Kambodscha – 18. Tag Banlung – Phnom Penh

Heute wurden wir wieder um 8:30 Uhr mit dem Taxi abgeholt und hatten eine lange Fahrt vor uns. 

Also erst mal noch Frühstück eingenommen, Björn wieder Baguette mit Nutella, ich wieder Obstsalat.

Abgeholt wurden wir von einem Toyota Van, wenigstens ein großes Auto. Der heutige Fahrer konnte überhaupt kein Englisch. Über die Hotelrezeption ließ er anfragen, ob wir seinen Bruder mitnehmen können, da dieser nach Phnom Penh in die Schule muss. Wir stimmten zu und somit führte unser Weg dann erst nochmal in die Stadt, den Bruder abholen. Dieser stieg dann, ohne uns eines Blickes zu würdigen oder mal „Hallo“ zu sagen, ein. Ich finde, wenn man schon mitgenommen wird, könnte man vielleicht wenigstens schon mal ein Hallo erwarten, aber gut. 

Wir fuhren wieder über Stung Treng, machten Mittagspause kurz vor Kratie und nach ca. 6-7 h kamen wir in Phnom Penh an und mussten uns dort noch eine Stunde durch den Verkehr quälen, bis wir schließlich erneut die Villa Langka erreichten. Und leider war die ganze Fahrt über wieder die Klimaanlage fies aufgedreht. 

Im Hotel bekamen wir erneut den leckeren Welcome Drink mit Ingwer und Zirone und wurden dann auf das Zimmer geführt, wo uns eine Überraschung erwartete. Wieso auch immer, wir wurden in die Suite geführt. Ob unser Reiseanbieter das so gebucht hat oder wir ein kostenloses Upgrade bekommen haben, keine Ahnung. Lt. Internet kostet dieses Zimmer 125 $ die Nacht. Das Zimmer ein riesen Tanzsaal mit vielen Buddhas darin, eine Art Himmelbett, ein Schreibtisch, ein zusätzliches Bett. Vornedran eine große Terrasse, hinter dem Zimmer ging es weiter zu einem weiteren Raum und von dort in das riesige Bad. Vielleicht haben wir uns das nach dem Dschungel auch einfach verdient. 


Danach aßen wir im hoteleigenen Restaurant und gönnten uns gegen 22 Uhr nochmal eine Massage. Björn eine Rückenmassage für 25 $, ich eine Fußmassage für 15 $. 

Und dann war wieder Schlafen angesagt, die heutige Nacht war ja nur eine Zwischenübernachtung.

Kambodscha – 17. Tag Banlung

Der eigentliche Plan für den heutigen Tag war, den Yeak Lom Kratersee zu besuchen. Lt. Lonely Planet einer der friedlichsten und schönsten Orte in Kambodscha. Aber dazu waren wir einfach zu kaputt und müde. Das Dschungeltrekking hat uns ganz schön geschafft und meine Erkältung tat ihr Übriges. Schade, da wir den See gerne gesehen hätten, aber alles geht nun mal nicht.

So nahmen wir unser Frühstück ein. Mein Schatz stellte jetzt erst fest, dass es doch wirklich Baguette mit Nutella gibt, da war die Welt wieder in Ordnung. Ich begnügte mich mit einem Obstsalat. Und anschließend hingen wir wieder nur auf der Terrasse der Hotelbar ab. Das Hotel hatte sich netterweise noch bereit erklärt, unsere dreckige und nasse Wäsche zu waschen. Wir hofften, dass es an der Luft schnell genug trocknen würde. Ich überlegte noch, ob ich mich ins Spa der Terres Rouges Lodge aufmache, aber auch dazu konnte ich mich nicht aufraffen. 

So liefen wir nur noch gegen 16:30 Uhr in die Stadt, um Geld abzuheben.


