Lofoten – 03.07.2018 – 8. Tag: Svolvær

Heute geht es schnell, es gibt nämlich nicht viel zu berichten. Los ging es heute erst um 10 Uhr. Da ich aber von der gestrigen Wanderung geschafft war, meine Knie weh taten und das Wetter alles andere als gut war, beschloss ich heute die Wanderung nicht mitzugehen, auch wenn ich die einzige war.

So sah der Blick aus dem Fenster aus:

So gammelte ich erst mal auf dem Zimmer rum, überlegte, ob ich mal mit dem Bus zum Wikingermuseum fahre, entschied mich aber doch dagegen. Zwischenzeitlich bekam ich Info von der Wanderung, dass es auf dem Svartinden teilweise so aussah:

Ich glaube, ich habe nicht allzu viel falsch gemacht.

So entschied ich mich dann mit dem Bus nach Svolvær zu fahren, weil wir von der Stadt selbst ja noch nicht allzu viel gesehen hatten. Also erst mal den Kilometer zur Bushaltestelle zurückgelegt. Viel gab es dann in Svolvær aber auch nicht zu sehen. Ich schlenderte ein bißchen durch die Stadt und schoss ein paar Fotos.

Dann suchte ich noch die Touri-Info auf und setzte mich ins Café und schrieb ein paar Postkarten. Ein Stück Käsekuchen und ein Café Latte rundeten den Besuch ab. Ich las noch bisschen in meinem EBook-Reader, erledigte noch ein paar Einkäufe und nahm um 17 Uhr den Bus zurück. Die Wanderer waren noch nicht zurück.

Ich schaute noch ein bisschen Fußball und gegen 18:45 Uhr kamen die Wanderer zurück. Essen gab es dann um 19:30 Uhr: Hähnchenschenkel, Kartoffelbrei und Gemüse. Als Nachtisch gab es Vanillepudding mit Beeren.

Da wir beim Abendessen über Geocaches geredet hatten, schaute ich mal, ob es welche in der Nähe gibt, und siehe da, nur 500 m entfernt gibt es nen Tradi. Den habe ich grade noch schnell auf einem kleinen Spaziergang gehoben und jetzt ist wieder Fußball angesagt. Verlängerung vom Spiel Kolumbien gegen England.

Lofoten – 02.07.2018 – 7. Tag: Dreigipfelwanderung in Svolvær (Tuva, Jomfrutindan, Blåtinden)

Heute stand eigentlich ein freier Tag im Programm. Unser Guide Michael bot aber fakultativ eine Wanderung an. Eigentlich hatte ich heute keine Lust schon wieder zu wandern. Am Vorabend hatte ich mich noch erkundigt, ob es nicht eine schöne Bootstour gibt, da schönes Wetter gemeldet war. Außer der Bootstour in den Trollfjord, gab es aber nichts und diese Tour haben wir mit den Hurtigruten ja sowieso noch vor. Einige Mitreisende waren am Vortag auch noch am Überlegen auszusetzen. Angeboten wurde eine anstrengende Tour zu drei Berggipfeln, allerdings mit der Option nach jedem Gipfel aufzuhören. Nachdem tolle Panoramen angekündigt wurden, entschieden sich dann doch alle mitzugehen und wenigstens einen Gipfel zu erklimmen. Ich hatte immer noch nicht wirklich Lust, aber als einzige nicht mitgehen wollte ich dann auch nicht und bin mit der festen Überzeugung gestartet, nach dem ersten Gipfel aufzuhören.

Los ging es heute schon um 9:10 Uhr, damit wir den Bus um 9:27 Uhr erreichen. Somit waren wir auch schon um 8:00 Uhr beim Frühstück.

So liefen wir also zur Bushaltestelle und auf dem Weg bemerkte ich, dass ich meine Wanderstöcke vergessen hatte, was meine Laune auch nicht verbesserte. Der Bus nach Svolvær kostete dann ca. 4 Euro für jeden. Dann ging es los und wir mussten erst ca. 1 km durch den Ort zurücklegen und konnten gleich schon mal einen Blick auf Gipfel 1 (links) und Gipfel 3 (rechts) werfen.

Schließlich begann dann der richtige Einstieg zur Wanderung auf den Tuva.

Und es ging gleich mal richtig steil los. Mir war gleich schon klar, dass diese Wanderung kein Zuckerschlecken wird. Die Wege ließen sich aber ganz gut an und das Wetter war hervorragend. Blauer Himmel, keine einzige Wolke, 15 Grad, in der Sonne aber viel wärmer. Die Wege waren nur teilweise matschig. Aber es ging über Stock und Stein. Schnell gewannen wir an Höhe und hatten erste Ausblicke auf Svolvær, Dunst und Nebel waberte noch im Hintergrund.

Schnell erreichten wir auch einen kleinen See, an dem wir aber nur kurz Pause machten.

