aber für eine Limo und einen glutenfreien Kuchen. Ein deutsches Pärchen saß mit am Tisch und wir unterhielten uns ein wenig. Dann ging es mit dem öffentlichen Bus wieder zurück.

Nach dem Duschen gab es wie immer gegen 19:00 Uhr Abendessen. Ganz magerer Schweinebraten, Kartoffeln, Salat und Kohl mit Äpfeln.

Hinterher war Zeit vertreiben angesagt, denn um 22:45 Uhr war wieder Treffpunkt für die Nachtwanderung. Kurz vorher hatte aber noch das Busunternehmen die Fahrt abgesagt, aber unser Guide hatte auf die Schnelle noch zwei 9er-Busse als Mietwagen organisieren können. Brauchten wir nur noch nen zweiten Fahrer. Björn erklärte sich dazu bereit. Die Wagen mussten aber schon um 20:30 Uhr in Svolvær abgeholt werden.

Nach ca. 40 Minuten Fahrt kamen wir gegen 23:30 Uhr an unserem Ziel dem Hoven an. Unterwegs war der Himmel schon schön eingefärbt. Mit gut 350 m erhob er sich vor uns. Und was sich im Reiseführer noch als Spaziergang angehört hatte, entpuppte sich dann doch wieder als stramme Wanderung mit einigen Aufstiegen und holprigen Pfaden. Der Himmel war herrlich eingefärbt.

Immer weiter ging es nach oben, bis und dann am Ende nochmal ein steiler Anstieg erwartete, der von der Steilheit fast mit heute morgen mithalten konnte. Um diese Uhrzeit hätte ich das nicht mehr gebraucht. Gegen 0:15 Uhr hatte ich es dann aber geschafft. Der Himmel hatte schöne Farben, aber unser Ziel, die Mitternachtssonne zu sehen, wurde aber nicht erreicht, weil die Sonne nicht mehr bis unter die Wolkendecke gesunken ist. Und hier oben wurden wir von Stechmücken gepiesackt. Ich hab mehrere Stiche abbekommen.

Wir machten uns dann wieder an den Abstieg, der doch etwas leichter war als bei den anderen Wanderungen.

Von unten hatten wir dann nochmal einen Blick nach oben.

Jetzt ist es 2:40 Uhr, schnell ab ins Bett. Aber irgendwie bezweifel ich, dass ich schlafen kann….

Lofoten – 04.07.2018 – 9. Tag: Busausflug nach Å und Reine

Heute ging die Bustour schon um 8:00 Uhr los, deshalb war um 7:00 Uhr frühstücken angesagt. Das Wetter war trocken, aber kalt und bewölkt. Erster Stopp auf der Fahrt war ein schöner, weißer Sandstrand, der bei diesem Wetter aber nicht zum Baden einlud.

Somit fuhren wir alsbald weiter um am nächsten Strand einen kurzen Strandspaziergang zu machen. Der Bus lud uns an einem Ende ab und holte uns am anderen Ende wieder ab. Was für ein Service.

Nach einer kurzen Weiterfahrt machten wir schon wieder Halt an einer Fischtrocknungsanlage. Hier sind die Fische und teilweise die Fischköpfe zum Trocknen aufgehängt. Es stunk bestialisch.

Und weiter ging die Fahrt. Da das Wetter noch nicht besser geworden war, ab 12 Uhr war eigentlich gutes Wetter angesagt, machten wir einen kurzen Halt an einem Delikatessengeschäft in Reine. Hier konnte man zum Beispiel getrockneten Fisch in Folie eingeschweißt kaufen. Vor der Tür machte ich noch ein paar Fotos.

Anschließend fuhren wir erst mal nach Å, wo wir dann 1,5 Stunden Aufenthalt hatten. Hier war für Lofoten-Verhältnisse die Hölle los. Das war mir schon wieder viel zu touristisch. Å ist ein altes Fischerdorf, welches man besichtigen kann. Gegen Eintritt kann man sich auch das Innere der Häuser anschauen, was wir aber nicht getan haben. Wir besuchten den Museumsshop…. und schlenderten dann ein bisschen durch den Ort. Hier gab es lebende Krabben zu kaufen.