Unser Abendessen nahmen wir im „Cafe Alee“ ein, eine Empfehlung von Lonely Planet. Es gab typische kambodschanische Gerichte, aber auch Burger. War alles in allem ok, aber nichts Besonderes.


Als wir zurück kamen, war unsere Wäsche doch wirklich trocken geworden, trotz Regen am Nachmittag. Was für ein Glück.

Und dann ging es nur noch ab ins Bett.

Kambodscha – 16. Tag Banlung (Dschungel)

Am Morgen waren die Klamotten, wie befürchtet, immer noch nass, die Schuhe triefend.
Es gab nochmal Frühstück und dann wollten wir das ganze nur noch beenden. Rein in die nasse Hose und die triefenden Schuhe und dann waren es noch 2-3 h Marsch. Immer noch war alles  matschig. Lt. unserem Guide waren wir aber heute schneller unterwegs 😉. Wieder überquerten wir mehrere Bäche, die Vegetation war heute aber wieder weniger dicht.

Was ich noch nicht erwähnt habe: die ganze Tour über ist unser einheimischer Guide mit ner Menge Gepäck auf dem Rücken stoisch mit seinen Flip-Flops, als wenn überhaupt nichts wäre, Schritt für Schritt in zügigem  Tempo vorneweg gelaufen. Als wenn ihn das alles gar nicht juckt.
Schließlich kamen wir also wieder beim indigenen Dorf an.


Ein letztes Essen wurde eingenommen, ich verzichtete aber. Zur Abwechslung gab es Nudeln. Um mal was anderes als das komische Wasser zu trinken, kaufte ich mir einen Aloe Vera Drink im  kleinen Kiosk. Wieder liefen einige Schweine um uns rum und die Einheimischen beäugten uns wieder.


Dann ging es mit dem Motorboot wieder raus aus dem Dschungel. Noch ne 3/4 h Autofahrt und wir waren zurück in der Zivilisation.

Zurück in der Tree Top Lodge hieß es nur noch raus aus den Klamotten und ab unter die Dusche. Und dann waren wir nur noch platt. 

Das einzige, was wir noch gemacht haben, war an der Hotelbar zu sitzen und später noch ein Abendessen einzunehmen.

Die ganze Nacht hindurch waren wieder die Zikaden zu hören.

Kambodscha – 15. Tag Banlung (Dschungel)

Um 7:30 Uhr wurde nach einer unruhigen Nacht aufgestanden. Die Guides hatten das Frühstück schon zubereitet. Es gab Entenei-Omelette mit Tomaten und Zwiebeln und wieder Reis. Der Guide erklärte uns, dass Hühnereier zu schnell kaputt gehen. Hat alles in allem gut geschmeckt.

Unsere verschwitzten Klamotten waren immer noch genauso nass wie am Vorabend. Trocknen war bei der Luftfeuchtigkeit nicht möglich. Gegen 10 Uhr machten wir uns dann wieder auf den Weg und ich war eigentlich ziemlich groggy. Der Weg führte dann auch gleich mal steil bergauf und der Guide legte ganz schön Tempo vor. Es dauerte keine 10 Minuten und mein Tshirt war wieder klatschnass. Ich war außer Atem, mir war schwindlig und ich wusste nicht, wie ich heute 6-7 h Marsch durchhalten soll. Mein Schatz hat mir doch dann wirklich mein Gepäck abgenommen und hat dann zwei Rucksäcke und zwei Hängematten den Berg hochgeschleppt. Ich glaube, anders hätte ich es nicht geschafft. Mein ewiger Dank sei ihm sicher. Leider hat er sich dabei dann aber irgendwann an einem Ast, der runtergeknallt ist, die Hand verletzt. Der Weg führte immer weiter bergauf und ich habe echt noch nie in meinem Leben so geschwitzt wie da. Endlich kamen wir oben an und ich übernahm mein Gepäck wieder. Jetzt ging es erst mal auf flachen Wegen weiter. Mal gab es richtige schmale Wege, mal musste der Weg mit Machete freigeschlagen werden, es ging durch dichtes Gestrüpp, Bäume versperrten den Weg etc. Jetzt war es so, wie man sich Dschungel vorstellt und immer ging es bergauf und bergab. Der einheimische Guide hatte uns allen inzwischen ruckizucki Wanderstöcke zurechtgezimmert und die waren echt hilfreich. 