Und dann wurden die Anstiege schnell steiler, viel über Granitfelsen und wir gewannen immer mehr an Höhe. Das forderte schon Kondition, wurde dann aber mit tollen Blicken auf Svolvær belohnt.

Und dann kam der letzte Aufstieg zum Tuva, der nochmal recht steil nach oben ging….

….und dann aber wieder schöne Aussichten bot.

Drei Personen beschlossen dann, wieder abzusteigen, einige meinten, sie nehmen nur noch den zweiten Gipfel mit und einer wollte direkt auf den dritten Gipfel. Da Michael, unser Guide, sagte, dass es bis zum zweiten Gipfel ca. 40 Minuten sind und nicht mehr so steile Anstiege, beschloss ich doch noch dort mit hinzugehen, zumal es phantastische Ausblicke geben sollte. Am Bergsee konnten wir erst nochmal Wasser nachfüllen, das war inzwischen nämlich schon fast leer.

Die Wege waren wirklich angenehm und es gab weitere tolle Panoramen. Man konnte eigentlich hinschauen, wo man wollte, es war immer phantastisch.

Und dann dachte man, dass es eigentlich nicht mehr schöner werden kann, doch es wurde immer wieder getoppt.

Ein paar Schafe kamen uns dann bei der Gipfelerklimmung des Jomfrutindan auch noch entgegen.

Und der Gipfel des Johmfrohtinden toppte dann alles an diesem Tag dagewesene.

Und wie das Leben dann so spielt, entschloss ich mich nach langem Zögern dann doch noch dazu, den dritten Gipfel auch noch mitzunehmen. Einige andere entschlossen sich allerdings noch ein bisschen sitzenzubleiben, die Sonne zu genießen und dann abzusteigen. Ich hatte allerdings tierischen Respekt vor dem Abstieg, den ich vorher schon gesehen hatte. Der Weg auf den Blatinden war auf jeden Fall nochmal abenteuerlich.

Nachdem wir den zweiten Gipfel wieder hinuntergestiegen sind, kamen wir dann an einigen Schneefeldern vorbei. Danach ging es einen sehr steilen Hang den Berg hoch und am Ende folgte eine ca. 3 m hohe Kletterpassage, die ich ohne Hilfe wahrscheinlich nicht gemeistert hätte. Auch danach war noch ein bisschen Kraxeln angesagt. Es folgte noch eine sehr schmale Stelle, an der es sehr steil bergab ging. Ich realisierte das allerdings erst richtig, als der Guide zu mir sagte, dass ich die Stelle viel besser gemeistert hätte, als die anderen vor mir. Gut, wenn man manchmal nicht nach unten schaut. Leute mit Höhenangst hatten hier wirklich Probleme.

Oben angekommen hatten wir nochmal tolle Ausblicke, auch wenn mir persönlich der zweite Gipfel am besten gefallen hat. Obwohl diese natürlich auch bombastisch waren.

Wir machten noch Fotos auf einem Felsvorsprung und dann machte ich mich vor den anderen auf den Rückweg, da ich befürchtete, dass ich beim Abstieg wieder den ganzen Verkehr aufhalten würde. Allerdings klappte es heute viel besser, was wahrscheinlich daran lag, dass ich keine Stöcke hatte. War also wohl eher ein Wink des Schicksals, dass ich sie vergessen habe.

Der Abstieg war aber schon heftig. Teilweise ging es extrem steil bergab und der Untergrund war alles andere als fest. Wir legten aber ziemlich schnell viele Höhenmeter nach unten zurück, wo wir uns wieder mit den anderen vom zweiten Gipfel trafen. Der erste Teil des Abstiegs war also erst Mal geschafft.

Und der weitere Teil zog sich wieder dahin und ging echt auf die Knochen. Bergab ist einfach nicht meine Disziplin, vor allem bei solchen langen Passagen abwärts.

Von weiter unten konnten wir dann nochmal einen Blick auf das Tagesziel werfen.

Irgendwann hatten wir es dann stolz wie Oscar geschafft. Ich würde mal sagen, das war schon ne Leistung.

Das waren ca. 850 Höhenmeter hoch und runter und das verteilt auf nur 10 km.

Wir erreichten dann gerade noch pünktlich den Bus, der um kurz nach 17:00 Uhr einlief. Der Kilometer zur Unterkunft zu Fuß fiel dann wieder extrem schwer.

Nach dem Duschen gab es dann wieder um 19 Uhr Abendessen. S erstes musste mal ne Cola her. Dieses Mal gab es Fischsuppe mit Muscheln als Vorspeise, die sehr lecker war. Als Hauptgang gab es Steinbeißer mit Kartoffeln, Soße und Gemüse. Heute hatte ich allerdings nicht so viel Hunger nach der anstrengenden Tour. Björn verabschiedete sich ins Bett, ich saß mit den anderen noch schön auf der Terrasse bei dem herrlichen Wetter.