Die Häuschen auf ihren Stelzen sahen auch ganz nett aus und erinnerten mich an die Stelzenhäuser in Kambodscha.

Dann kamen wir noch an diesen Booten vorbei.

Schließlich gingen wir noch ins Museums-Café, wo wir auf unseren Guide und eine weitere Mitreisende trafen. Wir genehmigten uns einen Kakao und eine Zimtschnecke, die aber nicht mithalten konnte. Wir machten vom Busparkplatz aus noch einen kurzen Spaziergang zu einem Aussichtspunkt auf die Küste.

Dann fuhren wir wieder zurück nach Reine, hier hatten wir wieder 1,5 Stunden Aufenthalt. Der Wetterbericht hatte inzwischen gesagt, dass die Sonne ab 14:00 Uhr kommt, aber auch das traf nicht zu. Hier hatten wir erst Mal einen Blick auf den Reinebringen. Von diesem Berg hat man einen tollen Blick auf Reine, aber aufgrund der Touristenmassen, die in der Vergangenheit den Berg bestiegen haben, ist er momentan gesperrt.

Wir besuchten erstmal das ortsansässige Sportgeschäft.

Hier war es für norwegische Verhältnisse erstaunlich günstig. Björn kaufte zwei Pullover und ich Merinosocken.

Reine ist ebenso ein altes Fischerdorf und wir schlenderten ein bisschen durch die Gegend.

Wir besuchten den Supermarkt und ich gönnte mir ein Softeis mit Topping. Auf das Topping hätte ich lieber verzichten sollen.

Dann setzten wir unsere Runde durch den Ort fort.

Der Bus brachte uns dann noch zu einem Aussichtspunk mit schönem Blick auf Reine.

Auf der Heimfahrt gab es nochmal einen Strandstopp und zwei unserer Mitreisenden und der Guide sind doch wirklich bei 11 Grad Außentemperatur ins eiskalte Wasser gesprungen. Das würde mir einfallen. Ich hab in meiner Daunenjacke schon gefroren 😉. Somit bin ich auch schön im Bus sitzen geblieben.

Gegen 18:45 Uhr waren wir dann zurück. Um 19:15 Uhr gab es Abendessen. Als Vorspeise gab es Krabben in Mayonnaise auf Brot. Sehr lecker. Hauptgericht war wieder Heilbutt mit Soße mit Kartoffeln und Gemüse.

Danach war wieder eine Runde Rommee angesagt und jetzt ist es wieder Zeit zum Schlafen gehen,

Morgen steht die nächste Wanderung an.

Lofoten – 03.07.2018 – 8. Tag: Svolvær

Heute geht es schnell, es gibt nämlich nicht viel zu berichten. Los ging es heute erst um 10 Uhr. Da ich aber von der gestrigen Wanderung geschafft war, meine Knie weh taten und das Wetter alles andere als gut war, beschloss ich heute die Wanderung nicht mitzugehen, auch wenn ich die einzige war.

So sah der Blick aus dem Fenster aus:

So gammelte ich erst mal auf dem Zimmer rum, überlegte, ob ich mal mit dem Bus zum Wikingermuseum fahre, entschied mich aber doch dagegen. Zwischenzeitlich bekam ich Info von der Wanderung, dass es auf dem Svartinden teilweise so aussah:

Ich glaube, ich habe nicht allzu viel falsch gemacht.

So entschied ich mich dann mit dem Bus nach Svolvær zu fahren, weil wir von der Stadt selbst ja noch nicht allzu viel gesehen hatten. Also erst mal den Kilometer zur Bushaltestelle zurückgelegt. Viel gab es dann in Svolvær aber auch nicht zu sehen. Ich schlenderte ein bißchen durch die Stadt und schoss ein paar Fotos.