Wir hatten noch eine halbe Stunde bis zur Mittagspause, als auf einmal Regen aufzog. Genauso schnell, wie der Regen kam, hatten unsere Guides einen Unterstand gezimmert, der gerade rechtzeitig fertig wurde und so blieben wir vorerst im Trockenen. Wir zogen das Mittagessen vor, es gab natürchlich wieder Reis, dieses Mal mit Gemüse. Rund um uns herum schüttete es und  überall sammelte sich das Wasser und der Weg war jetzt eine schöne Matschgrube. Aber es half ja alles nichts, wir mussten weiter. Nach ca. 30 Minuten war der Regen vorbei und wir machten uns auf den Weg. Überall waren jetzt Pfützen und Matsch. Und es kam noch schlimmer, der nächste Monsunregen war im Anmarsch und bis Kamera und anderer Krempel wasserdicht verpackt war, waren wir auch schon nass, bevor die Regenjacke rausgekramt war. Die hätte aber wahrscheinlich eh nicht viel geholfen. Es dauerte keine 5 Minuten, bis wir pitschepatsche nass waren. Es kübelte wie aus Eimern. Das Tshirt war ja vorher vom Schwitzen schon klatschnass, jetzt klebte es so richtig, die Hose klebte an den Beinen, die Haare trieften und die Goretex-Schuhe machten das auch höchstens eine halbe Stunde mit und waren dann völlig durchweicht. Wär ja alles nicht so schlimm, wenn man nicht eh schon erkältet wäre oder wenn man wüsste, man kommt heim, kann sich unter die heiße Dusche stellen, Haare föhnen und sich ins warme Bett legen. Aber wir hatten ja noch eine Nacht in Hängematte vor uns, mit dem Wissen, keine Ersatzhose und Schuhe zu haben und, dass diese am nächsten morgen noch genauso nass sein werden, wie jetzt. Tolle Aussichten. Spätestens jetzt habe ich es gehasst. 

Irgendwann hörte es wieder auf, alles klebte und wir kämpften uns weiter durch nasses Gestrüpp, überschwemmte Bäche etc. Aber das war ja jetzt eh egal, es war ja eh alles nass. Und alles wimmelte wieder von Blutegeln. Ein weiterer hat mich erwischt, bestimmt zehn weitere hab ich noch rechtzeitig gesehen, aber dann war das gar nicht so einfach sie loszuwerden. Ein einfaches Fingerschnicken hat nicht gereicht. Am besten klappte es mit einem Blatt, um damit den Egel zu packen und abzuziehen.

Gegen 17:00 Uhr kamen wir dann an unserem Ziel an. Ein einheimisches Dorf. Wenn es irgendwie gegangen wäre, hätte ich das ganze am liebsten hier abgebrochen, aber das ging ja nicht. Wir durften in der Scheune der Familie übernachten, die etwas abgelegen war, die dafür aber erst noch hergerichtet werden musste. Immerhin war es hier etwas wärmer und trocken. So richteten wir uns zwischen dem Getreide ein und zogen vor allem erst mal die nassen Klamotten aus. Leider war das meiste im Rucksack auch nass geworden, so dass ich nur noch ein trockenes Hemd vorfand. Da die Unterhosen auch nass waren, blieb mir nur die Badehose. War wahrscheinlich ein lustiges Bild: Outdoorhemd, Badehose und Handtuch im die Hüfte. 