Gerade als wir dann noch Verlängerung vom WM-Spiel schauen wollten, schoss Belgien in der 94. Minute doch noch ein Tor, so dass wir uns alle in unsere Zimmer verzogen.

Jetzt merke ich jeden einzelnen Muskel und die Knie tun weh. Mal schauen, ob ich morgen die nächste anstrengende Wanderung mitgehe oder doch mal aussetze.

Jetzt ist es kurz vor Mitternacht und wie immer noch hell.

Lofoten – 27.6.2018 – 2. Tag: Wanderung nach Svolvær über den Tjeldbergtinden

Der Wecker klingelte um 7 Uhr. Frühstück gab es ab 8 Uhr, wir ließen uns dort aber erst um 8:30 Uhr blicken. Unsere Zimmer sind übrigens sehr spartanisch eingerichtet, aber es reicht. Das Frühstücksbuffet war reichlicher als erwartet. Das hier ist übrigens unsere Unterkunft, allerdings bei Sonnenschein 😉: https://www.norcamp.de/de/norwegen/orsvagvaer-i-lofoten.256.1.html

Das Wetter meinte es heute immer noch nicht gut mit uns. Bei 9 Grad und Nieselregen startete unsere Einstiegswanderung direkt ab der Unterkunft. Regenjacken und -hosen waren also im Gepäck. Ziel war die Haupstadt der Lofoten, Svolvær. Allerdings erreichten wir diese nicht auf dem direkten Weg, sondern über den Hausberg von Svolvær, den Tjeldbergtinden, der ca. 350 m Höhe aufweist.

Erst mal mussten wir ca. 1 km zurücklegen, um die Hauptstraße zu erreichen. Von dort ging es dann in die Natur. Zuerst mussten wir 2 Hügel passieren.

Mit allzu schönen Fotos kann ich aufgrund des Wetters heute nicht dienen.

Unterwegs gab es dann erst mal noch ne Vorstellungsrunde, damit sich alle Teilnehmer der Reise dann erst mal kennenlernen konnten, man war ja noch nicht mit allen Leuten in Kontakt gekommen.

Nachdem wir die Hügel geschafft hatten ging es dann auf den ersten Berg dieses Urlaubs.

Hier folgten dann auch schnell steile Anstiege auf unwegsamen Wegen. Teilweise mussten wir pro Kilometer fast 100 Höhenmeter überwinden. Das war doch gleich eine ganz andere Kategorie als unsere Rheinsteig-Wanderungen der letzten Wochen.

Je höher wir kamen, desto schlechter wurde allerdings auch das Wetter.

Als wir den Gipfel endlich geschafft hatten blieb uns der tolle Ausblick auf Svolvær leider verwährt und wir sind für unsere Mühen nicht belohnt worden. Es war einfach nur neblig, kalt und der Regen wurde stärker.

Nach einem etwas ungemütlichen kurzen Aufenthalt ging es an den Abstieg, der teilweise auch recht steil, auf unwegsamen Gelände bergab ging. Und durch den Regen wurde alles sehr rutschig, so dass ich mich einmal auch schön hingelegt habe.

Aber schließlich näherten wir uns Svolvær.

Dort angekommen ging es Richtung Innenstadt.

Inzwischen war eigentlich nichts mehr trocken inkl Schuhe. Also verzogen wir uns ins Café und genossen Kaffee und Kuchen. Hier konnten wir uns erst mal aufwärmen. Was natürlich nichts an den nassen Schuhen änderte.

Danach gingen wir noch in den Supermarkt das Nötigste einkaufen und um 15:40 Uhr fuhr dann der Bus Richtung Unterkunft. Die Busfahrt war im Reisepreis enthalten.

Um 16:15 Uhr kamen wir an und mussten noch 1 km zu Fuß zurücklegen. Das Fußballspiel Deutschland – Südkorea war schon in vollem Gange und einige Mitreisende schalteten auch sofort den Fernseher ein, ich brauchte aber erst mal ne heiße Dusche.

Zur zweiten Halbzeit gesellte ich mich dann auch zu den anderen, die Übertragung stürzte aber ständig ab, so dass abwechselnd Handy und TV geschaut wurde. Geholfen hat es nichts, das Elend hatte ein Ende und Deutschland ist als Gruppenletzter ausgeschieden. Jetzt können wir uns ganz auf unseren Urlaub konzentrieren.

Um 19 Uhr ging es dann zum Abendessen. Heute gab es Fisch, Kartoffelbrei und Erbsen mit Karotten, wieder sehr lecker. Den Abend schlossen wir dann mit einer geselligen Runde Rommee ab. Jetzt ist es 22:30 Uhr und die Müdigkeit siegt, auch wenn es draußen taghell ist. Morgen steht die nächste Wanderung an.