Dann suchte ich noch die Touri-Info auf und setzte mich ins Café und schrieb ein paar Postkarten. Ein Stück Käsekuchen und ein Café Latte rundeten den Besuch ab. Ich las noch bisschen in meinem EBook-Reader, erledigte noch ein paar Einkäufe und nahm um 17 Uhr den Bus zurück. Die Wanderer waren noch nicht zurück.

Ich schaute noch ein bisschen Fußball und gegen 18:45 Uhr kamen die Wanderer zurück. Essen gab es dann um 19:30 Uhr: Hähnchenschenkel, Kartoffelbrei und Gemüse. Als Nachtisch gab es Vanillepudding mit Beeren.

Da wir beim Abendessen über Geocaches geredet hatten, schaute ich mal, ob es welche in der Nähe gibt, und siehe da, nur 500 m entfernt gibt es nen Tradi. Den habe ich grade noch schnell auf einem kleinen Spaziergang gehoben und jetzt ist wieder Fußball angesagt. Verlängerung vom Spiel Kolumbien gegen England.

Lofoten – 02.07.2018 – 7. Tag: Dreigipfelwanderung in Svolvær (Tuva, Jomfrutindan, Blåtinden)

Heute stand eigentlich ein freier Tag im Programm. Unser Guide Michael bot aber fakultativ eine Wanderung an. Eigentlich hatte ich heute keine Lust schon wieder zu wandern. Am Vorabend hatte ich mich noch erkundigt, ob es nicht eine schöne Bootstour gibt, da schönes Wetter gemeldet war. Außer der Bootstour in den Trollfjord, gab es aber nichts und diese Tour haben wir mit den Hurtigruten ja sowieso noch vor. Einige Mitreisende waren am Vortag auch noch am Überlegen auszusetzen. Angeboten wurde eine anstrengende Tour zu drei Berggipfeln, allerdings mit der Option nach jedem Gipfel aufzuhören. Nachdem tolle Panoramen angekündigt wurden, entschieden sich dann doch alle mitzugehen und wenigstens einen Gipfel zu erklimmen. Ich hatte immer noch nicht wirklich Lust, aber als einzige nicht mitgehen wollte ich dann auch nicht und bin mit der festen Überzeugung gestartet, nach dem ersten Gipfel aufzuhören.

Los ging es heute schon um 9:10 Uhr, damit wir den Bus um 9:27 Uhr erreichen. Somit waren wir auch schon um 8:00 Uhr beim Frühstück.

So liefen wir also zur Bushaltestelle und auf dem Weg bemerkte ich, dass ich meine Wanderstöcke vergessen hatte, was meine Laune auch nicht verbesserte. Der Bus nach Svolvær kostete dann ca. 4 Euro für jeden. Dann ging es los und wir mussten erst ca. 1 km durch den Ort zurücklegen und konnten gleich schon mal einen Blick auf Gipfel 1 (links) und Gipfel 3 (rechts) werfen.

Schließlich begann dann der richtige Einstieg zur Wanderung auf den Tuva.

Und es ging gleich mal richtig steil los. Mir war gleich schon klar, dass diese Wanderung kein Zuckerschlecken wird. Die Wege ließen sich aber ganz gut an und das Wetter war hervorragend. Blauer Himmel, keine einzige Wolke, 15 Grad, in der Sonne aber viel wärmer. Die Wege waren nur teilweise matschig. Aber es ging über Stock und Stein. Schnell gewannen wir an Höhe und hatten erste Ausblicke auf Svolvær, Dunst und Nebel waberte noch im Hintergrund.

Schnell erreichten wir auch einen kleinen See, an dem wir aber nur kurz Pause machten.

Und dann wurden die Anstiege schnell steiler, viel über Granitfelsen und wir gewannen immer mehr an Höhe. Das forderte schon Kondition, wurde dann aber mit tollen Blicken auf Svolvær belohnt.

Und dann kam der letzte Aufstieg zum Tuva, der nochmal recht steil nach oben ging….