Die Guides brachten uns erst mal warmen Tee oder Kaffee und gingen dann in die andere Hütte, um unser Essen zu kochen. In der Zwischenzeit kam eine Einheimische zu uns in die Hütte und eine Art Räucherstäbchen und brabbelte irgendwelche Worte vor sich hin. Der Guide erklärte später, dass es so eine Art Segnung oder Danksagung für die Reisernte war.

Für unser Licht sorgte eine Autobatterie, an die eine Lampe angeschlossen war. Hierüber hat ein Einheimischer irgendwann dann auch noch sein Handy geladen, was ziemlich gefährlich aussah.

Ich wäre ja gerne mal in die Hütte zu den Einheimischen gegangen, aber in meiner Badehose hätte das wohl doch ein komisches Bild abgegeben.

Zum Essen gab es dann wieder Reis mit Enten-Rührei. Schließlich hängten die Guides die Hängematten auf, unter dem Fußboden war noch ein Huhn beheimatet. 

Hier die Hängematten der Guides:


Hier war es auf jeden Fall problemloser, die Hängematte zu verlassen und das Gepäck griffbereit zu haben. Im Dschungel mussten wir ja alles hoch hängen und beim Verlassen der Hängematte war die Tiergefahr ja doch höher.

Wir gingen dann schlafen, aber das war die gleiche Prozedur wie die Nacht davor. Meine Sachen waren nass, also hatte ich nur die Badehose und das Hemd. Das Schlafsackinlett musste dann als notdürftige Decke herhalten, was aber nachts doch kalt war. Eingeschlafen bin ich, aber wieder war nach dem wach werden in der Nacht an Schlaf nicht mehr zu denken. 

Kambodscha – 14. Tag Banlung (Dschungel)

So, heute ging es dann wirklich zum Dschungeltrekking. Der Part unserer Reise, vor dem mir schon länger etwas Bange war. Und wie es der Teufel so will, hat mich wirklich ne Erkältung erwischt. Ausgerechnet jetzt. 

Ok, also packten wir u. a. folgendes Gepäck:

– Rucksack

– Schlafsackinlett

– Stirnlampe

– Erste-Hilfe-Set

– Toilettenpapier

– Handtuch

– Bikini

– Regenjacke

– Flip-Flops

– Kamera

– Sonnenbrille

– Trekkingschuhe

– Mückenspray

– Sonnencreme

– Mütze

– Mückenschutzkleidung (Hose und Hemd)

– Kleidung zum Schlafen

Wasser und Hängematte bekamen wir vom Anbieter zur Verfügung gestellt. Unsere Wertsachen, die wir nicht mitnehmen wollten, konnten wir an der Rezeption im Hotel abgeben.

Um 8:30 Uhr sollte es los gehen und um 8:15 Uhr sollten wir vor Ort sein. Und wer war nicht da und ist erst um 8:30 Uhr erschienen? Unsere Chinesin. Und wie sollte es auch anders sein, sie hatte auch keinen Rucksack dabei. Also musste dieser auch erst noch vom Anbieter vorbereitet werden, ein paar Schuhe haben sich dann auch noch für sie gefunden. Danach fuhren wir auf den Markt, Wasser und Verpflegung einkaufen. Und die Chinesin brauchte ja noch Hose, Regencape und Stirnlampe, was uns nochmal 20 Minuten Zeit gekostet hat.

Also ging es dann endlich los. Zuerst stand ca. 1 h Autofahren an. Der Weg führte uns über rote Sandpisten und ab und zu mal mit Streigung und Gefälle ca. 50 km nach Veun Sai. Dort stiegen wir dann in ein Motorboot um. Jeder bekam eine Rettungsweste und dann konnte die Dschungeltour losgehen. Wir fuhren ca. 30 Minuten mit dem Boot über den Tonle San und einen Seitenarm. Die Ufervegetation erweckte ein bisschen Amazonasfeeling bei uns. Schließlich legten wir dann an einem indigenen Dorf an und dort erwartete uns der einheimische Führer. Dieser sprach leider nur Khmer. Hier waren wir wirklich wieder abseits der Zivilisation. Leider war aber auch wieder alles ziemlich verdreckt und runtergekommen. Ein paar Schweine liefen in der Gegend rum und die Einheimischen beäugten uns teilweise neugierig. 


