Schottland (Gairloch) – 11.05. – 25.05.2019 – 5. Tag Wanderung auf den Beinn Airigh Charr

Der 5. Tag hielt die erste richtig große Herausforderung parat. Ziel war der Beinn Airigh Charr, „der moosige Weideberg“. Angekündigt waren 20 km und 790 Höhenmeter. Deshalb dachte ich lange darüber nach, ob ich mitgehe. Beim Frühstück, das wieder um 7:45 Uhr stattfand, ließ ich mich davon überzeugen doch mitzugehen.

Vorneweg, Schottland verwöhnt und auf jeden Fall weiterhin mit dem allerschönsten Wetter. Tshirt war angesagt.

Wir wurden um 9 Uhr mit dem Bus abgeholt und nach einer viertel Stunde waren wir auch schon am Fahrtziel in Poolewe angekommen.

Der Weg führte uns zunächst eine ca. 4 km lange Schotterpiste entlang, auf noch relativ ebenen Wegen.

In der Ferne konnten wir dann das Ziel der heutigen Wandertour schon erspähen.

Loch Maree war auch wieder in Sichtweite.

Den Schozterweg kürzten wir über die Heide etwas ab und kamen schließlich an einer schönen Wasserstelle an, an der wir nochmal Rast machten. Die letzte Pause, bevor der Anstieg von 790 m begann.

Tja und dann begann der Anstieg. Zuerst ging es noch relativ gemäßigt quer den Hang entlang,

Allmählich wurde der Weg aber immer steiler. Hier trafen wir auf einen Wanderer aus Süd-Schottland, der das gleiche Ziel wie wir hatte. Und die ersten schönen Ausblicke taten sich auf.

Schließlich erreichten wir eine Hochebene, wo man im ersten Moment dachte, man hätte den Gipfel schon erreicht. Es waren aber immer noch 200 Höhenmeter zu überwinden. Auf jeden Fall stärkten wir uns hier nochmal.

Hier endete dann auch der richtige Weg und der letzte Anstieg ging dann nur noch fast senkrecht die Heidelandschaft nach oben. Das war nochmal ein richtiger Kraftakt, unebener Boden, fast senkrechter Aufstieg.

Dann hatte auch ich es geschafft.

2:15 Stunden haben wir für den Aufstieg benötigt. Oben war immer noch herrlicher Sonnenschein und ein toller Rundumblick auf die Umgebung. Ausblicke vor allem zur Küste, über Fionn Loch zum Fisherfield Forest und An Teallach und ueber Loch Maree in den Sueden Torridons.

Hier war natürlich erst mal Picknick angesagt und wir hielten und hier länger auf. Der ein oder andere nutzte die Pause auch für ein Nickerchen. Inzwischen hatte der Schotte auch den Gipfel erreicht und leistete uns Gesellschaft.

Aber nach einem Aufstieg kommt auch immer ein Abstieg, was ja nicht grade zu meinen Lieblingsdisziplinen gehört, aber dieses Mal hat es erstaunlich gut geklappt.

Relativ schnell hatten wir dann doch wieder die Wasserstelle erreicht und hielten erst mal unsere Füße ins kalte Bergwasser. Dies tat sehr gut, weil die Füße nun doch arg qualmten.

Wir waren wie auf den Lofoten mal wieder sehr gut in der Zeit. Wir liefen den Schotterweg zurück und konnten beim Zurückblicken gar nicht glauben, dass wir kurz vorher noch dort oben waren.

Wir folgten dem Bach…..

…..und dann begegneten uns doch wirklich noch ein paar Hirsche.

Und da wir so gut in der Zeit waren, entschied unser Guide kurzerhand, dass wir noch 3 km Umweg laufen.

Dafür mussten wir zuerst eine Pferdekoppel passieren.

Der Weg am See entlang war dann auch sehr schön, nur dass meine Kraft und Konzentration nun doch schon sehr nachgelassen hatte, so dass ich es dann nicht mehr ganz so genießen konnte.

An Ginsterbüschen vorbei und dann kamen endlich die ersten Häuser in Sicht.

In Poolewe wurden wir dann wieder mit dem Bus abgeholt.

Am Ende haben wir 24 km, 37.000 Schritte, 790 Höhenmeter (nicht kumuliert) zurückgelegt. Und die 790 Höhenmeter galt es quasi am Stück zu bewältigen. Da waren wir dann doch ein bisschen stolz auf uns.

Zurück waren wir dann erst gegen 19 Uhr. Einige genehmigten sich dann erst mal ein kühles Bier in der Bar, ich wollte aber so schnell wie möglich aus den Schuhen rauskommen. Abendessen gab es heute erst um 20 Uhr. Wie immer drei Gänge und wieder sehr lecker.

Danach fielen dann aber doch alle todmüde ins Bett.