….und dann aber wieder schöne Aussichten bot.

Drei Personen beschlossen dann, wieder abzusteigen, einige meinten, sie nehmen nur noch den zweiten Gipfel mit und einer wollte direkt auf den dritten Gipfel. Da Michael, unser Guide, sagte, dass es bis zum zweiten Gipfel ca. 40 Minuten sind und nicht mehr so steile Anstiege, beschloss ich doch noch dort mit hinzugehen, zumal es phantastische Ausblicke geben sollte. Am Bergsee konnten wir erst nochmal Wasser nachfüllen, das war inzwischen nämlich schon fast leer.

Die Wege waren wirklich angenehm und es gab weitere tolle Panoramen. Man konnte eigentlich hinschauen, wo man wollte, es war immer phantastisch.

Und dann dachte man, dass es eigentlich nicht mehr schöner werden kann, doch es wurde immer wieder getoppt.

Ein paar Schafe kamen uns dann bei der Gipfelerklimmung des Jomfrutindan auch noch entgegen.

Und der Gipfel des Johmfrohtinden toppte dann alles an diesem Tag dagewesene.

Und wie das Leben dann so spielt, entschloss ich mich nach langem Zögern dann doch noch dazu, den dritten Gipfel auch noch mitzunehmen. Einige andere entschlossen sich allerdings noch ein bisschen sitzenzubleiben, die Sonne zu genießen und dann abzusteigen. Ich hatte allerdings tierischen Respekt vor dem Abstieg, den ich vorher schon gesehen hatte. Der Weg auf den Blatinden war auf jeden Fall nochmal abenteuerlich.

Nachdem wir den zweiten Gipfel wieder hinuntergestiegen sind, kamen wir dann an einigen Schneefeldern vorbei. Danach ging es einen sehr steilen Hang den Berg hoch und am Ende folgte eine ca. 3 m hohe Kletterpassage, die ich ohne Hilfe wahrscheinlich nicht gemeistert hätte. Auch danach war noch ein bisschen Kraxeln angesagt. Es folgte noch eine sehr schmale Stelle, an der es sehr steil bergab ging. Ich realisierte das allerdings erst richtig, als der Guide zu mir sagte, dass ich die Stelle viel besser gemeistert hätte, als die anderen vor mir. Gut, wenn man manchmal nicht nach unten schaut. Leute mit Höhenangst hatten hier wirklich Probleme.

Oben angekommen hatten wir nochmal tolle Ausblicke, auch wenn mir persönlich der zweite Gipfel am besten gefallen hat. Obwohl diese natürlich auch bombastisch waren.

Wir machten noch Fotos auf einem Felsvorsprung und dann machte ich mich vor den anderen auf den Rückweg, da ich befürchtete, dass ich beim Abstieg wieder den ganzen Verkehr aufhalten würde. Allerdings klappte es heute viel besser, was wahrscheinlich daran lag, dass ich keine Stöcke hatte. War also wohl eher ein Wink des Schicksals, dass ich sie vergessen habe.

Der Abstieg war aber schon heftig. Teilweise ging es extrem steil bergab und der Untergrund war alles andere als fest. Wir legten aber ziemlich schnell viele Höhenmeter nach unten zurück, wo wir uns wieder mit den anderen vom zweiten Gipfel trafen. Der erste Teil des Abstiegs war also erst Mal geschafft.

Und der weitere Teil zog sich wieder dahin und ging echt auf die Knochen. Bergab ist einfach nicht meine Disziplin, vor allem bei solchen langen Passagen abwärts.

Von weiter unten konnten wir dann nochmal einen Blick auf das Tagesziel werfen.

Irgendwann hatten wir es dann stolz wie Oscar geschafft. Ich würde mal sagen, das war schon ne Leistung.

Das waren ca. 850 Höhenmeter hoch und runter und das verteilt auf nur 10 km.

Wir erreichten dann gerade noch pünktlich den Bus, der um kurz nach 17:00 Uhr einlief. Der Kilometer zur Unterkunft zu Fuß fiel dann wieder extrem schwer.