Und dann konnte es wirklich losgehen. Das Gepäck wurde geschultert und wir liefen los. Zuerst hatte die Landschaft noch nicht so viel mit Dschungel zu tun, sondern war eher weitläufig und nicht viel bewachsen.


 Aber je weiter wir liefen, desto mehr nahm die Bewaldung zu. Nach ca. 2 h Marsch machten wir dann Rast und nahmen unser Mittagessen ein, gebratener Reis mit Rindfleisch. Der Reis war sehr lecker, das Rindfleisch war nicht ganz mein Fall. War aber nicht so schlimm, dass ich es übrig gelassen habe, da unser Guide die Reste für die Kinder im Dorf mitgenommen hat.


So ging es dann schließlich weiter. Die Vegetation wurde immer dichter und wir mussten öfters mal Bäche auf Steinen überqueren oder über umgelegte Baumstämme balancieren. Baumstämme versperrten und des Öfteren auch mal den Weg, so dass wir diese übersteigen mussten. Oder Äste hingen in den Weg, die wir des Öfteren mal übersehen haben, weil wir die ganze Zeit auf den Boden gestarrt haben. Da hat es an der Birne öfters mal rumms gemacht. Die Ameisenstraße in unserem Bett war gar nichts gegen die Ameisenstraßen, die wir hier zu sehen bekamen. Es war so heiß und die Luftfeuchtigkeit so hoch, dass unsere Klamotten komplett durchgeschwitzt waren. Ich habe noch nie in meinem Leben so geschwitzt, noch nicht mal in der Sauna. Unterwegs schlugen die Guides mit der Machete einen Stück von einer Pflanze ab (weiß den Namen nicht) und aus der Pflanze tropfte Wasser. Wir hielten unseren Kopf darunter und verköstigten es. Dies ist eine Möglichkeit, um im Dschungel an Wasser zu kommen. Wir machten nochmal Rast an einem Bachlauf….


…sahen unterwegs viele Schmetterlinge in allen möglichen Farben und nach ca. 4 h erreichten wir unseren Rastplatz für die Nacht. 


Dieser befand sich nahe eines Wasserfalls. 


Unsere Guides entfachten sofort ein kleines Feuerchen, über dem Wasser gekocht wurde, so dass wir dann heißen Kaffee oder Tee gereicht bekamen. 


Den Tee- bzw. Kaffeebecher haben die Guides aus einem Stück Bambus gefertigt. Den hebe ich als Andenken auf. 


Wir zogen erst mal frische Hemden an, da die anderen einfach komplett durchgeschwitzt waren und packten im tiefsten Dschungel die 05er-Fahne aus 😉.

Die Moskitos ließen auch nicht lange auf sich warten. Und schließlich entdeckte Björn zwei Blutegel an sich und fand dieses Schauspiel nicht so lustig. Ich war froh, dass ich keine abbekommen hatte, bis sich kurz später meine Hose am Knie auch rot einfärbte. 


Wenn es blutet, ist der Egel schon längst wieder abgefallen. Heißt, man bekommt davon meistens gar nichts mit. Tut nicht weh, man merkt nichts, aber es blutet halt und hat so schnell nicht mehr aufgehört. Zum Glück hatte ich vor dem Urlaub noch Wunddesinfektion gekauft. So hatten wir dann irgendwann blutverschmierte Hosen und Socken und natürlich keinen Ersatz dabei.

Schließlich wurde dann unsere 5-Sterne-Luxus-Suite für die Nacht eingerichtet 😉.


Danach wurde dann Abendessen gekocht. Dieses Mal gab es Reis mit Schweinefleisch und nochmal wurde Tee oder Kaffee gereicht und wir kämpften immer noch gegen die Blutegel. Und rund um unsere Essensstelle wimmelte es irgendwann von Ameisen.

