Island – 6. Tag Kerlingarfjöll – Akureyri

Hatte ich nicht gestern geschrieben, Island ist toll? Heute haben wir erlebt, wie es auch sein kann. Beim Aufwachen schüttete es wie aus Eimern und es stürmte, wie ich es selten erlebt habe. War ich froh, dass ich mich nicht aufs Zelten eingelassen hatte. Aus dem Fenster sahen wir die Camper, die alle eiligst Ihre Zelte abbauten. Man konnte meinen, dass die Zelte gleich wegfliegen. Alle hatten Ihre Mühe. Mir wurde die Kapuze sofort vom Kopf geweht. Zum Glück sind wir gestern in Kerlingarfjöll angekommen und nicht heute, sonst wäre aus der tollen Wanderung wohl nichts geworden. Und dann schwangen sich doch wirklich Leute auf ihr Fahrrad und fuhren weiter. Ich wäre bei diesem Wind keinen Meter vorwärts gekommen.

Wir nahmen erst mal unser Frühstück ein, was doch recht reichhaltig und lecker war. Irgendwann setzte sich noch eine Belgierin mit an unseren Tisch und so kamen wir ins Gespräch. Sie ist alleine mit dem Zelt unterwegs. Nach Kerlingarfjöll ist sie mit dem Bus gekommen. Vorher hat sie aber schon einige mehrtägige Wanderungen mit Zelt hinter sich gebracht. Respekt. Ich würde mich sowas alleine nicht trauen. Aufgrund des netten Gesprächs wurde es dann wieder 10:00 Uhr bis wir loskamen.

Es lagen ca. 320 km vor uns, von denen es aber nicht allzu viel zu berichten gibt. Unser Weg führte uns weiter über die Kjölurpiste durch endlose Lavafelder. Es regnete und regnete, deshalb ließen wir den Zwischenstopp in Hveravellir mit dem Naturbad ausfallen. Die Wolken hingen ebenso sehr tief, was der Landschaft zwar teilweise etwas Mystisches verlieh, aber viel zu sehen gab es eigentlich nicht. Ein Auto ohne 4×4 kam uns entgegen, was auf den F-Strecken eigentlich verboten ist. Die trauen sich was.

Nachdem wir dann nach ca. 2 h die Kjölur passiert hatten, machten wir einen Abstecher nach Glaumbaer zu den bekannten Torfhäusern.

Vor Ort gab es ein kleines Café, welches wir aber nicht besuchten. Es regnete immer noch, der Eintritt kostete 1200 ISK pro Person, aber es war ganz interessant zu sehen, wie die Leute hier früher gelebt haben.

Am interessantesten fand ich die Schlafräume. Hier das Zimmer das Bauern und seiner Frau.

In diesem Raum standen sechs Betten, wobei meistens in einem Bett zwei Personen schliefen. Jeder hatte über dem Bett einen kleinen Kasten mit seinen persönlichen Dingen. Und auf dem Bett war tagsüber dann auch der Arbeitsplatz der jeweiligen Person. Eine Menge Leute auf so kleinem Raum.

Hier schliefen meistens die Kinder, man beachte das Bett unter dem Dach.

Im Museum waren weitere Haushaltsgegenstände ausgestellt. Anschließend liefen wir noch eine Runde um die Häuser herum…..

…bevor wir unsere Fahrt nach Akureyri fortsetzten. Unterwegs sah es teilweise so aus:

Gegen 16 Uhr kamen wir dann an unserem Gästehaus Skjaldarvik an. Es liegt ca. 8 km vor Akureyri und ist schön am Fjord gelegen. Hier kann man zum Beispiel Pony reiten oder eine Buggy Tour buchen, beides war bei dem Wetter aber wohl eher keine Option. Wir bekamen die Unterkunft gezeigt.

Unser Zimmer:

Der Frühstücksraum und abends Restaurant:

Desweiteren gibt es einen Aufenthaltsraum. Hier hatten es auch schon mehrere Leute gemütlich gemacht. Da Kaffee und Tee kostenlos ist, haben wir dann auch erst mal rund 2 h gemütlich gemacht. Frankfurter Würste und Goudakäse wurden verspeist.

Danach haben wir uns dann doch nochmal den ca. 8 km langen Weg nach Akureyri gemacht. Ich habe zum ersten Mal das Auto gefahren.

Über Akureyri gibt es aber nicht viel zu berichten. Es gibt einen kleinen Hafen und eine Kirche.

Wir besuchten ein paar Shops und Björn hat sich dann doch noch einen Pullover aus Islandwolle gekauft. Hier waren viele Pullover heruntergesetzt, so dass ich auch versucht war einen zu kaufen. Leider war mir XS aber immer noch zu groß. Ein paar Trolle liefen uns auch wieder über den Weg.

Dann tranken wir in einem Buchladen noch einen Kaffee und gingen dann in einem Hostel noch essen und dieses Mal waren es dann endlich mal gemäßigte Preise, die nicht den Geldbeutel sprengten. Und das sogar mitten auf der Einkaufsstraße.

Zufällig fand heute in Akureyri noch Livemusik statt. Es traten mehrere isländische Künstler auf uns wir lauschten noch ein bisschen der Musik.

Da wir die umstehenden Leute nach den Namen der Sänger fragten, kamen wir dann noch mit einem etwas älteren Isländer ins Gespräch und hielten noch einen netten Plausch.

Auf der Rückfahrt hielten wir nach Nordlichtern Ausschau, die die letzten Tage immer wieder an verschiedenen Stellen Islands zu sehen waren, bisher hatten wir aber kein Glück, weil wir immer an anderen Orten waren. Aber vielleicht klappt es ja noch in den nächsten Tagen…..