26.02.2020 – 20.03.2020 – Costa Rica – 15. Tag: Fahrt über Alajuela nach Puerto Viejo de Sarapiqui

Inzwischen ist Corona auch hier in Costa Rica angekommen. Vor ein paar Tagen gab es ein paar wenige Fälle, der Virus hat sich jetzt aber auch schon ausgebreitet und das Krankenhaus in Alajuela nimmt keine Patienten mehr auf. Ein Arzt hat den Virus hier wohl eingeschleppt.

Bisher waren wir ja froh, dem Wahnsinn in Deutschland entkommen zu sein. Nachrichten über leere Supermärkte durch Hamsterkäufe, jetzt Bundesligaspiele vor leeren Rängen, geschlossene Schulen….

Hier läuft alles noch normal und wir hoffen, dass Corona nicht noch Auswirkungen auf unsere Reise haben wird. Aber heute trafen auch erste Nachrichten ein, dass die Uni in San José ab morgen geschlossen werden soll.

Ansonsten hatten wir heute nur eine lange, lange Fahrt vor uns und der Tag hatte etwas von „10 kleine Negerlein“. Nach dem Frühstück mussten wir uns nämlich leider von den ersten beiden Mitreisenden verabschieden, die die Reise ohne die offizielle Verlängerung gebucht haben und stattdessen noch vier weitere Tage in Samara blieben. Unser Bus brachte sie noch in das andere Hotel und unsere Fahrt führte uns mehrere Stunden nach Alajuela, das in direkter Nachbarschaft zu San José liegt.

Auf der Fahrt erzählte unser Guide etwas über das Gesundheitssystem in Costa Rica. Grundsätzlich sind alle Costa Ricaner krankenversichert, die angestellt sind. Das Problem ist allerdings, dass der Anteil an Schwarzarbeit sehr hoch ist und all diese Menschen sind dann auch nicht versichert. Allerdings wird auch niemand eine Versorgung verweigert, der nicht versichert ist. Termine für bestimmte Spezialbehandlungen, z. B. Ultraschall oder Ähnliches sind sehr schwer zu bekommen oder mit langen Wartezeiten verbunden, es sei denn, man geht in eine Privatpraxis und bezahlt die Behandlung selbst….

Unterwegs machten wir wieder Pause an der Raststätte mit den roten Aras.

Und heute passierte ein Kuriosum. Wir saßen im Café, ich hatte wieder einen Frappé Cappuccino und Björn ein Frutas Mixtas. Am Nachbartisch saß auch eine Deutsche. Und bevor man sich versehen konnte und bevor die Dame reagieren konnte, flog der Ara mitten ins Café und klaute das Kaffeestückchen vom Teller.

Danach fuhren wir weiter nach Alajuela, wo wir eine kurze Stadtbesichtigung machten.

In den Bäumen hier saßen auch Papageien in den Kronen.

Weiter ging es zur katholischen Kirche.

Anschließend nahmen wir noch gemeinsam ein Eis ein. Da dies Bestandteil des Reiseplans war, wurde dieses vom Guide bezahlt.

Das war auf jeden Fall sehr lecker.

Dann fuhren wir zum Hotel in Alajuela und hier hieß es wieder Abschied nehmen. Drei weitere Mitreisende hatten die Reise ohne Verlängerung gebucht und fliegen morgen wieder nach Hause. Ein weiterer Mitreisender hat auch nicht die Verlängerung gebucht, setzt aber seine Reise noch 3 Wochen in Bolivien und Chile fort. Heißt, für die Verlängerungswoche sind wir jetzt nur noch zu neunt.

Wir Neun fuhren nun also weiter in die Karibik. Unser heutiges Ziel war Puerto Viejo de Sarapiquí. Unterwegs hielten wir am Wasserfall La Paz und machten einen kurzen Fotostop.

Ein weiterer Stop am Wasserfall San Fernando folgte.

Wir befuhren in den Bergen eine Straße, die vor ein paar Jahren durch ein Erdbeben völlig zerstört worden war und es hieß, dass diese Straße wohl nie wieder befahrbar sein würde. Dann taten sich die Einwohner dort aber zusammen und haben die Straße in Eigenregie wieder befahrbar gemacht und das innerhalb eines Jahres. Heute ist die Straße besser als vorher.

Nach langer Fahrt kamen wir dann in Puerto Viejo de Sarapiqui im Hotel El Bambu an. Hier erhielten wir das erste Mal auf der Reise einen Willkommensdrink. Das Hotel liegt direkt an der Straße, die Zimmer sind aber kleine Bungalows, die sich hinter dem Haupthaus, verbunden durch Holzstege mitten im Dschungel liegen. Urwaldgeräusche inklusive.

Die Zimmer sind sauber und angenehm, aber das Bett geht überhaupt nicht. Alleine ist es ok, zu zweit gleicht es einer Berg- und Talbahn und Rückenschmerzen lassen grüßen.

Nach der Ankunft schlenderten wir durch den Ort, der aber wenig zum Verweilen einlädt. Ein Chinaladen neben dem anderen und außer dem Restaurant in unserem Hotel haben wir keine weitere Essensmöglichkeit gefunden. Wir kauften noch ein wenig Obst und gingen wieder zurück ins Hotel, weil wir uns hier nicht wohl fühlten. Als ich auf dem Bett lag, wackelte auf einmal das ganze Zimmer. Die Vermutung liegt nahe, dass ein kleines Erdbeben war.

Unser Guide erzählte uns, dass dies hier eine ganz arme Region Costa Rica’s ist und es deshalb so ganz anders ist als bisher. Teilweise verdienen die Leute hier wohl nur ca. 1,5 Dollar pro Tag.

Nach dem Duschen gingen wir dann gegen 19 Uhr ins hoteleigene Restaurant. Das Essen hier war allerdings sehr lecker und auch viel billiger als an unseren bisherigen Stationen.

Mein Ananassaft hat nur rund 850 Colones gekostet, ca. 1,5 Dollar. Zum Essen hatte ich überbackene Hähnchenbrust.

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