Dann gab es Abendessen, im Kessel über dem Feuer gekocht, dieses Mal Reis mit Schweinefleisch.

Die Dunkelheit war inzwischen hereingebrochen. Ich war durch die Erkältung ganz schön kaputt, trotzdem machten wir uns dann nochmal 40 Minuten auf den Weg und liefen nun mit den Stirnlampen ausgestattet im Dunkeln durch den Dschungel. Zuerst ging es ziemlich steil den Berg hinauf und insgesamt war es schon ein bisschen unheimlich. Schnell war das frische Hemd wieder verschwitzt. Unser Guide hatte uns noch darauf aufmerksam gemacht, dass wir auf die großen schwarzen Ameisen achten sollen, da deren Biß wohl ziemlich schmerzhaft ist. Diese begegneten uns ziemlich häufig und feste auftrampeln war dann das Motto, damit sie ggf. abgeschüttelt wurden. Irgendwann machte uns unser Führer auf ein Tier aufmerksam und wir dachten zuerst, dass es eine kleine Schlange ist; der Guide konnte ja kein Englisch. Zurück im Camp sagte unser englischer Guide, der zurückgeblieben war, dass es wohl doch nur ein großer Wurm war.

So begaben wir uns dann relativ bald, auch wenn es noch recht früh war, in unsere Hängematten und ich dachte, ich traue meinen Augen nicht, als die Chinesin ihren Laptop auspackte und Videos vom Tage anschaute. Naja, jedem das seine. 

Der Toilettengang hatte natürlich im Wald stattzufinden und möglichst nicht allzu nah am Camp.

Zu Trinken gab es ab sofort abgekochtes Wasser aus dem Bach, was nicht wirklich lecker war. Hat stark nach Rauch und Erde geschmeckt und es hing und irgendwann zum Hals raus.

Ich fand die Hängematte nicht sonderlich bequem. In meinem Merino-Longsleeve war es definitiv zu heiß, so dass ich zum Tshirt wechselte. Als Kopfkissen benutzte ich meine Daunenjacke. Eine gescheite Schlafposition fand ich nicht: Ausgestreckt, zusammengerollt, oben, unten, Seite, Rücken, nichts war perfekt. Und bei jeder Bewegung fing die Hängematte natürlich an zu schaukeln und hörte minutenlang nicht auf. Und die Zikaden heulten laut wie Sirenen, die ganze Nacht über. Trotzdem scheine ich irgendwann eingeschlafen zu sein. Irgendwann in der Nacht wurde ich wach und es war ganz schön kalt. Also doch Merino-Longsleeve angezogen und auch bald noch die Daunenjacke hinterher.Das Schlafsackinlett, mit dem ich mich vorher noch zugedeckt hatte, benutzte ich jetzt als Kopfkissen. Aber an Schlaf war irgendwie nicht mehr zu denken. 

Kambodscha – 13. Tag Kratie -Banlung

Um 7 Uhr nahmen wir unser Frühstück ein, was hier im Le Tonle separat bezahlt werden muss.