Nach dem Duschen gab es dann wieder um 19 Uhr Abendessen. S erstes musste mal ne Cola her. Dieses Mal gab es Fischsuppe mit Muscheln als Vorspeise, die sehr lecker war. Als Hauptgang gab es Steinbeißer mit Kartoffeln, Soße und Gemüse. Heute hatte ich allerdings nicht so viel Hunger nach der anstrengenden Tour. Björn verabschiedete sich ins Bett, ich saß mit den anderen noch schön auf der Terrasse bei dem herrlichen Wetter.

Gerade als wir dann noch Verlängerung vom WM-Spiel schauen wollten, schoss Belgien in der 94. Minute doch noch ein Tor, so dass wir uns alle in unsere Zimmer verzogen.

Jetzt merke ich jeden einzelnen Muskel und die Knie tun weh. Mal schauen, ob ich morgen die nächste anstrengende Wanderung mitgehe oder doch mal aussetze.

Jetzt ist es kurz vor Mitternacht und wie immer noch hell.

Lofoten – 01.07.2018 – 6. Tag: Küstenwanderung Eggum – Unstad

Das Morgenritual war wie immer das gleiche. Wieder ging es um 09:30 Uhr los. Dieses Mal mussten wir eine Stunde Bus fahren, um zum Startpunkt unserer Wanderung zu kommen. Unterwegs kamen wir an diesem schönen See vorbei.

In Eggum am Campingplatz angekommen, konnten wir nochmal das stille Örtchen besuchen, dann ging es erstmal auf flachen Wegen die Küste entlang. Eine Wohltat nach den letzten Tagen. Die Lofotenberge erhoben sich links von uns in die Höhe. Und heute war endlich Tshirt-Wetter und keine einzige Wolke am Himmel.

Mit der Zeit wurde der Weg dann aber immer gerölliger und hielt einige Kletterpartien bereit. Ebenso waren einige Stellen wieder sehr matschig, was das ganze erschwerte. Bei jedem Schritt mussten wir wieder aufpassen, wo wir hintreten. So ging es von Stein zu Stein.

Dann war erstmal Pause angesagt und wir genossen die herrlichen Sonnenstrahlen und unser mitgebrachtes Essen.

Weitere Schafe kreuzten unseren Weg.

Schließlich erwartete uns noch ein steiler Anstieg, der mit Ketten gesichert war.

Und dann näherten wir uns langsam unserem Ziel.

Dann kamen wir am Strand von Unstad an und einige unserer Gruppe wagten sich wirklich ins Wasser, bei 11 Grad Wassertemperatur. Andere wagten sich mit den Füßen hinein, ich verzichtete ganz darauf.

Über eine tolle Blumenwiese ging es dann Richtung Ort.

Ziel war ein Café, wo wir es uns bei Kaffee und Kakao gut gehen ließen. Hier konnte man toll die Sonne auf der Terrasse genießen. Und die fantastischen Zimtschnecken mussten wir natürlich auch probieren. Die waren riesig.

Um 16 Uhr holte uns der Bus dann wieder ab. Wir passierten das Wikinger-Museum…

…und ich hielt ein kleines Nickerchen, was ganz gut getan hat. Gegen 17 Uhr waren wir zurück in der Unterkunft und schauten noch ein bisschen Fussball. Nach dem Duschen ging es dann zum Abendessen. Heute gab es Rindergulasch mit Pilzen und Sellerie, dazu Kartoffeln. Zum Nachtisch gab es Eis mit Beeren und Sahne. Lecker.

Bei dem schönen Wetter begaben wir uns nochmal zum Aussichtsfelsen. Heute war aber nur eines der Hurtigruten-Schiffe zu sehen.

Danach schauten wir noch die Verlängerung und das Elfmeterschießen vom Spiel Kroatien -Dänemark und jetzt ist es wieder 23:30 Uhr und Zeit zum schlafen gehen.