Ok, und dann die nächste Story zum Straßenverkehr in Kambodscha. Heute führte uns unser Weg mit dem Minibus von Kratie nach Banlung. Um 8 Uhr wurden wir abgeholt und fragten uns schon, wie unser Gepäck in diesem Bus untergebracht werden soll. Es ging. Wir nahmen Platz, drei weitere Leute saßen schon im Bus. Wir fuhren durch die Stadt und luden immer weitere Leute ein. Bei einem Stop wurden auf einmal alle umgesetzt, die vorderste Bank wurde mit einer Decke abgedeckt und draußen sahen wir im ersten Moment nur jemanden mit einer Kordel stehen. Und wir dachten schon, was steigt denn jetzt ein? Eine Kuh? Ein Schwein? Ok, es war dann schließlich doch nur ein Moped. Damit war die vorderste Bank dann schon belegt und alle anderen Plätze aus unserer Sicht auch, so dass wir die Rucksäcke auf den Schoß nehmen mussten (für meinen hab ich zum Glück noch ein Plätzchen im Gang gefunden). Tja und was soll ich sagen? Das Einsammeln ging trotzdem fleißig weiter. Ein Passagier nahm links neben dem Fahrer Platz, eine weitere Passagierin wurde mit Baby auf einen Kinder-Plastikstuhl, der im Gang platziert wurde, verfrachtet. Und das weitere Gepäck ungesichert vorne aufs Moped. Zum Glück mussten wir keine Vollbremsung machen. Und Anschnallen war ja sowieso nicht möglich.


Nach rund 1 h Einsammeln und 2 h Fahrt machten wir einen Zwischenstopp in Stung Treng, wo ein Toilettengang möglich war. 


Weitere 2 h Fahrt und wir waren in Banlung, wo dieses Mal keine Abholung bereit stand. Zwei Mopedfahrer wollten uns ins Hotel fahren. Haben die doch glatt unsere riesen Koffer hinter ihren Rücken geladen und wollten, dass wir hintendran Platz nehmen. Da haben wir uns geweigert und auf ein Tuk-Tuk bestanden. Dieses hat uns dann zur Tree Top Lodge, unser Hotel, gefahren, wo wir von den Angestellten aufgrund unseres großen Gepäcks ausgelacht wurden (zu recht). Die armen mussten dann die schweren Koffer zur Hütte schleppen.


 Dort angekommen wollten wir uns ein bisschen ausruhen. Zuerst tat ich dies auf der Hängematte auf der Veranda, wechselte dann aber doch ins Bett, ….


…bis wir feststellten, dass eine Ameisenstraße 🐜 🐜 🐜 🐜 🐜 🐜 🐜 🐜 🐜 🐜 🐜 🐜 🐜  durch unser Bett verläuft. Am Fuß war ich schon ein paar Mal gezwickt worden. Also sagten wir an der Rezeption Bescheid, die dann das Zimmer nochmal säuberten. Wir nahmen in der Zwischenzeit an der Bar Platz und ich trank einen Tee. Irgendwie scheine ich mir blöderweise einen Tag vor dem Dschungeltrekking eine Erkältung zugezogen zu haben. 

Um 17 Uhr begaben wir uns zu Dutch Co. unserem Anbieter für das Dschungeltrekking und besprachen die Details. Anwesend war auch noch eine Chinesin, eine weitere Teilnehmerin des Trekkings, welche aber nicht besonders gut vorbereitet schien. Nur Flip Flops im Gepäck, keine Stirnlampe, keine gescheite Hose, kein Rucksack, also eigentlich so gut wie gar nichts. Außerdem kam dann noch die Frage, ob es im Dschungel Internet gibt. Äääh? Geht man nicht vielleicht auch in den Dschungel, um mal abseits der Zivilisation zu sein?

Wir besprachen, was wir mitnehmen müssen, Wasser, Kaffee und Tee gibt es gestellt. Ebenso die Hängematte, die wir aber selbst tragen müssen, ebenso wie das Wasser. Ich befürchtete ja schon für 3 Tage Wasser schleppen zu müssen. Aber laut Guide ist eine Flasche ausreichend, da wir später Wasser abkochen.

Danach gingen wir dann zum Abendessen und orderten für 21 Uhr nochmal eine Massage für 10 $. Die hat dann auch sehr gut getan und ich fiel hinterher ins Bett. Hier im Zimmer fühlte man sich fast wie in freier Natur, so laut hörte man die Umgebung. Die Zikaden waren die ganze Nacht hindurch zu hören. Einen Gast hatten wir auch noch im Zimmer, einen riesigen Gecko. So einen großen hatte ich bisher noch nicht gesehen.